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Nach Hüft-OP und Hilferuf über BGLand24.de

Bad Reichenhaller Unternehmerin kämpft sich zurück ins Leben: „Komme mir vor wie ein Roboter“

Svenja Hoffmann und Maria Grudin vom Laden Vitamin Boom
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Svenja Hoffmann (links) und Maria Grudin teilen die Liebe zu gesundem Essen.

Svenja Hoffmann war im November 2022 in großer Not: Es stand eine Hüftoperation an und sie hatte niemanden, der sie in den nächsten Monaten in ihrem Smoothie-Laden in Bad Reichenhall vertreten würde. Mit ihrem Schicksal und der Hilfesuche über BGLand24.de hat sie viele Herzen erreicht. Wir haben nachgefragt, wie es ihr inzwischen geht und was aus dem Geschäft Vitamin Boom geworden ist.

Bad Reichenhall – Svenja Hoffmann hat mit nur 29 Jahren bereits zwei Hüftprothesen. Nach ihrer Operation am 23. Dezember kann sie nur wenige Schritte selbständig machen. „Ich gehe jetzt mit meinem Flitzestock. Es fällt mir noch schwer, die Beine zu koordinieren. Ich komme mir vor wie ein Roboter, der das noch nicht so ganz hinkriegt.“

Der Aufruf auf BGLand24.de war sehr erfolgreich

Unterkriegen lässt sich die Powerfrau von ihrer Situation allerdings nicht. Anfang Dezember ist sie wegen ihres erhöhten Pflegebedarfs zu ihren Eltern nach Hannover gezogen. Innerhalb weniger Tage musste sie eine Vertretung für ihren Laden „Vitamin Boom“ in Bad Reichenhall finden. Die Resonanz auf den Aufruf auf BGLand24.de war groß. „Ich hatte plötzlich viele Anfragen und habe mich schließlich für Maria entschieden. Für die Einarbeitung hatten wir nur zwei Tage, aber es hat alles super geklappt und sie macht das ganz toll.“  

Der Laden ist wieder geöffnet

Die Bad Reichenhallerin Maria Grudin kommt aus der Gastro-Branche und steht jetzt von Montag bis Donnerstag im Geschäft. „Mir haben gleich mehrere Leute den Artikel geschickt, weil sie meinten, der Job passe genau zu mir. Als sich dann gleich drei Freunde an einem Tag gemeldet haben, dachte ich mir: Jetzt gehe ich einfach mal hin.“

Während Svenja Hoffmann wieder gehen lernt, kümmert sich Maria Grudin um das Geschäft in Bad Reichenhall.

Langsam bekommt der Laden auch ihre Handschrift. So bietet die 24-Jährige etwa inzwischen auch herzhafte Bowls an. Ernährung spielt bei ihr seit etwa einem halben Jahr eine große Rolle. Aus gesundheitlichen Gründen isst sie seitdem nämlich vegan. „Mir ist wichtig, den Kunden zu vermitteln, dass sie sich auch trauen dürfen, etwas Neues auszuprobieren. Das geht oft nicht von heute auf morgen. Man kann zum Beispiel damit beginnen, einmal die Woche eine gesunde Brotzeit zu essen.“

Mit positivem Denken durch die Reha

Während Maria Grudin Smoothies und Bowls in Bad Reichenhall zubereitet, befindet sich Svenja Hoffmann gerade auf Reha in Bad Gögging. „Bei den Übungen fängst du schon an zu schwitzen. Ich bin die einzige hier, die beide Seiten gleichzeitig operiert bekommen hat.“ Sie ist mit Abstand die jüngste unter den Patienten. Doch auch hier kommt ihr Lebensmotto, nie den Mut zu verlieren, zum Vorschein. Gleich am ersten Tag nach der OP ist sie aufgestanden, am dreizehnten Tag lief sie für kurze Zeit ohne Krücken.

Es gab aber auch Rückschläge. So sei die Narkose kritisch verlaufen. Beim Aufwachen habe sie sich versehentlich die Zugänge herausgezogen. Und auch ein Bluterguss habe zwischenzeitlich so auf die Prothese gedrückt, dass sie eine Weile im Bett bleiben musste. Ihre positive Lebenseinstellung kommt aber auch den anderen zugute: „Ich lächle immer alle hier in der Reha an. Dann sagen sie zu mir: Wenn du so positiv zu uns kommst, habe ich selbst auch richtig Motivation zu trainieren und will das genauso schaffen, wie du das schaffst.“ Und natürlich hat sie auch durchgesetzt, dass sie in der Reha täglich ihren Avocado-Bananen-Smoothie bekommt.

Zum Valentinstag wieder in der Wahlheimat

In Bad Reichenhall wird die Jungunternehmerin wohl wieder um den 10. Februar sein. Da wird sie nämlich aus der Reha entlassen. Sie wolle auf keinen Fall verpassen, die Fruchtsträuße für den Valentinstag zu gestalten, denn das mache ihr wahnsinnig viel Spaß. „Als erstes muss ich aber weiter das Gehen lernen. Danach geht es wieder zu meinen Eltern. Ich habe dann ganz viel Physiotherapie.“ Als nächstes könnte dann noch im Frühjahr ihre Schulter operiert werden. Hierzu möchte sie aber noch vorab eine zweite Arztmeinung einholen.

Schritt für Schritt zurück ins Leben

Die Jungunternehmerin darf sich nach ihrer Operation drei Monate lang nicht zum Boden bücken, schwer heben, die Beine überkreuzen und Hüfte über 90 Grad abwinkeln. Für sie sind es vor allem die kleinen Dinge, über die sie sich freuen kann: „Als ich das erste Mal allein ins Bett rein- und rauskam, hätte ich Saltos schlagen können. Alleine auf dem Hocker zu duschen dauert oft Stunden, aber es funktioniert. Und manchmal bin ich auch genervt, wenn man mal einen Tag hat, wo nichts klappt. Aber ich bin froh, dass es aufwärts geht. Und um den Laden muss ich mir zum Glück auch keine Gedanken machen.“

mf

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