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Gründerin braucht Hilfe

„Ich mache weiter“ - Bad Reichenhaller Jungunternehmerin will nicht aufgeben

Svenja Hoffman ist Geschäftsführerin des Smoothie-Ladens Vitamin Boom
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Svenja Hoffmann von Vitamin Boom

Die Powerfrau Svenja Hoffmann betreibt seit einem Jahr den Smoothie-Laden Vitamin Boom in Bad Reichenhall. Krankheitsbedingt fällt sie nun für ein halbes Jahr aus und sucht so schnell wie möglich eine Vertretung. Warum sie sich trotz ihrer Not nicht unterkriegen lässt.

Bad Reichenhall - „Ich mache weiter.“ Das Lebensmotto der gebürtigen Niedersächsin wirkt umso bewundernswerter, je mehr man von ihrem Werdegang erfährt. Bereits seit ihrer Kindheit leidet Svenja Hoffmann an schwerem Asthma. Da sie ständig Kortison einnimmt, sind nun ihre Knochen zerstört. Im Dezember und Januar wird sie daher an den Hüften operiert, im Frühjahr wird eine Prothese in die Schulter eingesetzt. Da die 29-Jährige ihren Laden komplett alleine betreibt – vom Ein- und Verkauf über Auslieferungen bis hin zur Buchhaltung – muss sie dringend eine Vertretung finden.

Als „Saupreiß“ im Berchtesgadener Land

Nach einem Aufenthalt in der Schön Klinik beschließt die junge Frau 2018, nach Berchtesgaden zu ziehen, da es ihr in den Bergen mit dem Asthma deutlich besser geht. Schnell findet sie auch eine Ausbildungsstelle bei einem Steuerberater. Sie melkt bei ihren neuen Freunden die Kühe und hilft sogar beim Almabtrieb mit. Bis heute versteht sie zwar noch immer nicht alle bayerischen Wörter, aber das nimmt sie mit Humor. Anfangs ist ihr auch der Ausdruck „Saupreiß“ unbekannt, mit dem sie scherzhaft immer noch von ihren Freunden genannt wird. „Den werde ich wohl nicht mehr los“, lacht sie. Auch die Liebe lässt nicht lange auf sich warten. Man merkt: Svenja Hoffmann fühlt sich bei uns pudelwohl.

Neustart mit Auszeichnung

2018 ist auch das Jahr, in dem ihr Arzt einen Vitaminmangel feststellt. Tabletten helfen nicht. Mit selbstgemachten Smoothies bekommt sie das Problem in den Griff und hat damit auch gleich die zündende Idee für ihren Laden Vitamin Boom. 2021 ist es endlich so weit: Das Geschäft in der Bahnhofstraße bietet neben Smoothies auch Bowls, Brote, Sandwiches, Kuchen, Porrigdes, Suppen und vieles mehr an. Auch Lieferungen und einen Cateringservice sind möglich. Dabei stehen Regionalität und Nachhaltigkeit im Vordergrund.

Nachhaltig und regional geht es bei Vitamin Boom zu

So bezieht Svenja Hoffmann hauptsächlich Bioprodukte aus der Region. Außerdem setzt sie auf ein Mehrwegsystem bei der Verpackung, um die Umwelt zu schonen. Ihr Ladenkonzept überzeugte auch die Jury des Gründerwettbewerbs, initiiert vom Bad Reichenhaller Stadtmarketing. Dort landete sie auf dem stolzen dritten Platz. Ein besonderes Anliegen ist ihr die gesunde Ernährung bei Kindern. Zusammen mit dem Unternehmernetzwerk BNI, das wöchentlich am Walserberg zusammen kommt, sollen nun Gelder gesammelt werden, um Grundschulen vor Ort mit ihren gesunden Obst- und Gemüseprodukten zu beliefern. 

Wer kann helfen?

Da Svenja Hoffmann wegen ihrer Operationen mindestens ein halbes Jahr ausfallen wird, sucht sie nun dringend jemanden, der den Verkauf und die Auslieferungen übernehmen kann. Es handelt sich um etwa 30 Stunden bei drei bis vier Tagen die Woche, wobei die Lieferungen auch in geringfügiger Beschäftigung möglich wären. Zusätzlich sucht sie Vereine oder Unternehmen, die sie während ihrer Krankenzeit finanziell unterstützen, damit sie das Geschäft nicht schließen muss. Trotz Schwerbehindertenausweis und Pflegestufe 1 bekommt sie als Unternehmerin nämlich keinerlei staatliche Unterstützung und auch kein Krankengeld. Interessierte wenden sich bitte direkt an Svenja Hoffmann unter 08651-9654700.

Den Watzmann auf der Liste

Aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme muss die junge Frau vieles aufgeben. Springreiten oder ihr Lieblingssport Handball sind so nicht mehr möglich. Dennoch blickt sie hoffnungsvoll in die Zukunft. Nach den Operationen muss sie zwar wieder neu laufen lernen, wird aber wohl endlich ihre Schmerzen los sein. „Früher habe ich oft geheult, aber das hat mich nicht weitergebracht. Ich kann halt manchmal nicht laufen, aber ich würde mich nie darüber aufregen, das ist Zeitverschwendung.“ Bereits bei ihrem Umzug ins Berchtesgadener Land erstellt sie eine to-do-Liste. Ganz oben steht nach wie vor: Watzmannhaus. „Wenn du da einen Haken machst, bist du glücklich.“

mf

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