Langsam Vorkehrungen treffen
Kommt das große Hochwasser in die Region – oder wird alles „überdramatisiert“?
Von ungewöhnlich warmem Spätsommerwetter zu ungewöhnlich kühlem Herbstwetter – so lautet die Prognose eines Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Mit Dauerregen und Temperaturen im teils einstelligen Bereich sei zu rechnen. Kommt das große Hochwasser in die Region?
Bayern – Kommt eine Hochwasserlage? Oder wird das wieder „überdramatisiert“? Nach den ersten Vorabinformationen der letzten Tage können wir jetzt die mögliche Hochwasserlage schon besser einordnen.
Kommen die Regenmassen auch zu uns?
Was wir bis jetzt wissen: Am Donnerstag (12. September) bildet sich in Norditalien entweder ein Italientief oder ein Genua-Tief. Je nachdem wie dieses dann zieht, können wir erst wirklich sicherere Prognosen daraus ziehen und abschätzen, was wirklich kommt. Die globalen Wettermodelle haben das Vb-Tief alle drin, also kommt es vermutlich so.
Manche globalen Wettermodelle berechnen sogar Niederschlagsmengen von 400l/m² (die extremsten sogar noch mehr), was definitiv katastrophal wäre. Andere kommen dann bei uns in Bayern wiederum „nur“ bis an die 100l/m², was zwar auch nicht wenig, aber bei weitem nicht so dramatisch wäre. Diese globalen Modelle haben allerdings keine Stauniederschläge mit einberechnet. Der Staueffekt der Alpen wurde dabei weitestgehend ignoriert. Das bedeutet, dass uns auch weit größere Menge bevorstehen könnten. Wir wollen hier immer noch im Konjunktiv bleiben, denn die Wetterlage ist noch nicht ganz eingetütet.
Wintereinbruch in den Alpen
Das südöstliche Bayern, sprich die Landkreise Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting werden höchstwahrscheinlich eine Hochwasserlage bekommen. Besonders in den hochwassergefährdeten Gebieten dieser Region sollte man langsam Vorkehrungen treffen. Inwiefern andere Landkreise auch betroffen sein könnten, bleibt abzuwarten. Eine aktuelle Karte der Wetterzentrale zeigt, wo ihr (Stand 11. September, 10 Uhr) mit der größten Wahrscheinlichkeit für sehr hohe Niederschläge am Wochenende rechnen müsst. Der Lila-Bereich bekommt viel ab (wohl über 200l/m²), allerdings wissen wir erst mehr, wenn wir wirklich auch wissen, wie das Tief zieht. Zum Donnerstagabend (12. September) sollte es dann schon klarer sein.
Ab dem Wochenende pendelt die Schneefallgrenze zwischen 1400 und 1000 Meter. Durch Isothermie kann es sogar weiter runter schneien. Das bedeutet erhöhte Lawinengefahr, Winterausrüstung ist für die dringend erforderlichen, die mit dem Auto über die Alpen müssen. Es sollen einige Zentimeter Schnee zusammenkommen.
Hochwassergefahr steigt am Wochenende
Während es im Süden Bayerns in der Nacht zu Freitag (13. September) weiter regnen und die Schneefallgrenze auf bis zu 1000 Meter sinken soll, dürfte es nördlich der Donau trocken und klar werden, mit Temperaturen von mancherorts nur noch zwei oder drei Grad. Tagsüber ist dem DWD zufolge am Freitag im Süden und Osten Bayerns auch mit Regen zu rechnen. Die Temperaturen dürften sich zwischen 15 und 9 Grad einpendeln. Auch das Wochenende dürfte nass und kühl werden, sagte der DWD-Sprecher.
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Die genaue Zugbahn des Tiefs könne derzeit noch nicht vorhergesagt und „damit auch noch keine Region seriös eingegrenzt werden“, betont auch der Hochwasser-Nachrichtendienst. Insgesamt steigt die Hochwassergefahr zum Wochenende an, die weitere Entwicklung muss aber noch abgewartet werden, lautet das vorläufige Fazit. Mittlerweile zeigen die aktuellen Berechnungen der Modelle ICON und GFS vor allem einen Schwerpunkt über Osteuropa, von den Ostalpen in Österreich über Tschechien und die Slowakei bis nach Polen. Darf man Einsachätzungen der Experten von „Wetter.com“ wiederum Glauben schenken, so könnte die Wetterlage am Wochenende ein „Südost-Jahrtausendhochwasser“ auslösen. (vs/mw/md)
