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Frauen bekommen im Job nicht nur oftmals weniger gezahlt als Männer, sie müssen zudem mit großen Schwierigkeiten rechnen, wenn sie Kinder bekommen. Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Auf dem Papier sind Frauen und Männer in Sachen Beruf gleichgestellt. Die Realität sieht aber oftmals noch ganz anders aus. Während zwar mittlerweile die Frauen im Durchschnitt besser ausgebildet sind als die Männer, spiegelt sich das nicht im Finanziellen wider. Der Gender Pay Gap dürfte mittlerweile vielen ein Begriff sein: so verdienen Frauen im Beruf meist weniger als ihre männlichen Kollegen, 2023 im Schnitt in Deutschland rund 18% weniger pro Stunde, so Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Großteil der Eltern berichtet über negative Erfahrungen

Doch nicht nur in Sachen Gehalt müssen Frauen im Job mit Abstrichen rechnen. Auch ihr Risiko, gekündigt zu werden, ist größer – vor allem nach der Rückkehr aus der Elternzeit. Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat gezeigt, dass im Schnitt jede achte Frau nach der Rückkehr aus der Babypause ein Kündigungsschreiben anstelle eines Willkommensgrußes auf dem Schreibtisch vorfindet. Für die Studie wurden 2500 Eltern mit mindestens einem Kind unter sieben Jahren befragt, die zu diesem Zeitpunkt oder innerhalb der letzten sechs Jahre, etwa während der Schwangerschaft oder nach der Rückkehr aus der Elternzeit, gearbeitet hatten.

Wer nicht gefeuert wird, der sammelt oftmals andere negative Erfahrungen. Rund 62 Prozent der Eltern berichteten über abwertende Vorkommnisse, zum Beispiel ausbleibende Gehaltserhöhungen. Auch die Möglichkeit zum Homeoffice wird Eltern zum Teil verwehrt. Oftmals geschieht das nicht nur nach der Geburt, sondern bereits während der Schwangerschaft. Familienfreundlichkeit? Fehlanzeige.

Finanzielles Risiko enorm

Doch nicht jede Familie kann es sich leisten, auf ein Gehalt zu verzichten, gerade in Zeiten von gestiegenen Lebenshaltungskosten und hohen Mieten. Zudem haben Frauen bereits ohne Kündigung ein höheres Risiko, später in die Altersarmut abzurutschen, eben aufgrund der Elternzeit und da mehr Frauen in Teilzeit arbeiten, um Beruf und Familie vereinbaren zu können und daher weniger verdienen. Einmal gekündigt, ist es für Frauen mit Kindern besonders schwer, eine neue Anstellung zu finden.

Kein Wunder, dass sich immer mehr Frauen daher von vorne herein gegen Kinder entscheiden: Die Geburtenrate sank im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 1,36 Kinder pro Frau – ein historischer Tiefstand. Schon jetzt droht Deutschland eine massive Überalterung, die sich perspektivisch verschlimmern wird. Experten befürchten, dass aufgrund der niedrigen Geburtenrate die Sozialsysteme in Schieflage geraten – mit negativen Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung.

Teilt Eure Erfahrungen mit uns

Uns interessiert, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt: Wurdet Ihr nach der Elternzeit gekündigt oder habt andere, negative Erfahrungen gesammelt? Wurden Euch Steine hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Weg gelegt? Habt Ihr Euch aus genau diesen Gründen bewusst gegen Kinder entschieden? Oder schreibt Euer Betrieb Familienfreundlichkeit groß und unterstützt Euch so gut wie möglich? Schickt uns Eure Meinung und Eure Erfahrungen an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort Elternzeit) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel. Auf Wunsch teilen wir Eure Erfahrung auch anonym ohne Namen und Bild.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

fso