Bürgerversammlung Bad Reichenhall
Hofwirt, Helikopter-Eltern und Raser: Dauerthema Verkehr in der Salzburger Straße
Zu viel, zu schnell und kaum Lösungen in Sicht - Der Verkehr in der Salzburger Straße bestimmte die Diskussion in der Bürgerversammlung in Bad Reichenhall.
Bad Reichenhall - „Mein Kind geht in den Kindergarten in Froschham und wir haben ein richtiges Verkehrsproblem.“ Mit diesen Worten eröffnet eine Reichenhallerin die Diskussion in der Bürgerversammlung (7. November). Das Problem ist nicht nur der Verkehr an der Einmündung zum Kindergarten, sondern in der gesamten Salzburger Straße. Das zeigen die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger deutlich.
Bad Reichenhaller diskutieren in der Bürgerversammlung: Verkehr in der Salzburger Straße
Für die Frau und andere Eltern ist besonders das sichere Überqueren der Straße mit den Kleinsten ein Thema. Ihr Lösungsvorschlag? Ein Zebrastreifen an der Einmündung zum Kindergarten und bestenfalls eine 30er-Zone für die gesamte Länge der Salzburger Straße. Außerdem sollte die Geschwindigkeit von der Polizei nicht nur auf Höhe des Karlsgymnasiums überprüft werden: „Erfahrungsgemäß stehen die Autofahrer spätestens ab dem Friedhof wieder auf dem Gaspedal.“
Oberbürgermeister Christoph Lung ist sich der Problematik bewusst. Gerade zu Schulbeginn und -ende, also rund um 8 Uhr morgens und 13 Uhr mittags sei der Verkehr dicht. „Gerade deswegen ist dort auch sehr großflächig Zone 30 angeordnet. Den konkreten Vorschlag mit dem Zebrastreifen an der Einmündung zum Kindergarten finde ich gut und nehme ich mit. Ganz generell, die Schulen und der Kindergarten haben vor kurzem einen Brief an die Eltern herausgegeben. Denn auch das gehört zur Wahrheit: Der Verkehr, der dort zu den Zeiten ist, ist natürlich Schüler-Hol- und Bringverkehr. Dementsprechend der dringende Appell an die Eltern und den halte ich für sehr sinnvoll: Trauen Sie ihren Kindern was zu, lernen Sie den Schulweg mit dem Kind und fahren Sie es nicht bis direkt vor die Schule“, so Lung.
Hotelprojekt „Hofwirt“ - noch mehr Verkehr?
Herr Paschold kritisiert im Zusammenhang mit dem Verkehr das Hotelprojekt „Hofwirt“. Die einzige Zufahrt zum Hotel sei über die Salzburger Straße, dadurch komme es zusammen mit dem Karlsgymnasium zu einem Nadelöhr für den Verkehr. „Wie soll das funktionieren? Das wird für mich ein neuralgischer Verkehrspunkt sein. In der Salzburger Straße wird sowieso keine Geschwindigkeit eingehalten. Die 30 km/h kennen nicht mal die Reichenhaller, die fahren da durch wie sie wollen!“ Außerdem frägt Paschold, welche belastbaren Zahlen für Übernachtungen überhaupt den Bau eines weiteren Hotels an der Stelle rechtfertigen würden.
„Es gibt belastbare Zahlen und die haben klar belegt, dass hier ein Hotel durchaus Sinn macht“, so Lung. Im Hinblick auf das leerstehende Alpenhotel Fuchs, das abgerissen werden muss, meint Lung: „Meine Auffassung ist, dass es Sinn macht, innenstadtnah Hotels zu bauen und nicht am Sonnensüdhang. Wir versuchen, die Stadt zu beleben. Auch das ist eine Herausforderung.“ Das Hotel habe außerdem den ganzen Tag über Verkehrsbewegungen. Eine Mehrbelastung zu den Stoßzeiten sei laut einem Verkehrsgutachten dadurch kaum merklich.
ce