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Das Bangen der CSU

Zittern im Freistaat: Schmeißt die Wahlrechtsreform große Politiker aus Bayern aus dem Bundestag?

2023 beschloss die Ampel-Regierung die Wahlrechtsreform. Sie stieß vor allem in Bayern auf Kritik. Kein Wunder – die CSU trifft sie wahrscheinlich hart.

München – Jahrzehntelang wurde der Bundestag immer größer. 2025 ist damit erstmal Schluss – denn er wird zum ersten Mal seit Langem kleiner. Statt aktuell 736 Sitze hat er mit der Bundestagswahl am 23. Februar künftig nur noch 630. 106 Plätze werden also verschwinden.

Zur Bundestagswahl 2025 wird der Bundestag ziemlich schrumpfen. Eine Folge der Wahlrechtsreform. Treffen könnte dies besonders Politiker aus Bayern.

Grund dafür ist die Wahlrechtsreform. Sie wurde 2023 von der Ampel-Koalition beschlossen, um den Bundestag zu verkleinern und ihn damit effizienter zu machen und die hohen Politikerkosten zu senken. Die meisten waren sich einig, dass der Bundestag aus einer Vielzahl von Gründen kleiner werden sollte. Doch es gab auch teils heftige Kritik für die Wahlrechtsreform – unter anderem aus Bayern. Denn die dortige CSU zählt wohl zu den größten Verlierern der Reform.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Text ist bereits am 4. Februar erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Wahlrechtsreform der Ampel greift zur Bundestagswahl 2025:

Die Wahlrechtsreform der Ampel verkleinert den Bundestag, indem Überhang- und Ausgleichsmandate wegfallen. Von diesen profitierte unter anderem die CSU in Bayern teils stark. Logisch also, dass diese lautstark gegen die Reform kämpfte – Söder nannte sie sogar „Wahlmanipulation“. Kritik hin oder her, die Wahlrechtsreform wird zur Bundestagswahl 2025 greifen.

Wahlrechtsreform – was genau steckt dahinter?

Ab der Bundestagswahl 2025 wird die Anzahl der Abgeordneten im Bundestag auf maximal 630 Sitze begrenzt. Die bisherigen Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen. Ein Direktmandat garantiert nicht mehr automatisch den Einzug in den Bundestag. Entscheidend ist, ob die Partei insgesamt genug Zweitstimmen erhalten hat. Falls eine Partei mehr Direktmandate gewinnt, als ihr nach den Zweitstimmen zustehen, müssen die Kandidaten mit den schwächsten Erststimmen-Ergebnissen verzichten.

Ursprünglich sollte auch die Grundmandatsklausel entfallen. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes bleibt sie aber vorerst bestehen. Die Grundmandatsklausel ermöglicht es Parteien, die weniger als 5 % der Zweitstimmen erhalten haben, dennoch in den Bundestag einzuziehen, sofern sie mindestens drei Direktmandate gewinnen.

Im Grunde ist es recht simpel: Die Wahlrechtsreform verkleinert den Bundestag, indem nicht mehr alle Wahlkreissieger (Erststimme) in den Bundestag kommen, wenn ihre zugehörige Partei durch die Zweitstimmen nicht die nötige Sitzanzahl erreicht hat. Die Wahlrechtsreform trifft damit am meisten jene Parteien, die viele Wahlkreissiege geholt hat, aber bei den Zweitstimmen schlechter abschneidet. In anderen Worten: die CSU.

Kennen Sie alle? Diese 41 Parteien wurden formal zur Bundestagswahl 2025 zugelassen

Bundestagswahl
41 Parteien wurden für die Bundestagswahl formal zugelassen, doch nur 29 davon nehmen teil. Zwölf der Mitte Januar vom Bundeswahlausschuss formal anerkannten Parteien werden bei der Abstimmung nicht dabei sein, wie die Bundeswahlleiterin Ende Januar in Wiesbaden mitteilte. Anders als langjährige Bundestags- und Landtagsparteien hatten vor allem kleinere Parteien beispielsweise noch eine erforderliche Anzahl von Unterstützerunterschriften nachweisen müssen. © IMAGO/Sascha Steinach
Bundestagswahl
SPD, Grüne, FDP, AfD, Linke, Freie Wähler, Volt, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, Bündnis Deutschland und das Bündnis Sahra Wagenknecht sind demnach in allen 16 Ländern mit Landeslisten vertreten. Die CDU tritt in allen Bundesländern außer Bayern an, die CSU (Foto) nur in Bayern. Die übrigen Parteien werden nicht in allen Ländern auf den Stimmzetteln stehen. Acht von ihnen treten den Angaben nach jeweils nur in einem Land an. © IMAGO/Michael Bihlmayer
Die SPD wird bei der Bundestagswahl 2025 auf den Wahlzetteln stehen. Die Partei schickt Kanzler Olaf Scholz erneut als Spitzenkandidat ins Rennen.
Wir haben die 41 formal zugelassenen Parteien gesammelt. Die SPD wird bei der Bundestagswahl 2025 auf den Wahlzetteln stehen. Die Partei schickt Kanzler Olaf Scholz erneut als Spitzenkandidat ins Rennen. © Hendrik Schmidt / dpa
Die CDU geht mit Friedrich Merz als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2025.
Die CDU geht mit Friedrich Merz als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2025. © Thomas Banneyer / dpa
Auch Bündnis 90/Die Grünen ist als Partei zur Bundestagswahl zugelassen. Spitzenkandidat ist Robert Habeck.
Auch Bündnis 90/Die Grünen ist als Partei zur Bundestagswahl zugelassen. Spitzenkandidat ist Robert Habeck. © Georg Wendt / dpa
Auch die FDP um Parteichef Christian Lindner wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.
Auch die FDP um Parteichef Christian Lindner wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.  © Moritz Frankenberg / dpa
Auf den Wahlzetteln können Wählende auch bei der AfD ihr Kreuz setzen. Mit Alice Weidel stellt die Partei auch eine Kanzlerkandidatin.
Auf den Wahlzetteln können Wählende auch bei der AfD ihr Kreuz setzen. Mit Alice Weidel stellt die Partei auch eine Kanzlerkandidatin. © Sebastian Kahnert / dpa
In Bayern wird die CSU auf dem Wahlzettel stehen
In Bayern wird die CSU auf dem Wahlzettel stehen. Die Schwesterpartei der Union ist zugelassen für die Bundestagswahl – der Name von Parteichef Markus Söder wird darauf allerdings nicht auftauchen, er bleibt als Ministerpräsident in Bayern und will nicht nach Berlin. © Daniel Vogl / dpa
Die Linke wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Linke wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © Hendrik Schmidt / dpa
Als mindestens in einem Landtag vertretene Partei ist auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl zugelassen.
Als mindestens in einem Landtag vertretene Partei ist auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl zugelassen. Seit der Absplitterung von den Linken sitzt das BSW auch bereits im Bundestag. © Hannes P Albert / dpa
Auch das Bündnis Deutschland ist zur Wahl zugelassen
Auch das Bündnis Deutschland – hier ein Foto aus dem Jahr 2022 – ist als Partei, die in einem Landtag vertreten ist, zur Wahl zugelassen. Die rechtskonservative, wirtschaftsliberale Partei ist mit sieben Abgeordneten in der Bremer Bürgerschaft vertreten. © Bernd von Jutrczenka / dpa
Selbiges gilt für die Freien Wähler, hier Parteivorsitzender Hubert Aiwanger. Die Partei ist aktuell in Bayern und Rheinland-Pfalz im Landtag vertreten.
Selbiges gilt für die Freien Wähler, hier Parteivorsitzender Hubert Aiwanger. Die Partei ist aktuell in Bayern und Rheinland-Pfalz im Landtag vertreten. © Daniel Vogl / dpa
Bayern-Partei ist zur Bundestagswahl zugelassen
Zu den 31 weiteren Parteien, die der Bundeswahlausschuss wegen eingehaltener Formalitäten zur Wahl zulässt, gehört auch die Bayernpartei. Sie setzt sich laut eigenen Aussagen für „Selbstbestimmung, Föderalismus und die Eigenstaatlichkeit Bayerns“ ein. Das Foto zeigt ein Plakat aus dem Wahlkampf zur Landtagswahl in Bayern 2023. © IMAGO/Goldmann
Zur Bundestagswahl 2025 zugelassen ist auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, kurz MLPD.
Zur Bundestagswahl 2025 zugelassen ist auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, kurz MLPD. Sie versteht sich als kommunistische deutsche Kleinpartei. © IMAGO / Michael Gstettenbauer
Auch zur Bundestagswahl zugelassen: Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, kurz BüSo. Das Foto zeigt ein Wahlplakat aus dem Jahr 2019.
Auch zur Bundestagswahl zugelassen: Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, kurz BüSo. Das Foto zeigt ein Wahlplakat aus dem Jahr 2019. © Revierfoto via www.imago-images.de
Die Gartenpartei, hier als Wahlplakat in einer Reihe mit AfD und SPD aufgeführt zum Landtagswahl-Rennen in Sachsen-Anhalt 2021, wurde ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl.
Die Gartenpartei, hier als Wahlplakat in einer Reihe mit AfD und SPD aufgeführt zum Landtagswahl-Rennen in Sachsen-Anhalt 2021, wurde ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl. © IMAGO / Jan Huebner
Auch auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl dabei: Die Partei der Humanisten. Ihr Fokus liegt auf Säkularisierung und Wissenschaft.
Auch formal zugelassen: Die Partei der Humanisten. Ihr Fokus liegt auf Säkularisierung und Wissenschaft. © IMAGO / Müller-Stauffenberg
Die Basisdemokratische Partei Deutschland, kurz dieBasis, wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Basisdemokratische Partei Deutschland, kurz dieBasis, wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.  © IMAGO / IPON
Die Gerechtigkeitspartei – Team Todenhöfer, hier Namensgeber Todenhöfer im Bild, wurde 2020 gegründet. Zur Bundestagswahl 2025 ist sie zugelassen.
Die Gerechtigkeitspartei – Team Todenhöfer, hier Namensgeber Todenhöfer im Bild, wurde 2020 gegründet. Zur Bundestagswahl 2025 ist sie zugelassen. © Jörg Carstensen / dpa
Ebenfalls zugelassen: Die Kleinpartei Menschliche Welt.
Ebenfalls zugelassen: Die Kleinpartei Menschliche Welt. © IMAGO/Manfred Segerer
Auch das Bündnis C – hier eine Wahlwerbung für die Parteivorsitzende Karin Heepen aus dem Jahr 2019 (2. Plakat v.r.) – ist zugelassen.
Auch das Bündnis C – hier eine Wahlwerbung für die Parteivorsitzende Karin Heepen aus dem Jahr 2019 (2. Plakat v.r.) – ist zugelassen. © IMAGO / Karina Hessland
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl ist die Partei UNABHÄNGIGE für bürgernahe Demokratie.
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl ist die Partei UNABHÄNGIGE für bürgernahe Demokratie. © IMAGO/Sandy Dinkelacker
Die Partei Die PARTEI ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Ihr Vorsitzender Martin Sonneborn sitzt für die Vereinigung im EU-Parlament.
Die Partei Die PARTEI ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Ihr Vorsitzender Martin Sonneborn sitzt für die Vereinigung im EU-Parlament. © Kay Nietfeld / dpa
Auch die als rechtsextrem geltende Partei Freie Sachsen ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Auch die als rechtsextrem geltende Partei Freie Sachsen ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © IMAGO/BODE
Auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl wird man ein Kreuz auch bei der Tierschutzpartei setzen können. Der Name verrät, wofür die Vereinigung besonders steht.
Auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl wird man ein Kreuz auch bei der Tierschutzpartei setzen können. Der Name verrät, wofür die Vereinigung besonders steht. © IMAGO/Revierfoto
Auch die Partei Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.
Auch die Partei Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen. © IMAGO/Oliver Kaelke/DeFodi Images
Die Partei Cannabis Social Club (kurz: CSC) setzt sich für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ein. Zur Bundestagswahl ist sie zugelassen.
Die Partei Cannabis Social Club (kurz: CSC) setzt sich für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ein. Zur Bundestagswahl ist sie zugelassen. Das Symbolfoto zeigt eine Tafel mit etwaiger Aufschrift. © IMAGO / Bihlmayerfotografie
Auf dem Wahlzettel – hier ein Beispiel zur Europawahl 2024 – steht auch bei der Bundestagswahl die Partei MERA25.
Zugelassen ist auch die Partei MERA25. Sie steht nach eigener Aussage für „Linke Politik für Frieden, Solidarität und Freiheit“. © IMAGO/Manfred Segerer
Die Ökologisch Demokratische Partei, kurz ÖDP, ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Ökologisch Demokratische Partei, kurz ÖDP, ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Das Bild zeigt ein aktuelles Wahlplakat. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Franz Feiner
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) stellt einen Sonderfall in Deutschland dar.
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) stellt einen Sonderfall in Deutschland dar. Die Partei ist seit 1955 von der Fünf-Prozent-Hürde befreit. Dementsprechend sitzt mit Stefan Seidler gar ein Mitglied im Bundestag. Auch bei der Bundestagswahl 2025 ist die Partei wählbar. © Axel Heimken / dpa
Zur Bundestagswahl 2025 ist auch die Partei Liberale Demokraten – die Sozialliberalen (kurz: LD) zugelassen.
Zur Bundestagswahl 2025 ist auch die Partei Liberale Demokraten – die Sozialliberalen (kurz: LD) zugelassen.  © IMAGO/Bernd Leitner
Hier auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl 2022 in NRW, bald auch auf dem Stimmzettel zur Bundestagswahl 2025: Die Partei Die LIEBE.
Hier auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl 2022 in NRW: Die Partei Die LIEBE. © IMAGO/Juergen Schwarz
Auch die Partei Volt wird bei der Bundestagswahl 2025 wählbar sein. Unter anderem steht sie für Klimaschutz und ein starkes Europa.
Auch die Partei Volt wird bei der Bundestagswahl 2025 wählbar sein. Unter anderem steht sie für Klimaschutz und ein starkes Europa. © IMAGO/Stefan Zeitz
Die WerteUnion galt eigentlich als Verein, der den konservativen Markenkern der Union vertrat.
Die WerteUnion galt als Verein, der den konservativen Markenkern der Union vertrat. 2024 strebte Ex-Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen dann die Gründung einer eigenen Partei an, der er nun vorsitzt. Zur Bundestagswahl 2025 wurde die WerteUnion nun zugelassen. © Soeren Stache / dpa
Die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (kurz: DAVA) ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die Partei gilt als Erdogan-nah.
Die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (kurz: DAVA) ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die Partei gilt als Erdogan-nah. © IMAGO/Guido Schiefer
Die trotzkistische Kleinpartei Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale (kurz SGP) ist zur Bundestagswahl zugelassen.
Die trotzkistische Kleinpartei Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale (kurz SGP) ist zur Bundestagswahl zugelassen. Sie setzt sich gegen Kapitalismus und Krieg ein. Das Wahlplakat stammt aus dem Jahr 2023 aus Berlin. © IMAGO/Stefan Zeitz
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl 2025: Die Partei für Verjüngungsforschung.
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl 2025: Die Partei für Verjüngungsforschung. Sie setzt sich für die schnellere Entwicklung von Verjüngungstherapien ein. Das Plakat hing im Wahlkampf zur Europawahl 2024 in Chemnitz. © IMAGO/Fotostand / Nachtigall
Auf dem Stimmzettel für die Europawahl 2024 standen die Partei des Fortschrittes (kurz: PdF) und auch die V-Partei³ bereits.
Auf dem Stimmzettel für die Europawahl 2024 standen die Partei des Fortschrittes (kurz: PdF) und auch die V-Partei³ bereits. Beide wurden auch für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die ³ bei der V-Partei steht übrigens für „Veränderung, Vegetarier und Veganer“. © IMAGO/Manfred Segerer
Die Partei DIE SONSTIGE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Partei DIE SONSTIGEN ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Laut Website steht man als „Friesenpartei“ für „skurrile Minderheiten, Systemwechsel & gegen neurechte Klima-Leugnung“. © IMAGO/Michael Bihlmayer
Im Wahllokal kann man seinen Stimmzettel auch mit einem Kreuz bei der Dr. Ansay Partei in die Urne werfen.
Auch die Dr. Ansay Partei wurde zugelassen. © Patrick Pleul / dpa
Die Partei DIE NEUE MITTE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Partei DIE NEUE MITTE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © bpb
Die Piratenpartei Deutschland ist ebenfalls für die Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Piratenpartei Deutschland ist ebenfalls für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Das Plakat stammt aus der Kampagne zur Europawahl 2024. © IMAGO/Fotostand / Nieweler

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Wahlrechtsreform trifft CSU am stärksten – Der Weg in den Bundestag wird schwerer

Tatsächlich dürfte die CSU am stärksten unter der Wahlrechtsreform zu leiden haben. Denn sie hatte zuvor, zum Beispiel bei der Bundestagswahl 2021, viele Überhangmandate (sie hatte mehr Direktmandate, als ihr nach Zweitstimmen zustanden). So schreibt auch der SWR mit Blick auf die Wahl 2021, dass die Wahlrechtsreform neben der CDU in Baden-Württemberg die CSU in Bayern am stärksten trifft.

Ein (rein spekulatives) Gedankenspiel: Hätte die Wahlrechtsreform bereits 2021 gegolten, wären vor vier Jahren neun der insgesamt 45 in Bayern direkt gewählten CSU-Kandidaten nicht in den Bundestag eingezogen. Getroffen hätte es die Wahlkreis-Sieger der CSU, die für sich den geringsten prozentualen Erststimmenanteil hatten verbuchen können. Hätte zum Beispiel CSU-Politiker X seinen Wahlkreis gewonnen, aber „nur“ mit 25 Prozent der Stimmen, und läge er damit auf einem der neun letzten Plätze der insgesamt 45 möglichen, so wäre er nicht in den Bundestag eingezogen.

Ganz konkret hätte dies vor allem die Politiker aus den Großstädten getroffen, da dort gewohnheitsgemäß auch die liberalen und progressiven Parteien viele Stimmen erhalten. In Bayern hätten daher besonders Münchner CSU-Politiker bangen müssen, wie zum Beispiel Bernhard Siegfried Loos, der mit 25,7 Prozent der Erststimmen (knapp vor Doris Else Wagner der Grünen mit 24,2 Prozent) den prozentual schlechtesten Wahlkreissieg einfuhr.

Nachfolgend eine Liste der bayerischen CSU-Politiker, die bei der Bundestagswahl 2021 nicht in den Bundestag eingezogen wären, hätte bereits damals die Wahlrechtsreform gegolten:

CSU-PolitikerWahlkreisErststimmenmehrheit
Bernhard Siegfried LoosMünchen-Nord25,7 Prozent
Stephan Nikolaus PilsingerMünchen-West/Mitte27 Prozent
Dr. Volker Michael UlrichAugsburg-Stadt28,1 Prozent
Sebastian BrehmNürnberg-Nord28,5 Prozent
Mechthilde WittmannOberallgäu29,7 Prozent
Andreas Franz ScheuerPassau30,7 Prozent
Dr. Wolfgang Dieter StefingerMünchen-Ost31,7 Prozent
Tobias WinklerFürth33,5 Prozent
Michael FrieserNürnberg-Süd34,4 Prozent

Anmerkung: Einige der Politiker, bei denen es 2021 eng geworden wäre, treten 2025 nicht mehr an, zum Beispiel Scheuer und Loos – hier erfahren Sie mehr.

Wahlrechtsreform: Gedankenspiel zu 2021 – so hätte es die anderen Parteien getroffen

Doch nicht nur die CSU hätte die Wahlrechtsreform zu spüren bekommen. Deutschlandweit hätten es laut swr.de sieben Abgeordnete der SPD nicht in den Bundestag geschafft und ein AfD-Abgeordneter. Die 16 Grünen-Abgeordneten hätte es nicht getroffen, da sie genug Plätze durch die Zweitstimmen errungen hätten. Die FDP hatte 2021 keinen Wahlkreissieger. Am stärksten betroffen gewesen wäre 2021 aber die CDU in Baden-Württemberg – elf Angeordnete hätten ihren Einzug in den Bundestag verpasst.

Es gilt jedoch, darauf hinzuweisen, dass dieses Gedankenspiel ein durch die Wahlrechtsreform möglicherweise verändertes Wählerverhalten nicht berücksichtigt und rein hypothetisch ist. Wählerinnen und Wähler, die 2025 möglichst sicherstellen wollen, dass ihr favorisierter Wahlkreiskandidat in den Bundestag einzieht, sollten daher ihre Zweitstimme derselben Partei geben. (fhz)

Rubriklistenbild: © Christian Spicker/Imago

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