Mehr Cafés, längere Öffnungszeiten
„Tote Hose“, „Unattraktiv“ und „Aicherpark hat mehr zu bieten“: Hartes Leser-Urteil über Rosenheim
Die Rosenheimer scheinen derzeit nicht besonders zufrieden zu sein mit ihrer Stadt. Das zeigt die enorme Resonanz an Leserbriefen, denn wir wollten wissen: Was könnte man verbessern in der City? Das sind die Vorschläge:
Viel Leerstand, wenig individueller Einzelhandel, nur große Modeketten, zu viele Handyläden, wenige nette Cafes … die Liste der Probleme, zumindest in den Augen der Rosenheimer, scheint lang zu sein. Denn die Resonanz auf die Frage, was man verbessern könnte an der einstigen Einkaufsstadt, war groß.
Rosenheimer eindeutig unzufrieden:
85 Prozent aller Teilnehmer finden, dass die Stadt nicht mehr das ist, was sie mal war. Nur 14 Prozent halten sich gern in der City auf und sind zufrieden (Stand 6. Oktober). Es kann weiterhin abgestimmt werden.
Viel Hoffnung wird nun auf die neue Citymanagerin Kathrin Schrubar gesetzt. Die Rosenheimerin tritt am 1. November die Nachfolge von Axel Klug an. Das Interview mit ihr war einer der Auslöser für die vielen Zuschriften mit Verbesserungsvorschlägen an die Redaktion, auf die sie in einem gesonderten Interview mit den OVB Heimatzeitungen noch näher eingehen wird.
Das sind Eure Leserbriefe:
Susanne Glas
Ohne mehr Geschäfte zum Shoppen wird man kaum mehr Leute in die Stadt bekommen. Mit dem Sommerfestival hat man schon tolles geschafft. Der Aicherpark hat leider viel mehr zu bieten als die Innenstadt. Für ältere Leute fehlt ein Elektrogeschäft. Rosenheim fehlt was, das raussticht und die Leute anzieht, was Besonderes, damit die Menschen wieder kommen. Ein glutenfreies Lokal z. B. wie es in München viele gibt, da fahren die Leute 100 oder 200 km weit. Was toll wäre ist auch das Stadtfest jedes Jahr zu machen. Line Dance könnte Jung und Alt in der Stadt vereinen. Rosenheim hätte soviel Potenzial man muss es nur nutzen.
Thomas Niedermaier
Busse, die länger fahren und das von Montag bis Sonntag bis mindestens 1 Uhr nachts. Cafés, die auch sonntags öffnen und im Sommer nicht schon um 17 Uhr schließen, das ist einfach lachhaft kurz. Hier sollte es bis mindestens 20 Uhr gehen, im Sommer. Restaurants, die auch um 21:00 oder 21:30 Uhr noch Bock haben zu kochen … mehr Vielfalt bei den Geschäften, wir brauchen keine Dönerläden, Apotheken, Handyshops, Bubble Tea, oder Automaten Kioske mehr. Ein glutenfreies Café wäre echt mal was, oder auch eins für Allergiker ohne z. B. Nüsse. Längere Einkaufsmöglichkeiten als 17 oder 18 Uhr - Niedrige Mieten für Gewerbeflächen, diese sind oft abartig hoch. Kostenloses Parken bis 3 Stunden im Parkhaus oder günstiger Tarif mit 50 Cent pro Stunde, für die ersten 3 Stunden, etc.
Paula
Etwas am Inn wo man sich hinsetzen kann (Café oder Bar z.B.) und bitte die Stadt nicht mit Billigläden (NewYorker oder 1€ Läden) verschandeln!
Nicole Demirkiran
Öffnungszeiten anpassen. Also nicht schon um 18 Uhr alles zu. Vor allem im Sommer. Mehr kleine und regionale Geschäfte unterstützen und nicht nur ketten. Die Stadt inklusiver und auch kinderfreundlicher gestalten. Den Verkehr mehr raus aus der Innenstadt. Ein Kindercafé fände ich klasse. Die Stadt muss es schaffen, dass sie einen USP haben. Solange ich nur das Gleiche bekomme, wie ich auch online bekomme, mache ich mir den Stress nicht. Mehr saubere und öffentliche Toiletten. Mehr Sitz- und Aufenthaltsgelegenheiten für alle Altersgruppen. Coworking-Spaces in der Innenstadt. Öffis verbessern. (Ich persönlich fände einen Starbucks toll). Die Stadt sollte einfach nicht nur zum Shoppen da sein, sondern zum Zusammenkommen. Zum Verweilen einladen. Es sollte sicher und gemütlich sein. Und ich finde, Rosenheim macht da auch schon sehr viel Gutes.
Anke Degenhart
Eine kleine glutenfreie Bäckerei wär auch eine Sache oder zumindest ein Kaffee welches am Sonntag offen hat und ich träume noch von den Läden damals im Gillitzerblock, da ist man einfach gern in die Stadt gegangen. Oder das Café Schick. Meine Güte ist dieses Rosenheim unattraktiv geworden.
Helena Janda
Mehr Möglichkeiten, abends wegzugehen, außer zum Essen. Cafés am Sonntag offen halten, Busse, die auch am Wochenende fahren. Oder zumindest dann Rufbusse. Auf Vielfältigkeit bei den Geschäften achten. Vielleicht könnt man vor dem Kuko einen Spielplatz machen und die Trinker dort vertreiben. Überhaupt was für Kinder, z. B. Figuren aufstellen an verschiedenen Stellen und dann so eine Art Rally oder Spaziergang durch Rosenheim machen, mit entsprechender Wegführung.
Andi B.
Wenn ich mein Geld in der Stadt lasse, anstatt bei Amazon oder Temu, muss der Parkplatz kostenlos sein. Z.B. wenn ich für mindestens 50 Euro in der Stadt einkaufe, parke ich 4 Std. umsonst. Und es muss wieder ein Einzelhandelskonzept her, welches attraktiv ist und nicht nur Nagelstudios, Dönerläden oder Thai-Massage.
Nine
Vielen Dank, dass Sie die Bürgerinnen und Bürger nach Ideen und Anregungen fragen, wie man Rosenheim attraktiver gestalten könnte. Hier einige Vorschläge, die das Leben in unserer Stadt bereichern könnten:
- Gastronomie und Lokale: Mehr ansprechende Lokale mit kreativen Angeboten, besonders im Bereich der Cocktails und einer abwechslungsreichen, frischen Speisekarte. Lokale, die Abendveranstaltungen wie Live-Konzerte anbieten, könnten das Nachtleben beleben und die Innenstadt zu einem Treffpunkt für Jung und Alt machen.
- Nachtverbindungen: Es fehlen regelmäßige und verlässliche Nachtverbindungen, damit auch Nachtschwärmer sicher nach Hause kommen. Eine bessere Anbindung würde das Nachtleben ebenfalls fördern.
- Mehr Lifestyle in der Stadt: Es wäre wünschenswert, eine lebendigere und modernere Atmosphäre zu schaffen, besonders durch Events, Pop-up-Stores oder moderne Kunstprojekte. Die Stadt könnte mit regelmäßigen Kultur- und Lifestyle-Veranstaltungen ein jüngeres Publikum ansprechen.
- Einkaufsstraße autofrei gestalten: Eine autofreie Einkaufsstraße, insbesondere ab dem Stadtpark, würde das Einkaufs- und Freizeiterlebnis in Rosenheim enorm verbessern. Mehr Platz für Fußgänger, Cafés und kleine Geschäfte könnte die Attraktivität der Innenstadt steigern.
- Junge, dynamische Atmosphäre: Mehr Unterstützung für kleine, moderne Geschäfte, die sich an ein junges Publikum richten, würde der Stadt eine frische, dynamische Note verleihen.
- Wochenmarkt erweitern: Der aktuelle Wochenmarkt könnte vielfältiger und größer gestaltet werden. Mehr Stände mit regionalen Produkten und ein breiteres Angebot könnten die Attraktivität steigern.
- Jugendliche besser einbinden: Es wäre wichtig, mehr Freizeitangebote für Jugendliche zu schaffen. Bessere Überwachung und gezielte Angebote könnten auch helfen, Jugendkriminalität vorzubeugen.
- Bessere Clubs: Das Nachtleben in Rosenheim ist ausbaufähig. Ein paar moderne Clubs mit gutem Musikprogramm könnten die Attraktivität für junge Erwachsene deutlich erhöhen. Aktuell wirkt Rosenheim, besonders am Abend und an den Wochenenden, oft wie eine „tote Hose“. Mit einigen gezielten Maßnahmen könnten wir die Stadt zu einem lebendigeren und moderneren Ort machen, der nicht nur zum Wohnen, sondern auch zum Ausgehen und Verweilen einlädt.
Noch mehr Leserbriefe folgen demnächst in einem weiteren Artikel.
Habt auch Ihr Ideen? Dann schreibt uns:
Findet Ihr auch, dass Rosenheim frischen Wind braucht? Habt auch Ihr Ideen, was man umsetzen könnte, um weiteren Leerstand zu verhindern und wieder mehr Leute in die Innenstadt zu bringen? Dann schreibt uns an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort „Rosenheim“) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel. Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern. (si)