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Leserbriefe zur Fahrtauglichkeit

Dauerbrenner Senioren am Steuer: „Längst überfällig“ und „Verstehe den Aufschrei nicht“

Collage: Ein älterer Herr am Steuer/Leserin Regine Grimm-Käuffer
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Sollten Senioren regelmäßig zu Fahrtauglichkeitstests? Leserin Regine Grimm-Käuffer hat uns ihre Meinung dazu geschrieben.

Es ist und bleibt ein Dauerthema: Sollten Fahrtests für Senioren in Deutschland Pflicht werden oder nicht? Der TÜV-Verband spricht sich dafür aus. Auch unsere Leser haben eine eindeutige Meinung - allerdings mit Einschränkungen.

Immer, wenn ein schwerer Unfall passiert, bei dem ein Rentner hinter dem Steuer der Verursacher ist, kocht das Thema wieder hoch, zuletzt auch in der Region. Ende September war dort in Neubeuern ein 86-Jähriger mit seinem Mercedes-SUV beim Ausparken nach vorne geschossen und in eine Menschenmenge gekracht, die in dem anliegendem Lokal eine Hochzeit feierte. (OVB24 berichtete ausführlich). Ein 24-Jähriger wurde dabei unter dem Fahrzeug begraben, er erlitt schwere Verletzungen. Der Ruf nach verpflichtenden Fahrtauglichkeitstests wurde wieder einmal laut. Längst nicht das erste Mal: Die EU-Kommission hatte jüngst vorgeschlagen, dass ältere Menschen ihren Führerschein öfter als jüngere Menschen erneuern lassen müssen – und dafür medizinische Tests vorzulegen sind. Das Europäische Parlament hat dies aber abgelehnt. Es soll weiter die Entscheidung der Mitgliedsstaaten sein, ob sie verpflichtende regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen von Autofahrern einführen wollen. Und Deutschland lehnt diese Tests, im Gegensatz zu vielen Nachbarländern, bisher strikt ab.

Verpflichtende Fahrtests für Senioren? Mehrheit dafür

Für ältere Autofahrer sollte es aus Sicht vieler Menschen in Deutschland verpflichtende Feedback-Fahrten geben. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbandes hervor. Demnach sind 85 Prozent der 1207 Befragten der Meinung, dass Senioren ab dem Alter von 75 Jahren verpflichtend eine Fahrt mit einem Experten unternehmen sollten, der ihnen Rückmeldung gibt. 90 Prozent sagen von sich selbst, dass sie den Führerschein eines Tages freiwillig abgeben würden, die meisten würden dies demnach aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen (84 Prozent) tun. Mit dem Älterwerden steigt eben auch das Unfallrisiko, etwa aufgrund einer schwächeren Sehkraft oder wegen längerer Reaktionszeiten. Sind Senioren ab dem Alter von 75 an einem Unfall beteiligt, gelten sie laut TÜV-Angaben in drei von vier Fällen als Hauptverursacher. Wie seht Ihr das, stimmt ab:

Das sind Eure Zuschriften:

Maik Hofmann:

Lkw-Fahrer müssen alle fünf Jahre zur Schulung und ärztliche Untersuchung. Ab 50 Jahren sogar die große Untersuchung. Warum nicht auch Pkw-Fahrer? Straßenverkehrsteilnehmer sind wir alle. Und dann sollte es für alle gelten. Meine Meinung. Und da es auch viele jüngere Fahrer übertreiben, bin ich für PS Begrenzung.... Ich als Lkw-Fahrer erlebe da viel mehr unterwegs als ein Pkw-Fahrer der nur im Umkreis 30 km fährt. Aber da gehen die Meinungen auseinander.

Leser Maik Hofmann

Momo Dietl:

Denke, es ist so das ab einem gewissen Alter die Konzentration langsamer wird und es bestimmt nicht schaden würde sich vielleicht ab 75 einem gewissen Check zu unterziehen. Was aber dennoch genauso wichtig und eigentlich noch wichtiger ist, warum es für Fahranfänger keine Grenzen gibt. Warum darf man mit gerade gemachten Führerschein alle Autos fahren, egal wie viele PS diese Autos haben? Würde da auf jeden Fall eine Grenze setzten, zum Beispiel: unter 25 Jahre kein Auto über 100 PS fahren zu dürfen, um von A nach B zu kommen, reicht es und angeben muss keiner damit . Ist aber nur meine Meinung. Wünsche allen gute Fahrt.

Martina Pätzold:

Mal ganz davon abgesehen, dass solche Unfälle leider nicht nur von älteren Fahrern verursacht werden....... Ein unkomplizierter Check wäre schon sinnvoll. Allerdings sollte endlich auch mal daran gedacht werden, dass auch ältere Menschen einkaufen, zum Arzt oder einfach mal zum Kaffeetrinken/Essen/Besuche machen fahren müssen/möchten. Für viele Senioren ohne Auto nicht zu bewerkstelligen.

Uschi Hopf:

Dringend notwendig, ab 60 von mir aus. Wenn ich fahren kann, brauch ich vor so einem Eignungstest auch nichts befürchten. Ich bin Berufskraftfahrer, mir stellt es jeden Tag sämtliche Nackenhaare auf, was man da täglich erlebt. Und sorry, aber leider sind es hauptsächlich Senioren, die mir sämtliche Szenarien vor meinen Augen bieten.

Regine Grimm-Käuffer

Ich verstehe den Aufschrei, der auf diese Frage meist kommt, einfach nicht. Warum ist ein Fitnesstest für viele so schlimm? Ist doch schon aus Eigeninteresse wichtig zu wissen, dass alles gut passt. Ich gehe seit Jahren regelmäßig zum Seh-Hör- und Reaktionstest und lasse einen großen Gesundheitscheck machen. Kostet mich keinen Cent, außer ich möchte spezielle Bluttests noch zusätzlich und ist insgesamt auch kein riesiger Zeitaufwand. Wo bitte ist das Problem?

Patrick Liepert

Wäre schön, wenn man es macht und dann auch so ehrlich gesagt bekommt, es wäre an der Zeit den Führerschein abzugeben. Dafür sollte man den Rentner aber helfen, damit sie trotzdem mobil bleiben, vor allem auf dem Land.

Christine Gottelt

Ehrlicherweise wären Tests für ALLE Altersklassen angebracht. Nicht nur für Senioren. Die im Artikel aufgeführte Statistik zeigt ganz klar, dass bei 292000 Unfällen mit Personenschaden knapp 48000 von Fahrzeugführern über 65 Jahren verursacht wurden. Das sind ca.16 %. Bei einer ständig ansteigenden Zahl der älteren Fahrer aufgrund der demografischen Entwicklung. Solange der ÖPNV nicht durchgängig funktioniert, wird ein Umstieg für viele keine Alternative sein.

Sebastian Öttl

Jeder, der freiwillig den Führerschein abgibt, kann dann kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Und dieses Netz muss auch auf dem Land genügend ausgebaut sein, damit man die täglichen Besorgungen machen kann, aber auch Freunde und Bekannte weiterhin besuchen kann. Sonst versauert man in den eigenen Wänden und wird vielleicht sogar eher krank. Nur dann bin ich für irgendwelche Tests.

Alex

Meiner Meinung ist ein solcher Test längst überfällig. Ich erlebe es täglich selbst auf den Straßen. Es gibt so viele Senioren im Straßenverkehr, die weder noch die richtige Einschätzung, noch die richtige Reaktion- bzw. Reaktionszeit haben. Zudem ja auch im Alter gewisse Fähigkeiten nachlassen. Daher wären solche Tests wichtig und richtig. Man kann nicht jemanden auf Ewigkeiten Auto fahren lassen, nur weil man der Meinung ist, demjenigen seine ,Freiheit’ o.ä. zu nehmen. Hier sollte eher der Gedanke des Gemeinwohls im Vordergrund stehen, da solche Senioren eben genauso eine Gefahr für die anderen Verkehrsteilnehmer darstellen.

Eure Meinung ist gefragt:

Fragen, Wünsche, Anregungen - wir freuen uns auf Euer Feedback, schreibt uns gerne an leserbriefe@ovb24.de (si)

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