Fotograf der Covermodel-Aktion
Fotografieren schafft Vertrauen - Im Gespräch mit Michael Butolo
Auf seinen Bildern versucht Michael Butolo etwas über den Menschen, den er ablichtet, zu erzählen. Dass ihm dies gelingt, zeigt seine Arbeit. Der 27-Jährige, der auch an der Meisterschule für Fotografie in München doziert, wird das Jubiläumscover der ROSENHEIMERIN fotografieren. Worauf der Vachendorfer bei Shootings achtet und was Menschen auf Bildern strahlen lässt.
von Raphaela Kreitmeir
Schönheit ist dein Beruf, denn Menschen wollen auf Fotos maximal gut aussehen. Was ist Schönheit für dich?
Nichts, was sich mit den üblichen Kriterien beschreiben lässt. Es geht nicht um das perfekte Gesicht, sondern um Natürlichkeit und Ausstrahlung und darum, dass ein Gesicht etwas Einzigartiges birgt, das den Menschen besonders macht. Das kann ein Muttermal sein oder eine kleine Zahnlücke, aber genauso ein besonderes Lächeln. Schön ist für mich jemand, der mit seiner Persönlichkeit beeindrucken kann.
Und wie transportierst du das auf deinen Bildern?
Fotografieren hat sehr viel mit Beziehungsarbeit zu tun. Bevor ich das erste Bild mache, geht es darum, die Anspannung aus der Situation zu nehmen, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen und Vertrauen aufzubauen. Denn ganz egal ob es ein Model ist, das ich fotografiere, oder eine Frau, die noch nie ein Shooting mitgemacht hat, die Situation ist neu. Und alles, was neu ist, verunsichert erst einmal. Daher unterhalten wir uns und starten mit dem Outfit, in dem sie sich am wohlsten fühlt. Ich fotografiere eher nebenbei und zeige ihr dann die ersten Bilder. Das ist immer wieder ein fast magischer Moment, wenn die Frau erkennt, wie schön sie ist. Das sehe ich daran, dass die Augen zu leuchten beginnen. Und die Augen sind das Wesentliche im Gesicht, spiegeln die Persönlichkeit wider.
Zur Person
Michael Butolo stammt aus Vachendorf und hat nach seiner Fotografenausbildung die Meisterschule für Fotografie in München besucht. Er arbeitet als selbständiger Fotograf, doziert an der Meisterschule für Fotografie in München und arbeitet als Layouter für die ROSENHEIMERIN, für die er auch schon viele Magazinstrecken fotografiert hat. Er wird im Juni die drei Finalistinnen bei der Covermodel-Aktion der ROSENHEIMERIN fotografieren. Mehr über ihn und seine Arbeit auf Instagram unter michael.butolo.fotografie_
Gibt es Tipps, die jeder beim Fotografieren beachten kann, damit die Bilder gut werden?
Gute Bilder hängen nicht so sehr von der Qualität der Kamera ab, sondern vom Zusammenspiel zwischen der Person, die fotografiert, und der, die fotografiert wird. Wenn es da eine Vertrauensbasis gibt und man aus dem Moment heraus fotografiert, entstehen richtig schöne Bilder. Wesentlich ist natürlich auch das Licht, das vormittags und abends den Bildern mehr Tiefe gibt.
Wie viel Handwerk, wie viel Kreativität steckt im Fotografenberuf?
Handwerk und Technik sind die Basis und Voraussetzung für Kreativität. Wobei für mich noch ein weiterer Faktor eine große Rolle spielt, den ich Herz nenne. Um gute Bilder zu machen, musst du mit dem Herzen dabei sein, Menschen mögen und eine Verbindung zu ihnen aufbauen wollen.
War Fotograf schon immer dein Traumberuf?
Mir war eigentlich immer schon klar, dass ich etwas Kreatives machen will. Als Kind habe ich beispielsweise mit Barbies die Shootings von Germany´s Next Top Model nachgespielt und fotografiert, wobei mich die Mode ebenso fasziniert hat wie das Fotografieren. Den Ausschlag hat dann ein Praktikum während meiner Schulzeit gegeben, das ich bei einem Fotografen gemacht habe. Dort habe ich nach der Schule auch die dreijährige Ausbildung absolviert.
Was waren für dich in der Ausbildung die wichtigsten Erkenntnisse?
Wie wichtig der Umgang mit Menschen in dem Beruf ist. Dass du ein Gespür für dein Gegenüber brauchst und eine Verbindung herstellen solltest. Dann werden die Bilder gut. Dabei spielt es keine Rolle, ob du Kindergartenkinder, ein Hochzeitspaar oder ein Model fotografierst, die Verbindung ist bei allen die wichtigste Voraussetzung.
Im Anschluss warst du auf der Meisterschule in München. Was hat dich dort am stärksten beeindruckt?
Der kreative Austausch mit den anderen Studenten, wie wir uns gegenseitig inspiriert und gepusht haben.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Natürlich, modern. Ich arbeite bevorzugt mit natürlichem Licht, vermeide starres Posing, sondern fotografiere, während das Model über sich erzählt, sich bewegt. In dem Gesprächsfluss entstehen Bilder voller Leuchten und Lebendigkeit.
Du setzt professionelle Models genauso fotografisch in Szene wie Laien – worin unterscheiden sie sich am meisten?
Laien brauchen in der Regel mehr Anlaufzeit, bis sie in den Workflow reinkommen. Aber dann entstehen oft unmittelbarere, natürlichere Bilder als bei Models, die zum Teil in ihren Posings etwas gefangen sind.
Bei der Covermodel-Aktion der ROSENHEIMERIN haben sich knapp 200 Frauen beworben, 30 wurden ausgewählt, die seit November als „Model der Woche“ auf den OVB24-Plattformen vorgestellt werden. Was beeindruckt dich bei den Frauen?
Dass es hier in der Region so viele bezaubernde Frauen gibt. Und dass dieser Zauber nichts mit Alter oder Konfektionsgröße zu tun hat, sondern auf Natürlichkeit und Selbstbewusstsein beruht.
Zum 10. Geburtstag hat die ROSENHEIMERIN eine besondere Aktion geplant: Sie hat Frauen aus der Region aufgerufen, sich als Covermodel für die Jubiläumsausgabe zu bewerben. Knapp 200 Frauen haben sich beworben. 30 wurden von einer Jury ausgewählt, die seit November als „Model der Woche“ auf den OVB24-News-Portalen rosenheim24.de, chiemgau24.de, innsalzach24.de, BGLand24.de, wasserburg24.de und mangfall24.de zu sehen sind. Die drei Finalistinnen werden von Michael Butolo geshootet, die Siegerin wird vom 18. bis 28. Juli per Online-Voting auf den OVB24-News-Portalen ermittelt.
Du wirst am 12. Juni die drei Finalistinnen fotografieren. Wie viele Fotos wirst du von jeder der Finalistinnen machen?
Pro Finalistin werden es zwischen 300 und 500 Bilder sein, so dass bei dem Shooting für die ROSENHEIMERIN bis zu 1.500 Bilder entstehen.
Nach welchen Gesichtspunkten triffst du dann die Auswahl für die Bilder, die du der Redaktion vorlegst?
Dabei geht es um das stimmige Gesamtkonzept, die Bildkomposition, Pose und Ausstrahlung. Aus den bis zu 500 Bildern pro Frau wähle ich rund zehn aus, die ich vorlege.
Was soll das Jubiläumscover der ROSENHEIMERIN vermitteln?
Ein modernes Gesicht der Region, das Selbstsicherheit, Einzigartigkeit und Persönlichkeit ausstrahlt.
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