Aufatmen in Salzburger Uniklinik
Nach schrecklichem Badeunfall in Berchtesgaden: Levi-Matthias (4) darf wohl bald nach Hause
Der Schock in Berchtesgaden nach dem tragischen Badeunfall in der Therme sitzt noch tief. Doch aus der Kinderklinik des Salzburger Uniklinikums kommen gute Nachrichten. Der 4-jährige Levi-Matthias ist wohlauf und darf wohl bald nach Hause. Seine Eltern hatten mehrere Tage um das Leben des Kleinen gezittert.
Berchtesgaden/ Salzburg - Während die Polizei in Berchtesgaden noch die Umstände für den tragischen Badeunfall am 1. November in der Watzmann Therme ermittelt, kommen aus der Kinderklinik des Salzburger Uniklinikums erfreuliche Nachrichten: Dem mittlerweile 4-jährigen Levi-Matthias geht es „den Umständen entsprechend wieder sehr gut“, so ein Sprecher der Klinik.
Nach der Einlieferung am Allerheiligen-Abend (1. November) war der Junge in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden, am Dienstag (5. November) ist er aus diesem geholt worden, „er kann wieder selbstständig atmen und wird vermutlich morgen auf die Normalstation in der Kinderklinik verlegt“.
Bub verbringt Geburtstag im Tiefschlaf
An jenem Freitagabend hatte die Familie aus dem benachbarten Hallein mit Levi-Matthias und mehreren befreundeten Familien die Therme in Berchtesgaden besucht. Als die Gruppe das Bad wieder verlassen wollte, war der damals noch dreijährige Levi-Matthias plötzlich verschwunden. Er war offenbar unbemerkt in das Erlebnisbecken gefallen und trieb dort vermutlich mehrere Minuten unter Wasser. Zwei 12-jährige Mädchen hatten den leblosen Körper im Wasser entdeckt und ihn geistesgegenwärtig herausgezogen. Per Hubschrauber war er dann in die Salzburger Klinik gebracht und ins künstliche Koma versetzt worden. In Lebensgefahr schwebend, hatte der Junge seinen vierten Geburtstag im künstlichen Tiefschlaf auf der Intensivstation verbracht. Die Eltern durchlebten eine schwere Zeit, am Dienstag folgte aber das erste Aufatmen.
In ein paar Tagen werde man Levi-Matthias nun sogar schon entlassen können und der Bub werde wohl keine weiteren Folgen davontragen, so die Meinung aus der Klinik. Die Eltern seien erleichtert und hätten sich bei allen Helfern in der Thermen, sowie bei den Ärzten und Pflegekräften in der Kinderklinik bedankt, so der Sprecher weiter.
Lebensrettende Maßnahmen
Nach Angaben von Wolfgang Fürweger, dem Sprecher der Landeskliniken, hätte der Junge seine rasche Genesung drei Faktoren zu verdanken, „zum einen die sehr schnellen Rettungsmaßnahmen in der Therme“. Wie berichtet, hatten zwei zwölfjährige Mädchen den Buben im Becken treibend entdeckt und aus dem Wasser gezogen, eine zufällig anwesende Notärztin hatte sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen. „Zum anderen sei dann im Schockraum des Uniklinikums sofort die Lunge des Buben abgesaugt worden, dadurch hätten keine Infekte entstehen können“. Auch die anschließende Beatmung auf der Kinderintensivstation und die danach nötige Belüftung der Lunge hätten gut funktioniert. (hud/mz)