Teils enorme Entwicklung in einzelnen Kommunen
Corona-Analyse fürs BGL: Manche Gemeinden mit Inzidenz null - andere liegt bei satten 630!
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Berchtesgadener Land geht wieder steil nach oben - aber die Lage innerhalb des Landkreises ist völlig verschieden: Im Talkessel gibt es kaum Infizierte, in manchen Rupertiwinkel-Gemeinden gehen die Zahlen dagegen durch die Decke.
Landkreis Berchtesgadener Land - Ein Riss geht derzeit durch den Landkreis: Während bei der Corona-Welle im Herbst 2020 die Hotspots vor allem im Landkreis-Süden lagen, ist es momentan umgekehrt. Laut den neuesten Zahlen vom Montag (13. September) liegen fünf Gemeinden über dem Inzidenz-Wert von 200, allesamt sind es Kommunen aus dem Rupertiwinkel. Zwei von ihnen haben es förmlich mit explodierenden Infiziertenzahlen zu tun: Die Sieben-Tage-Inzidenz von Saaldorf-Surheim liegt bei 558, Teisendorf weist sogar einen Wert von 631 aus.
59 Neuinfektionen im Laufe der vergangenen sieben Tage waren es in Teisendorf, in Saaldorf-Surheim zählte man 31. Beide Gemeinden hatten vorige Woche noch eine Inzidenz von etwa 160, jetzt diese deutliche Steigerung. Über 200 liegt die Sieben-Tage-Inzidenz außerdem noch in Ainring (244), Anger (221) und Freilassing (202). Der Landkreis-Schnitt liegt bei 211. Nichtsdestotrotz gibt es auch jetzt Kommunen, die zuletzt keinen einzigen Corona-Infizierten zu vermelden hatten: Marktschellenberg und Bischofswiesen können eine Nuller-Inzidenz vorweisen.
Überhaupt fällt auf: Alle Talkessel-Gemeinden haben aktuell relativ niedrige Inzidenzwerte. Neben Marktschellenberg und Bischofswiesen mit null liegt der Wert in Berchtesgaden bei 39, in der Ramsau bei 58 und in der Schönau bei 71. Auch in den vergangenen Wochen war die Tendenz zwischen dem Norden und dem Süden des Landkreises immer ähnlich. Die wöchentlichen „Hotspots“ mit der höchsten Inzidenz fanden sich fast immer im Rupertiwinkel: mal war es Saaldorf-Surheim, mal Ainring, mal Freilassing - und jetzt Teisendorf.
Zahlen zu Virusmutationen, Altersgruppen und Impfdurchbrüchen
Aktuell gibt es 294 aktive Covid-19-Fälle im Landkreis, 113 mehr als in der Vorwoche. Gut die Hälfte der neuen Fälle geht auf die Delta-Variante des Coronavirus zurück. Zuletzt betroffen war ganz besonders die Altergruppe der Zehn- bis 20-Jährigen. Von den Neuinfektionen der vorigen Woche waren knapp zehn Prozent vollständig geimpft. Zwei dieser Personen müssen auch im Krankenhaus behandelt werden, jedoch auf der Normalstation. In den Kliniken im Berchtesgadener Land sind derzeit zwei Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation untergebracht.
Die Zahl in einer Kommune lässt aber keinen generellen Rückschluss auf die Ansteckungsgefahr vor Ort zu. Denn die Zahl sagt nichts darüber aus, wo sich eine Person mit dem Virus infiziert hat - ob im Gemeindegebiet oder nicht. Zudem sagen die Zahlen nichts über den Zusammenhang einer Ansteckung aus, also ob sich mehrere Personen beispielsweise unabhängig voneinander infiziert haben oder ob sich mehrere Personen innerhalb einer Familie infiziert haben.
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