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Alle Bürger sollen Warnungen erhalten

„Es wird laut“: Warum um 11 Uhr überall Handys und Sirenen schrillen (sollen)

Notfall-App NINA
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Die Notfall-App NINA (Archivbild).

Berlin/München – Handys brummen, Schriftzüge leuchten, Sirenen heulen: Bundesweit soll am Donnerstag (14. September) (wieder) durchgespielt werden, wie im Fall von Katastrophen oder Kriegsfolgen gewarnt wird. Läuft dabei diesmal alles nach Plan?

Egal ob in den Städten oder auf dem Land - möglichst jede und jeder soll im Ernstfall eine schnelle staatliche Warnung erhalten. Beim bevorstehenden Warntag sollen die Systeme getestet und weiter verbessert werden. Alles soll dabei besser klappen als beim letzten Probealarm im Dezember 2022 (rosenheim24.de hatte darüber berichtet). Wie das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mitteilten, wird am Vormittag ab 11 Uhr gewarnt. Entwarnung soll es gegen 11.45 Uhr geben.

Diesmal sollen die Menschen möglichst flächendeckend mit einer staatlichen Warnung erreicht werden, wie es hieß. Beim jüngsten Warntag im Dezember erhielten schon neun von zehn Menschen auf dem einem oder anderen Weg eine Warnung. Der erste Versuch im September 2020 war gründlich schief gegangen und vielerorts im Chaos versunken. Im März 2023 hatte es in Bayern außerdem einen landesweiten Warntag gegeben. Dieser lief insgesamt besser als die beiden vorherigen Versuche im September 2020 und Dezember 2022. Beim Warntag 2022 war das Cell Broadcast System mit automatischen Benachrichtigungen ans Handy erstmals angewendet worden. Knapp 54 Prozent der Menschen wurden damals über Cell Broadcast erreicht.

Warnungen über viele Kanäle

Diesmal soll alles noch viel besser laufen. „Wir setzen auf den sogenannten Warnmittel-Mix“, sagte Innenstaatssekretärin Juliane Seifert. Dazu zählten der Handy-Warnkanal Cell Broadcast, Warn-Apps wie Nina, Warnungen in Radio und Fernsehen, Sirenen, Informationstafeln in Städten sowie Warnungen auf den Bahnsteigen und in Zügen der Deutschen Bahn. Beim sogenannten Cell Broadcast System geht eine automatische Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet ist, Empfang hat und mit einer aktuellen Software läuft.

BKK-Präsident verspricht: „Es wird laut...“

BBK-Präsident Ralph Tiesler sagte, der Warntag sei ein Stresstest für die Systeme: „Es wird laut.“ Im einem tatsächlichen Zivilschutzfall, also wenn die Bevölkerung vor Kriegseinwirkungen geschützt werden muss, müsste das Warnsystem bundesweit auslösbar sein. „Hier drückt der Bund auf den Knopf“, sagte Tiesler. Das laufe dann über sein Amt, möglichst nach Absprache mit der Bundesinnenministerin.

In regionalen Fällen wie Bränden oder Amokläufen würden die örtlichen Behörden entsprechend Warnungen aussenden, so Tiesler. Dies ist in mehreren Fällen in den vergangenen Monaten laut Innenressort bereits erfolgreich geschehen. Seifert nannte unter anderem die Amoktat bei einer Versammlung der Zeugen Jehovas im März in Hamburg mit acht Toten. Anlass für die Einführung von Cell Broadcast in Deutschland war die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 mit mehr als 180 Toten.

mw/jg (teilweise mit Material von dpa)

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