Nach monatelanger Schließung
Reichenhaller Gasthaus „Staufenbrücke“ steht vor der Neueröffnung - „Lassen wir uns überraschen“
Acht Monate war die „Staufenbrücke“ geschlossen und es wurde schon in Bad Reichenhall gemunkelt, ob es mit dem Gasthaus in der Teisendorfer Straße überhaupt noch weitergeht. Doch seit September arbeitet der Gastwirt Ilija Pavkovic mit seinem Team an der Wiedereröffnung, die kurz bevorsteht. Für ihn geht damit auch ein Wunsch in Erfüllung. Das sind seine Pläne.
Bad Reichenhall - Direkt an der Saalach gelegen, die Wanderwege quasi vor der Haustür, dazu der Blick in Richtung Fuderheuberg und Hochstaufen: Das Gasthaus „Staufenbrücke“ ist allein schon aufgrund seiner Lage eine attraktive Anlaufstelle für Einheimische und Touristen. Das rustikale Gebäude mit Biergarten, in der ruhigen Teisendorfer Straße gelegen, macht auch äußerlich einiges her. Doch die Gaststätte bleibt mehrere Monate geschlossen, ehe Ilija Pavkovic im September die Zusage als neuer Gastwirt erhält. Dabei klappt es erst im zweiten Anlauf, wie er berichtet.
„Beim ersten Mal habe ich noch eine Absage erhalten, weil das Gasthaus noch vermietet war. Doch einen Monat später fragte man mich, ob ich noch Interesse habe“, erinnert sich der 42-Jährige. Beruflich ist der emsige Kroate schon immer in der Gastronomie tätig. Als er 2017 nach Deutschland nach kommt und in Garmisch-Partenkirchen anfängt, lernt er auch seine Frau kennen. „Anfangs war es schwierig für mich, auch wegen der Sprache. Aber ich habe mich immer besser zurechtgefunden.“
„Das war ein sehr schöner Moment“
Er arbeitet sich von der Service-Kraft zum Restaurantleiter hoch und zieht dann nach Bad Reichenhall. Dort ist er unter anderem beim Klosterwirt in Anger angestellt. Weil er in unmittelbarer Nähe wohnt, kennt Pavkovic die „Staufenbrücke“. „Mir wurde klar, dass ich nach so vielen Jahren in diesem Beruf etwas Eigenes haben wollte“, sagt der neue Gastwirt. An seinem neuen Gasthaus gefällt ihm vor allem die Lage und das Aussehen des Gebäudes. Dass es dann mit der Zusage, wenn auch erst im zweiten Anlauf, geklappt hat, „das war ein sehr schöner Moment“.
Seit September arbeitet er zusammen mit seinem Team an der Wiedereröffnung. „Wir hatten viel zu tun“, so Pavkovic, „und haben einiges umgebaut.“ Nicht nur die Küche wurde umgestaltet: Die Angestelltenwohnungen befinden sich nun im zweiten Stockwerk und die Gästezimmer im ersten. Bei der Personalsuche hat er übrigens keine Probleme, wie er zugibt. „Am wichtigsten ist die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Wenn man mit dem Chef, dem Job und dem Lohn zufrieden ist: Warum sollte man dann wechseln?“ Auch bei den Lieferanten kommt ihm zugute, dass er schon lange in der Gastronomie arbeitet und auf Kontakte aus der Region zurückgreifen kann.
Bayerische und kroatische Küche
Apropos Regionalität: Die genießt bei ihm bei den Zutaten und den Gerichten eine große Priorität. Zum einen werden traditionelle bayerische Gerichte wie ofenfrischer Schweinebraten in Dunkelbier-Sauce angeboten, doch Pavkovic wollte auch den Bezug zu seinem Heimatland Kroatien nicht verlieren, was Grillgerichte wie Pljeskavica und Cevapcici zeigen. „Wir haben auch Unterstützung von der Vor-Vorbesitzerin bekommen, die uns in der Küche bei den Rezepten geholfen und mit uns zusammengekocht hat“, freut sich der 42-Jährige.
Sogar vier vegetarische und vegane Hauptgerichte finden sich im Angebot. „Wir sind hier an der Saalach. Die Leute machen Sport, es gibt einen Campingplatz und wenn wir uns das leisten und anbieten können: warum nicht? Die Leute wollen das“, betont der Gastwirt.
„Jeder kann vorbeikommen“
Er wünscht sich, dass sich die „Staufenbrücke“ zu einem gemütlichen Treffpunkt entwickelt. „Sie soll für die Menschen ein Bestandteil ihres Alltags werden. Jeder kann vorbeikommen, Spaß haben und einfach nur draußen sitzen, ohne etwas bezahlen zu müssen“, wirbt der Gastronom. Für E-Bikes gibt es eine Ladestation und in der Gaststätte wartet sogar ein Bücherregal. „Das ist kostenlos, man muss sich auch nicht extra ein Getränk kaufen. Das ist überhaupt kein Thema, wir sind für jeden da.“
Um Kleinigkeiten im Ablauf oder in der Küche zu verbessern, ist das Gasthaus bereits seit wenigen Tagen geöffnet. Doch so richtig offiziell wird es am 1. Februar losgehen. „Seit einem halben Jahr arbeiten wir darauf hin und denken jeden Tag darüber nach“, erklärt Pavkovic.
- Die Öffnungszeiten sind von 10 bis 22 Uhr. Mittwoch ist Ruhetag. Weitere Infos gibt es auf dem Instagram-Kanal.
Vor der Eröffnung ist ihm jedenfalls nicht bange, was auch an seinem Team liegt. „Die Mädels in der Küche und das Servicepersonal sind fantastisch“, lobt der 42-Jährige. Natürlich hätten alle Beteiligten viel Zeit und Energie in das Projekt hineingesteckt. Dementsprechend sind auch die Erwartungen nicht klein. Doch der Gastwirt bleibt gelassen. „Wir haben keine Angst. Alles, was wir machen, können wir gut. Lassen wir uns einfach überraschen und sehen, was passiert!“ (ms)


