Muss er sogar länger im Gefängnis bleiben?
Jetzt geht‘s plötzlich um Corona: Starkoch Alfons Schuhbeck droht neuer massiver Ärger
München – Alfons Schuhbeck hat im August 2023 seine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe angetreten. Inzwischen hat er bereits regelmäßig Freigang – aber ausgerechnet jetzt droht dem gebürtigen Traunsteiner neuer massiver juristischer Ärger.
Denn es gibt neue, offenbar schwerwiegende Vorwürfe gegen den 75-Jährigen: Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt auch wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs im Zusammenhang mit Corona-Hilfen gegen Schuhbeck. Das berichten unter anderem die Bild-Zeitung und weitere Münchner Zeitungen. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Anne Leiding, bestätigte die Ermittlungen am Donnerstag auf Anfrage. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit elf Firmen des Beschuldigten neigen sich ihren Angaben zufolge dem Ende zu, das Verfahren könne voraussichtlich bald abgeschlossen werden, hieß es weiter.
Schuhbecks Anwalt Norbert Scharf wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) dazu nicht äußern. Doch was passiert, wenn der Starkoch nachträglich nochmals angeklagt und verurteilt würde? „Sollten sich die aktuellen Vorwürfe bewahrheiten, droht Herrn Schuhbeck eine sogenannte ‚nachträgliche Gesamtstrafe‘“, sagte Anwalt Dr. Nicolas Frühsorger (45) der Bild-Zeitung. Bedeutet im Klartext: Schuhbeck drohen im „Worst Case“ weitere Monate/Jahre im Gefängnis, da seine alte Strafe, die ja dann noch nicht vollständig vollstreckt wäre, aufgehoben und im Falle eines neuen Schuldspruches möglicherweise in eine (neue) Gesamtstrafe umgewandelt würden.
Schuhbeck hatte zuletzt bereits Freigang
Zuletzt hatte es Schlagzeilen um Schuhbeck gegeben, da Anfang Juni offenbar erstmals ein Wochenende in Freiheit verbringen durfte. Zudem soll Schuhbeck zu diesem Zeitpunkt seinen 75. Geburtstag nachgefeiert haben. rosenheim24.de hatte darüber berichtet. Schuhbeck saß nach Antritt seiner Haftstrafe zunächst in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech ein und wurde später in eine Außenstelle der JVA im Andechser Ortsteil Rothenfeld verlegt. Die Bild hatte damals berichtet, dass es Schuhbeck „gut“ gehe.
Im vergangenen Jahr hatte Schuhbeck seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung angetreten. Das Landgericht München I hatte ihn zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Es war überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen. rosenheim24.de hatte berichtet. Schuhbeck gab zu, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.
mw