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Nach Eklat mit junger Mama beim Knöllchenschreiben

Anwalt aus Bayern hat die Schnauze voll: „Wir müssen den Anzeigenhauptmeister stoppen“

Ein Mann hält mit seinem Smartphone ein Parkvergehen als Bild fest (Symbolfoto). Der selbsternannte Anzeigenhauptmeister Niclas M. (18) aus Sachsen-Anhalt hat nach eigenen Angaben im Jahr 2023 mehr als 4000 derartiger Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht. Doch gibt es im Mangfalltal vielleicht Personen, die dem 18-Jährigen Konkurrenz machen?
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Ein Mann hält mit seinem Smartphone ein Parkvergehen als Bild fest (Symbolfoto). Der selbsternannte Anzeigenhauptmeister Niclas M. (18) aus Sachsen-Anhalt hat nach eigenen Angaben im Jahr 2023 mehr als 4000 derartiger Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht.

Kaufbeuren – Der selbsternannte Anzeigenhauptmeister Niclas M. war vergangene Woche im Allgäu unterwegs. Dabei ist der „Knöllchen-Krieg“ (mal wieder) „eskaliert“ und der 18-Jährige ließ sich ins Krankenhaus bringen. Doch ein Anwalt hat nun genug.

Der Anzeigenhauptmeister war im Rahmen seiner Bayern-Tour in Kaufbeuren (Landkreis Ostallgäu) gerade dabei, mit seinem Smartphone ein Foto eines Falschparkers anzufertigen, als er mit der jungen Mutter Isabel H. (32) aneinandergeriet. „Eine 32-jährige Passantin, die zu Fuß unterwegs war und die Stelle passierte, ging davon aus, dass sie von dem ihr fremden Mann mit einem Handy gefilmt worden sei. Sie forderte ihn auf, dies zu unterlassen und das Bild zu löschen“, hatte es hierzu in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Südschwaben geheißen. rosenheim24.de hatte bereits berichtet.

Videos von dem Vorfall verbreiteten sich wie ein Lauffeuer im Internet. Das (vorläufige) Ende vom Lied war, dass sich M. – nachdem die Frau offenbar zu seinem Handy gegriffen hatte – zu Boden fallen ließ und gegen ein geparktes Fahrzeug stürzte. „Heute wurde der Anzeigenhauptmeister in Kaufbeuren von einer Falschparkerin tätlich angegriffen. Ich musste aufgrund der erlittenen Verletzungen mit einem Rettungswagen in die Notaufnahme transportiert werden“, schrieb der 18-Jährige auf seiner eigenen Facebook-Seite. Sogar von einer Einlieferung in den „Schockraum“ war die Rede.

„Meine kleinen Kinder haben Angst...“

Anschließend zeigte M. die junge Mutter an. Doch die wehrt sich nun und startete auf GoFundMe zwischenzeitlich eine Spendenkampagne. Dort schrieb sie unter anderem: „Ich habe zwei kleine Kinder, drei und fünf Jahre alt, welche seit gestern (Anm. der Red.: der Tag des Vorfalls, 4. April) Angst haben und von nichts anderem mehr reden, weil sie die ganze Geschichte natürlich auch mitbekommen haben. (...) Nun darf ich mir jedoch wegen zwei Anzeigen, die gegen mich laufen, einen Anwalt suchen.“ Eigenen Angaben zufolge sei sie zuvor noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten, hieß es weiter.

Anwalt: „Wir müssen ihn stoppen...“

Im Rahmen der Aktion kamen binnen kürzester Zeit über 10.000 Euro zusammen, ehe die Kaufbeurerin das Ganze am Samstagnachmittag stoppte – auch weil sich ein Anwalt der Sache angenommen hAT, der die 32-Jährige nun ohne Honorar gegen den Anzeigenhauptmeister vertreten möchte. Der Anwalt, der laut einem Bericht von Blaulichtreport Südschwaben/Allgau namentlich (noch) nicht genannt werden möchte, will dem Anzeigenhauptmeister aber jetzt einen Riegel vorschieben. „Wir müssen den jungen Mann stoppen, er hat seinen Sturz vorgetäuscht. (...) Warum muss man eine junge Mutter ausnutzen?“

M. wurde nach einer TV-Reportage deutschlandweit bekannt. Der 18-Jährige aus Gräfenhainichen, einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt, bezeichnet sich als Anzeigenhauptmeister und meldet den Ordnungsbehörden systematisch Falschparker. Im Jahr 2023 erstattete M. über 4000 Anzeigen. Sein Ziel ist es, in jeder deutschen Stadt mindestens einen Falschparker anzuzeigen. M. ist mit Warnschutzkleidung und einem Fahrrad unterwegs, an dem ein Schild mit dem Kunstwort „POLIZFI“ als pseudo-offizielles Zeichen angebracht ist.

mw

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