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Wassermassen fluten Bayern

Katastrophenfall auch im Landkreis Freising ausgerufen

Hochwasser in Baden-Württemberg
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Starke Regenfälle haben in der Ortschaft Hausen bei Bad Ditzenbach im Landkreis Göppingen die Fils über die Ufer treten lassen.

Bayern - Die Meteorologen warnen nach wie vor vor „extremem“ Dauerregen in Süddeutschland. In Bayern trifft es vor allem in Schwaben und Oberbayern. Am Abend und in der Nacht stiegen die Wasserstände der Flüsse weiter an.

Service:

Update, 22.21 Uhr – Katastrophenfall auch im Landkreis Freising ausgerufen

Der Landkreis Freising hat wegen übergelaufener Flüsse und Bäche ebenfalls den Katastrophenfall ausgerufen. Vor allem im Bereich der Amper und der Glonn drohen rekordverdächtige Pegelstände, wie das Landratsamt der oberbayerischen Kommune am Samstag mitteilte. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk berichtet. 

Die Behörde fürchtet im Ort Hohenkammer eine großflächige Überschwemmung, ebenso in allen Orten entlang der Amper. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich frühzeitig auf eine derartige Extremsituation vorbereiten und zum Beispiel auch die Keller ausräumen. Insgesamt haben somit zehn bayerische Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen. 

Update, 21.55 Uhr - Dauerregen lässt im Süden Deutschlands allmählich nach

In den von Hochwasser betroffenen oder bedrohten Gebieten in Süddeutschland zeichnet sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) beim Niederschlag eine leichte Entspannung ab. Der flächige Dauerregen lasse im Laufe der Nacht nach, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstagabend. „Das werden heute Nacht nicht mehr die ganz großen Regenmengen sein, die wir noch in der letzten Nacht hatten“, sagte er. 

Dafür zögen von Norden her neue Schauer und Gewitter auf, die vor allem am Sonntagnachmittag nochmals die Gefahr lokaler Überflutungen mit sich brächten. Die Schauer könnten kräftig ausfallen und zögen nur langsam. „Wenn das auf die gesättigten Böden trifft, dann hat man dort auch wieder schnell Überflutungen“, sagte der Meteorologe.

Besonders gefährdet von den Schauern und Gewittern am Sonntag seien die Schwäbische Alb sowie Bereiche etwas nördlich davon sowie die Region um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg. 

Bis Sonntagvormittag soll es laut DWD-Prognose in Bayern innerhalb von 12 Stunden nochmals verbreitet 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter regnen, gebietsweise vor allem südlich der Donau auch bis zu 20 Liter. Nördlich der Donau sind hingegen gebietsweise Gewitter zu erwarten, Hauptgefahr dabei sei kleinräumiger, aber teils heftiger Starkregen. In Baden-Württemberg soll es bis Sonntagvormittag vor allem im Osten weiter regnen, mit nochmals 15 bis 30 Liter, vereinzelt 40 Liter pro Quadratmeter.

Update, 20.52 Uhr – Achte Kommune in Bayern ruft Katastrophenfall aus

Wegen extremer Regenfälle und drohenden Donauhochwassers hat der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen als achte Kommune in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Grund ist das Anschwellen der Donau und ihrer Zuflüsse, wie das Landratsamt der oberbayrischen Kommune am Samstagabend mitteilte. Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt erwartet für die Nacht zu Sonntag am Pegel Neuburg die Meldestufe 4. Noch dramatischer ist laut Landratsamt die Hochwasserlage an der Paar, einem der Donau-Zuflüsse, sowie an der Weilach, die wiederum in die Paar mündet

Im Schrobenhausener Stadtteil Mühlried ist die Weilach demnach bereits über die Ufer getreten und hat ein Wohngebiet überflutet. Einsatzkräfte bereiten dort die Evakuierung von Bewohnern vor, wie Landrat Peter von der Grün mitteilte. „Wir müssen alle Kräfte aktivieren und bündeln.“ Die Lage sei besorgniserregend, vor allem im südlichen Teil des Landkreises. Von der Grün betonte, der Schutz von Straßen, Brücken und Wegen stehe zunächst an erster Stelle. „Nur so können die Feuerwehren überhaupt weiterhin zu Einsätzen ausrücken.“

Update, 20.22 Uhr - Lage spitzt sich zu: Menschen aus überfluteten Häusern gerettet

In den Überschwemmungsgebieten im Süden Deutschlands werden die Evakuierungsaufrufe der Behörden angesichts steigender Flusspegel ausgeweitet. Im bayerischen Landkreis Augsburg wurden die Menschen am Samstagabend angehalten, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Die Lage werde sich am Abend im nördlichen Teil des Landkreises noch verschärfen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Augsburg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hielt auch am Abend in mehreren Landkreisen Bayerns die höchste Unwetter-Warnstufe aufrecht. Berichte über größere Sachschäden lagen nicht vor. Die Rettungskräfte sind seit Stunden im Dauereinsatz.

Vor allem in einigen Gebieten Bayerns und Baden-Württembergs überschwemmten Flüsse Straßen, Keller und Wiesen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sicherte den Regionen weitere Unterstützung zu. „Wegen des schweren Dauerregens und drohender Überflutungen ist das THW bundesweit darauf vorbereitet, weitere Kräfte in den Einsatz zu bringen“, teilte die SPD-Politikerin mit Blick auf Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) mit. „Wir werden die betroffenen Bundesländer weiter mit allen verfügbaren Kräften unterstützen.“ Mehr als 500 THW-Kräfte waren im Einsatz. Hunderte dürften es bei den Feuerwehren sein.

Besonders angespannt ist die Situation rund um Augsburg gewesen. Bewohner in dem Ort Diedorf sollten laut dem zuständigen Landkreis nach zwei Dammbrüchen ihre Wohnhäuser verlassen. Aufgrund der hohen Wassermassen werde eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen vorbereitet, teilte das Landratsamt Augsburg mit. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) machten sich vor Ort ein Bild von der Lage.

Söder: „Es geht jetzt erst richtig los.“

Söder sprach bei seinem Besuch von einer „extremen Belastung“ für die Menschen und warnte: „Das ist noch nicht vorbei. Es geht jetzt erst richtig los.“ Der Schwerpunkt des Unwetters liege derzeit in Schwaben, deshalb würden auch dort die Ressourcen - etwa Sandsäcke - zusammengezogen. 

Auch wenn es noch keine großflächigen Überflutungen bis zum Abend gab, war die Situation in einzelnen Gebieten bereits bedrohlich. In Babenhausen südlich von Ulm retteten Einsatzkräfte Menschen mit Booten aus ihren Häusern. Dort fiel auch teilweise das Handynetz aus. Wer Hilfe brauche und keinen Notruf absetzen könne, solle ein weißes Laken oder Tuch zum Fenster heraushängen oder - wenn möglich - sich am Fenster bemerkbar machen, um auf seine Notlage aufmerksam zu machen, gab das Landratsamt Anweisung.

In Fischach im Landkreis Augsburg holten Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren Häusern. Die Bewohner hätten auf andere Weise den Ort nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Befürchtet wird mancherorts ein Jahrhunderthochwasser. Das ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in 100 Jahren erreicht oder überschritten wird. 

Im Bayern wurden auch Bundeswehrsoldaten eingesetzt. „Die Bundeswehr unterstützt die beiden Landkreise Günzburg und Aichach-Friedberg, nachdem beide Landkreise einen offiziellen Antrag gestellt hatten“, sagte eine Bundeswehr-Sprecherin des Landeskommandos Bayern dem Sender Antenne Bayern am Samstag. In Memmingen wurden wegen Hochwassers etwa 100 Häftlinge eines Gefängnisses in Sicherheit gebracht.

130 Liter binnen 24 Stunden

Mancherorts fällt schon seit Freitag teils heftiger Regen. Nach Angaben der Meteorologen sind zum Beispiel seit 8.00 Uhr am Freitag im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler 135 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden gefallen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen. In mehreren Städten in den beiden Bundesländern kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen. Der Klimawandel macht Extremwetterereignisse wahrscheinlicher. 

Unwetterwarnungen gab es am Samstagabend für Teile Baden-Württembergs und Bayerns. In einem Streifen von Bayern über Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg wurde vor starkem Regen gewarnt. In der Nacht zu Sonntag erwartete der DWD weitere Schauer und Gewitter mit Starkregen, vornehmlich von Thüringen bis nach Nordbayern und Baden-Württemberg. Erst in der zweiten Nachthälfte sollten die Niederschläge abklingen und in Richtung Frankreich abziehen. Bereits am Nachmittag gab es im thüringischen Greiz heftige Regenfälle mit überfluteten Kellern und Straßen.

Update, 20.11 Uhr -  Rotes Kreuz rettet zwei Menschen mit Helikopter von Hausdach

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat am Samstag in Babenhausen zwei Menschen mit einem Helikopter vom Dach ihres Wohnhauses gerettet. Die beiden hätten sich in einer lebensgefährlichen Situation befunden, sagte ein Sprecher des BRK. Das Haus im Landkreis Unterallgäu sei aufgrund der großen Wassermassen einsturzgefährdet gewesen. Weitere Menschen wurden mit Schlauchboten von ihren Häusern abgeholt. Die Einsatzkräfte brachten am Samstag mehr als 100 Menschen in Sicherheit - darunter auch dutzende Kinder. 

Wasserretter mussten zudem Menschen aus ihrem Auto befreien, die wegen der Wassermassen die Türen nicht mehr selbstständig öffnen konnten. Vor allem wegen der Strömung und wegen des steigenden Wassers im Auto könne eine solche Situation schnell lebensgefährlich werden, führte der Sprecher weiter aus. 

Update, 19.30 Uhr - Weitere Menschen im Kreis Augsburg sollen Wohnhäuser verlassen

In mehreren Kommunen des Landkreises Augsburg sind weitere Menschen wegen des akuten Hochwassers angehalten, ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Die Lage werde sich am Abend im nördlichen Teil des Landkreises noch verschärfen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Augsburg. Teile von Batzenhofen, Gablingen, Langweid, Eisenbrechtshofen, Biberbach, Allmannshofen und die gesamte Gemeinde Nordendorf seien betroffen. Wie viele Menschen sich insgesamt in Sicherheit bringen sollen, war zunächst unklar. Allein in der Gemeinde Nordendorf würden allerdings 2500 Menschen leben, sagte die Sprecherin.

Die Regierung von Schwaben hat eine Notunterkunft an der Messe Augsburg eingerichtet. Weitere Informationen zu den betroffenen Ortsteilen der Gemeinden und zur Lage im Landkreis können über den Liveticker des Landratsamtes im Internet abgerufen werden.

Zuvor hatten im Landkreis bereits Bewohner in bestimmten Straßenzügen des Ortes Diedorf ihre Wohnhäuser verlassen müssen, weil ein Deich und ein Damm gebrochen waren. Die Maßnahmen seien vorerst abgeschlossen, teilte die Sprecherin mit. In der Diedorfer Schmuttertalhalle seien zunächst rund 70 Menschen untergebracht worden.

Update, 19.01 Uhr - Bayerns Umweltminister: Arbeitsstab Hochwasser eingerichtet

 Angesichts der sich zuspitzenden Unwetterlage in Bayern hat das Umweltministerium einen Arbeitsstab Hochwasser eingerichtet, der bayernweit Maßnahmen koordiniert. Insbesondere die staatlichen Talsperren seien auf das Hochwasser vorbereitet, teilte das Ministerium am Samstag mit. 

Die Wasserabgaben aus den Talsperren Forggensee, Grüntensee und Rottachsee würden so weit wie möglich reduziert, um die maximale Wassermenge hinsichtlich der Hochwasserwelle in der Donau zurückzuhalten. Zusätzlich erfolge ein Einstau von Wasser etwa in die Rückhaltebecken entlang von Paar, Mindel und Günz. Auch der gesteuerte Flutpolder Weidachwiesen an der Iller werde derzeit geflutet, um Hochwasser gezielt zurückzuhalten.

Die Lage ist vor allem in weiten Teilen Schwabens sehr ernst. Die Warndienste sind dauerhaft in Alarmbereitschaft und haben die Lage im Blick“, sagte Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). „Was möglich ist, wird getan, um Schäden durch konsequentes Handeln im Vorfeld zu verhindern oder zu reduzieren.“

Alle Behörden arbeiteten eng zusammen, um Maßnahmen zum Schutz der Menschen umzusetzen. „Die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr zum Schutz von Leib und Leben.“ Glauber rief die Menschen auf, sich etwa über Warndienste und den Hochwassernachrichtendienst (HND) über die Lage zu informieren und sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Die Pegel eines Jahrhunderthochwassers seien an vielen Orten bereits erreicht oder überschritten, weitere Regionen könnten betroffen sein. 

18.30 Uhr – Gefängnis wegen Hochwassers geräumt - 100 Häftlinge verlegt

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) in Memmingen (Bayern) ist wegen des Hochwassers geräumt worden. Rund 100 Häftlinge - darunter etwa 20 Frauen – wurden auf die Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt, wie die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger, am Samstag auf Anfrage mitteilte. „Wir haben alle Häftlinge verlegt.“ Mehrere Medien hatten darüber berichtet. 

Bereits in der Nacht zu Samstag war das Wasser gestiegen; es bedrohte zunächst die Stromversorgung. Die Feuerwehr sei am frühen Morgen angerückt und habe versucht, die Fluten mit Pumpen einzudämmen. Am Ende aber sei das Problem das Abwasser gewesen, das nicht mehr habe abfließen können. „Wenn die Gefangenen nicht auf die Toilette können, wird es Ärger geben. Das wollten wir vermeiden“, sagte Ellinger. 

Inzwischen sei das Wasser bis in die Gefängnisräume gestiegen, wenngleich nicht in Haftzellen. „Es war schon gut, dass wir geräumt haben.“

Die Verlegung habe sich am Nachmittag über Stunden hingezogen - am Ende der Aktion stand das Wasser bereits auf der Zufahrt. Wann die Häftlinge zurückgebracht werden können, war offen. „Das Wasser wird Spuren hinterlassen - wir müssen sehen“, sagte Ellinger. „Sicher können die Gefangenen nicht in der nächsten Wochen zurück.“

Währenddessen hat der Kreisfeuerwehrverband Traunstein ein erstes Update in Sachen Einsätze herausgegeben. Mehrmals mussten die Floriansjünger ausrücken.

Update, 18 Uhr - Wasser auf Autobahn - A3 in Oberpfalz teils voll gesperrt

 Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Samstag mit. „Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn“, sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg seien Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort. Der Verkehr werde umgeleitet, sagte ein Sprecher.

Auch der ADAC beteiligt sich nach eigenen Angaben an Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten in Süddeutschland. „Wir sind mit allen Rettungshubschraubern Süddeutschlands im Einsatz“, sagte der Sprecher der ADAC-Luftrettung, Jochen Oesterle, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Besatzungen hätten erste Menschen aus bedrohten Gebieten ausgeflogen. 

Insgesamt seien derzeit acht Hubschrauber unterwegs, davon zwei mit Rettungswinde. Nun sollten aus dem Norden weitere Helikopter mit Winde hinzugeholt werden. „Wir werden weitere Windenhubschrauber nach Bayern verlegen», sagte Oesterle. «Wir werden unsere erfahrenen Crews einsetzen.“ Diese hätten im Ahrtal schon geholfen. Der ADAC werde im Hochwassergebiet auch ein Einsatzzentrum einrichten. Die Einsätze würden über die Leitstellen koordiniert. 

Update, 16.20 Uhr - Hubschrauber und Boote retten Menschen vor Hochwasser

Dammbrüche, überflutete Straßen, Hubschrauber retten Menschen vor Wassermassen: Der Süden Deutschlands hat mit einem schweren Hochwasser zu kämpfen. Die Lage könnte sich am Samstag angesichts des Dauerregens weiter zuspitzen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rief für mehrere Landkreise Bayerns die höchste Unwetter-Warnstufe aus. Mehrere Flüsse und Bäche traten über die Ufer. Gleich in mehreren Kreisen wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Berichte über Verletzte oder größere Schäden lagen bis zum Nachmittag nicht vor. Feuerwehren sind im Dauereinsatz.

Besonders angespannt ist die Situation rund um Augsburg gewesen. Bewohner in dem Ort Diedorf sollten laut dem zuständigen Landkreis nach zwei Dammbrüchen ihre Wohnhäuser verlassen. Aufgrund der hohen Wassermassen werde eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen vorbereitet, teilte das Landratsamt Augsburg mit. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) machten sich vor Ort ein Bild von der Lage.

Auch wenn es noch keine großflächigen Überflutungen bis zum Nachmittag gab, war die Situation in einzelnen Gebieten bereits bedrohlich. In Babenhausen südlich von Ulm retteten Einsatzkräfte Menschen mit Booten aus ihren Häusern. In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg holten Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern. Die Bewohner hätten auf andere Weise den Ort nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes.

Jahrhunderthochwasser befürchtet

Seit Stunden fällt vor allem im Süden Deutschlands teils heftiger Regen. Dort galt am Samstagnachmittag wegen ergiebigen Dauerregens für Regionen in mehr als zehn Landkreisen in Baden-Württemberg und vor allem in Bayern die höchste Unwetter-Warnstufe 4. Nach Angaben des DWD war hiervon ein breiter Streifen von Pfaffenhofen bis zum Bodensee betroffen. 

Befürchtet wird mancherorts ein Jahrhunderthochwasser. Das ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird. Viele Unwetterwarnungen gelten mit Stand Samstagmittag zunächst bis Sonntag, einige bis in den Montag hinein.

Nach Angaben der Meteorologen sind seit 8.00 Uhr am Freitag im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler 135 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden gefallen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen. In mehreren Städten in den beiden Bundesländern kamen bis zum frühen Samstagmorgen Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen. 

Update, 15.53 Uhr - Weiter in mehreren Landkreisen höchste Unwetterwarnstufe

Bei den schweren Unwettern im Süden Deutschlands galt am Samstagnachmittag noch für Regionen in mehr als zehn Landkreisen in Baden-Württemberg und vor allem Bayern die höchste Unwetterwarnstufe vier wegen ergiebigen Dauerregens. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach war hiervon ein breiter Streifen von Pfaffenhofen bis zum Bodensee betroffen. Von heftigen Gewittern seien Teile von Sachsen-Anhalt und Sachsen betroffen.

Bei den heftigen Niederschlägen in Bayern und Baden-Württemberg waren seit Freitagmorgen teils Regenmengen von 130 Litern und mehr pro Quadratmeter gefallen. Seit 8 Uhr am Freitag wurden im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler nach Angaben des DWD in Offenbach 135 Liter binnen 24 Stunden gemessen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen.

Im Zuge der Unwetter in Süddeutschland sind bisher rund 400 Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) im Einsatz. Das teilte das THW am frühen Samstagnachmittag in Bonn mit. Sie pumpten Wasser ab, sicherten Dämme und brächten Menschen vorsorglich in Sicherheit. „Wegen des anhaltenden und teils schweren Dauerregens ist das THW darauf vorbereitet, weitere Einsatzkräfte gezielt einzusetzen“, hieß es.

Update, 14.57 Uhr – Mangfall und Inn erreichen Meldestufe 1 – Warnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen

Der Dauerregen hat auch weiterhin Auswirkungen auf die Region. So hat die Mangfall in Rosenheim und der Inn in Wasserburg laut Hochwasserzentralen die Meldestufe 1 erreicht. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern warnt deshalb vor Ausuferungen und Überschwemmungen. Weitere Meldestufen würden aber laut Prognosen voraussichtlich nicht überschritten werden.

Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni

Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni © Karlheinz Rieger
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni © Karlheinz Rieger
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni © Karlheinz Rieger
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni © Karlheinz Rieger
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni
Dauerregen in Wasserburg am 1. Juni © Karlheinz Rieger

Update, 14.19 Uhr – Dammbruch bei Augsburg - Menschen werden in Sicherheit gebracht

Im schwäbischen Landkreis Augsburg sind am Samstagmittag ein Deich und ein Damm gebrochen. Das teilte das Landratsamt mit. Bewohner in bestimmten Straßenzügen in dem Ort Diedorf müssen ihre Wohnhäuser verlassen. Aufgrund der hohen Wassermassen werde eine Evakuierung im Diedorfer Ortsteil Anhausen vorbereitet, teilte das Landratsamt Augsburg mit. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben.“

In Burgwalden sei ein Damm gebrochen und ein Deich am Anhauser Weiher gab nach. Alle Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Bereiche sollten sich unverzüglich innerhalb der nächsten Stunde selbstständig in die Diedorfer Schmuttertalhalle begeben. Die Behörden riefen auch auf, sich von Bahnunterführungen fernzuhalten. Teils könnten Fluten dort abfließen. Es bestehe Lebensgefahr.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Landesinnenminister Joachim Herrmann sind unterdessen auf dem Weg in das Hochwassergebiet im schwäbischen Landkreis Augsburg. Die beiden CSU-Politiker wollen sich in Diedorf ein Bild von der Entwicklung machen, wie das Innenministerium mitteilte. 

Der Ort des Besuches war kurzfristig aufgrund der Lage gerändert worden. Zuvor wollten die Politiker das ebenfalls stark betroffene Fischach besuchen. Mittlerweile gilt in fünf bayerischen Landkreisen der Katastrophenfall.

Update, 13.40 Uhr - Menschen mit Hubschrauber gerettet

In Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg haben Helfer Menschen mit einem Hubschrauber aus ihren von den Fluten eingeschlossenen Häusern gerettet. Die Bewohner hätten auf andere Weise ihre Häuser nicht mehr verlassen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Laut Polizei trat dort die Schmutter weit über die Ufer. Es seien auch Boote und Wasserwacht unterwegs, um Menschen aus umspülten Häusern zu holen. Am frühen Nachmittag werden Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann vor Ort erwartet. Die beiden CSU-Politiker wollen sich selbst ein Bild von der Lage machen, wie das Innenministerium mitteilte. 

Aufgrund der ergiebigen Niederschläge spitzt sich die Hochwasserlage insbesondere auch im Bereich Schwaben zu. Nach dem Landkreis Günzburg haben inzwischen auch die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Neu-Ulm den Katastrophenfall ausgerufen. Wegen der anhaltenden Regenfälle ist weiträumig mit weiter steigenden Pegelständen zu rechnen.

Update, 13 Uhr - Nächster Katastrophenfall

Neben den Landkreisen Günzburg, Augsburg und Aichach-Friedberg gilt auch im Landkreis Neu-Ulm der Katastrophenfall. Hintergrund seien mehrere Einsatzschwerpunkte im gesamten Landkreis, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Vor allem im südlichen Landkreis mit den Flüssen Roth, Osterbach und Biber habe sich die Lage zugespitzt. 

Besonders betroffen seien die Gemeinden Roggenburg, Oberroth, Unterroth sowie der Markt Buch mit dem Mühlenweiher in Nordholz. Im Mühlenweiher steige das Wasser kontinuierlich. Dort seien mehrere Hochleistungspumpen im Einsatz. Zudem wurde der Weiher mit Sandsäcken gestützt. Aktuell wird geprüft, ob sicherheitshalber zwei Anwesen in der Nähe geräumt werden müssen. Dabei handelt es sich um ein Wohnhaus sowie ein landwirtschaftliches Anwesen mit Pferden. Die Pferde wurden von dem Hof weggebracht. 

Teils wurden Sandsäcke verbaut, um Wohngebäude zu schützen. Es drohten Überflutungen von Wohngebieten. In Unterroth kam es auch zum Stromausfall. 1500 Sandsäcke wurden bereits verbaut. Weitere 4000 Sandsäcke seien angefordert. Im Landkreis seien mehrere Hundert Einsatzkräfte im Einsatz.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor ergiebigem Dauerregen bis Sonntagmorgen. Für die Donau habe sich die Prognose laut Wasserwirtschaftsamt Donauwörth etwas entspannt. Es bestehe jedoch weiterhin die Gefahr eines Jahrhunderthochwassers. Für die Donau werde der Scheitelpunkt des Hochwassers am Samstagabend erwartet, ebenso der Scheitelpunkt an der Iller, für die jedoch mit keinen größeren Problemen gerechnet werde.

Update, 11.55 Uhr - Lage in Wasserburg

Der Inn kratzt in Wasserburg bereits an der ersten Meldestufe. Um 11 Uhr lag der Pegel bei 415cm und damit 5cm vor der ersten Stufe (420cm). Das ist zwar ein leichter Anstieg im vergleich zu Freitagabend, aber in Anbetracht des Dauerregens in der Nacht noch verhältnismäßig moderat.

Pegelstand am Inn in Wasserburg.

Update, 11.35 Uhr - Stromausfall im Kreis Rosenheim

Im Kreis Rosenheim kommt es derzeit zu einzelnen Stromausfällen. Vor allem betroffen sind die Gemeinden Schechen, Rott am Inn, Tuntenhausen und Ramerberg, aber auch in kleineren Orten, Siedlungen und Weilern gibt es bestätigte Störungen.

Update, 10.45 Uhr - Katastrophenfall im Kreis Augsburg

Der schwäbische Landkreis Augsburg hat wegen der extremen Regenfälle und der steigenden Wasserstände den Katastrophenfall ausgerufen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pegelstände in den kommenden Stunden weiter stark ansteigen, teilte das Landratsamt am Samstag mit. Insbesondere die Gemeinden Fischach und Langenneufnach werden demnach betroffen sein. 

Der Schnerzhofer Weiher sowie ein Staubecken bei Langenneufnach konnten den Angaben zufolge die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und laufen aktuell in die Neufnach. Überdies hätten die Flüsse Schmutter bei Fischach und die Zusam bei Fleinhausen die Meldestufe 4 erreicht; einige Straßen im Landkreisgebiet seien überflutet. Am Vortag hatte bereits der Landkreis Günzburg den Katastrophenfall ausgerufen. 

Update, 10 Uhr - Menschen im Allgäu sollen Häuser verlassen

Wegen der sich zuspitzenden Hochwasserlage sind im schwäbischen Landkreis Unterallgäu rund 150 Menschen aufgerufen, freiwillig ihre Häuser zu verlassen. Allein in der Ortschaft Babenhausen seien rund 100 Menschen betroffen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Samstag. Weitere 50 Anwohner sollen im Ortsteil Zell in Bad Grönenbach sowie in Dirlewang ihrer Häuser verlassen. Die Menschen sollten teils mit Booten geholt werden. 

Die Behörden gingen davon aus, dass die Wasserstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht werden. Die Dammbereiche würden überflutet, die Hochwasserrückhaltebecken seien größtenteils voll, sagte Landrat Alex Eder (FW). Es habe bis zum Morgen rund 225 Einsätze wegen vollgelaufener Keller und Straßenüberflutungen gegeben. „Wir raten dringend, nicht mehr in den Keller zu gehen und nicht in Autos steigen“, mahnte der Landrat die Menschen in den betroffenen Gebieten.

Update, 9.15 Uhr - Lage in der Region angespannt

Auch in der Region ist die Lage angespannt, allerdings noch nicht so akut wie im Allgäu oder anderen Teilen Süddeutschlands. Der DWD hat seine Warnungen vor Dauerregen dennoch vorerst bis Sonntag um 8 Uhr verlängert. Für Stadt und Landkreis Rosenheim gilt die Warnstufe 3 von 4 vor ergiebigem Dauerregen. In den Kreisen Mühldorf, Traunstein, Altötting und Berchtesgadener Land warnt der DWD noch mit Stufe 2.

DWD-Warnungen in Süddeutschland

Update, 8.40 Uhr - Evakuierungen im Unterallgäu

Aufgrund der Hochwasserlage wird im schwäbischen Landkreis Unterallgäu die Evakuierung mehrerer Ortschaften vorbereitet. In Zell bei Bad Grönenbach sowie in Dirlewang und in Teilen von Babenhausen werden die Menschen dazu aufgefordert, freiwillig ihre Häuser zu verlassen, wie Landrat Alex Eder (FW) am Samstagmorgen erklärte. „Die Dammbereiche werden überflutet, die Hochwasserrückhaltebecken sind größtenteils voll.“ Anwohner könnten demnach etwa im Feuerwehrhaus unterkommen.

Im gesamten Landkreis Unterallgäu sei die Lage angespannt, sagte Eder. Viele Straßen seien nicht mehr passierbar, in Mindelheim würden Sandsäcke gestapelt, um die Innenstadt zu schützen. Nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes (HND) hatte der Pegel der Mindel am Pegel Hasberg am Samstagmorgen die Meldestufe vier von vier erreicht. Bei Lauben und Nattenhausen erreichte die Günz Meldestufe drei.

Erstmeldung

Im westlichen Bayern steigen die Wasserstände unaufhaltsam an. Angesichts des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage hat der schwäbische Landkreis Günzburg am Freitagabend den Katastrophenfall ausgerufen. 

Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, teilte das Landratsamt mit. Dafür seien Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis nötig. Der Landkreis befinde sich in einem engen Austausch mit den Kommunen, den örtlichen Feuerwehren und dem THW. Die Stadt Leipheim im Landkreis hat das Donau-Wasserwerk sicherheitshalber abgeschaltet. Die Behörden standen auch andernorts in engem Kontakt mit den Rettungskräften. 

Große Gefahr für Leib und Leben

Bis Sonntag ist für weite Teile Bayerns Dauerregen angekündigt. Vor allem Schwaben und Oberbayern sind betroffen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab für beide Regierungsbezirke Unwetterwarnungen heraus. Es sei mit „extrem ergiebigem Dauerregen“ der Stufe 4 (von 4) zu rechnen.

Durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände, unpassierbare oder von Wassermassen eingeschlossene Gebiete mögliche Erdrutsche bestehe „große Gefahr für Leib und Leben“. Auch in Franken und weiten Teilen der Oberpfalz sei mit Starkregen und am Samstag auch mit Gewitter zu rechnen, so der DWD am Freitag. 

Vorbereitungen auf Jahrhunderthochwasser laufen

Daher liefen bereits am Freitagabend vielerorts Vorbereitungen: Im Landkreis Günzburg sollten in einem ersten Schritt Camping- und Freizeitplätze an den Flüssen Günz, Kammel und Mindel evakuiert werden. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, sagte Landrat Hans Reichhart (CSU). „Wir wollen, die Zeit, die wir jetzt noch haben, bis das Hochwasser den Landkreis Günzburg erreicht, optimal nutzen.“ Vorsorglich ließ der Landkreis Günzburg unter anderem zusätzliche 15 000 Sandsäcke befüllen. Laut Wasserwirtschaftsamt könnte stellenweise ein Jahrhunderthochwasser erreicht werden.

Nach aktuellem Stand gehe man davon aus, dass im Landkreis Neu-Ulm vor allem ab Samstagmorgen die Pegelstände nochmals steigen und Meldestufe 4, eventuell sogar Pegelstände für ein Jahrhunderthochwasser erreicht werden könnte. Die Feuerwehren seien vorbereitet und könnten innerhalb weniger Minuten ausrücken. Hier wurden am Freitagabend Hochwasserschutzwände aufgebaut. 

Vielerorts Meldestufe drei in Aussicht

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) verwies auch auf den Hochwassernachrichtendienst (HND). Nach dessen Prognose vom Freitagabend rechnen die Experten für die Donau am Pegel Kelheim im Laufe des Samstags mit einer Meldestufe bis drei. Auch im Landkreis Unterallgäu stiegen die Wasserstände an. Ein weiterer Anstieg bis Meldestufe 4 sei durchaus wahrscheinlich.

Helfer errichten Hochwasserschutz

Gefahren durch Sturzfluten und Hochwasser könnten nicht vollständig verhindert werden. Die Wasserwirtschaft und die Einsatzkräfte würden aber alles dafür tun, um Risiken und Schäden bereits im Vorfeld zu minimieren. Die Wasserwacht der Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kündigten an, mit ihren Helfern bereitzustehen.

Auch Anwohner sollten Vorbereitungen treffen

In mehreren Landkreisen, etwa Kitzingen, Miesbach, Landshut und Bamberg, riefen die Behörden die Bürgerinnen und Bürger auf, sich auf ein mögliches Hochwasser vorzubereiten. Das Landratsamt Miesbach bat die Menschen etwa, sich Gedanken zu machen, wer wem bei einem Hochwasser helfen kann: „Gibt es im Umfeld oder der Nachbarschaft ältere, kranke, alleinstehende Personen, die möglicherweise auf Ihre Hilfe angewiesen sein könnten?“

Die Behörden im Landkreis Günzburg riefen die Menschen auf, sich von Gewässern fernzuhalten sowie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte zu beachten. In den betroffenen Gebieten muss gegebenenfalls auch mit Stromausfällen gerechnet werden. Es werde geraten, sich für ausreichend Nahrungsmittel zu sorgen, sich nicht im Keller aufzuhalten und elektrische Geräte in Räumen auszuschalten, die volllaufen könnten.

In Leipheim riet Bürgermeister Christian Konrad den Bürgern, mit Mineralwasser vorzusorgen für den Fall, dass die Trinkwasserversorgung in den kommenden Tagen zeitweise ganz abgeschaltet werden müsste.

nt/dpa

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