Bundesweite „Speed Week“ startet am Montag (15. April)
Blitzmarathon 2024: Was in Bayern geplant ist – und welche Strafen drohen
München/Landkreis – Achtung, Autofahrer: Am Montag (15. April) startet wieder der bundesweite Blitzmarathon. Höhepunkt der sogenannten „Speed Week“ ist dann am Freitag (19. April) mit einem speziellen Aktionstag.
Die gesamte Aktion läuft von Montag (15. April) bis einschließlich Sonntag (21. April). Am Aktionstag am Freitag dürfte es dabei besonders oft blitzen. Los geht es dann schon in den frühen Morgenstunden, geblitzt wird dann bis weit in die Nacht hinein. Dann ist auch Bayern dabei – die genauen Messstellen hat das Bayerische Innenministerium bislang noch nicht veröffentlicht.
Mit Hilfe der verstärkten Radarkontrollen will die Polizei die Autofahrer daran erinnern, sich an die geltenden Tempolimits zu halten. Zu schnelles Fahren ist eine häufige Unfallursache. Trotzdem erwischt die Polizei immer wieder Raser. Im Rahmen der „Speed Week“ sollen vor allem auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdungslage (zum Beispiel in der Nähe von Schulen oder Kindergärten) deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Verkehrsteilnehmer müssen in dieser Woche den ganzen Tag über, vor allem aber morgens und abends im Berufsverkehr, mit ihnen rechnen. Der ADAC hat eine Liste zusammengestellt, welche Bundesländer wie an der Aktion teilnehmen.
Diese Strafen drohen innerorts**:
- 10 km/h zu schnell: 30 Euro
- 11 bis 15 km/h zu schnell: 50 Euro
- 16 bis 20 km/h zu schnell: 70 Euro
- 21 bis 25 km/h zu schnell: 115 Euro, 1 Punkt
- 26 bis 30 km/h zu schnell: 180 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot*
- 31 bis 40 km/h zu schnell: 260 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 41 bis 50 km/h zu schnell: 400 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 51 bis 60 km/h zu schnell: 560 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
- 61 bis 70 km/h zu schnell: 700 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
- über 70 km/h zu schnell: 800 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
Diese Strafen drohen außerorts**:
- 10 km/h zu schnell: 20 Euro
- 11 bis 15 km/h zu schnell: 40 Euro
- 16 bis 20 km/h zu schnell: 60 Euro
- 21 bis 25 km/h zu schnell: 100 Euro, 1 Punkt
- 26 bis 30 km/h zu schnell: 150 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot*
- 31 bis 40 km/h zu schnell: 200 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot*
- 41 bis 50 km/h zu schnell: 320 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 51 bis 60 km/h zu schnell: 480 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 61 bis 70 km/h zu schnell: 600 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
- über 70 km/h zu schnell: 700 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
* = Fahrverbot droht nur, wenn es zweimal innerhalb eines Jahres zu einer Geschwindigkeitsübertretung von mindestens 26 km/h kommt.
** = Bei allen Strafen kommen i.d.R. noch Verwaltungskosten und/oder Auslagen in unterschiedlicher Höhe hinzu. Weitere Informationen auf www.bussgeldkatalog.org.
„Sieger“ raste letztes Jahr mit 155 km/h durch Messung
Beim letzten Blitzmarathon im Freistaat hatte die Polizei 8690 Geschwindigkeitssünder erwischt. „Viel zu viele gefährden sich und andere durch zu schnelles Fahren“, kritisierte Minister Joachim Herrmann (CSU). rosenheim24.de hatte darüber berichtet. Die höchste Geschwindigkeitsübertretung wurde in der Nähe von Freising festgestellt. Dort war ein Autofahrer laut Polizei statt der erlaubten 60 Stundenkilometern mit 155 unterwegs. Ihm drohen nun drei Monate Fahrverbot, ein Bußgeld von bis zu 1400 Euro und zwei Punkte in Flensburg. Als Begründung für seine Geschwindigkeit hatte er der Polizei zufolge einen Magen-Darm-Virus angeführt, dessentwegen er schnell nach Hause müsse.
„Die Vernünftigen nehmen den Blitzmarathon zum Anlass, sich die Tempolimits auf ihren Fahrtstrecken wieder bewusst zu machen“, sagte Herrmann. „Die Unbelehrbaren bekommen einen spürbaren Denkzettel“, so der Minister weiter. Beim zehnten bayerischen Blitzmarathon waren rund 2000 Polizisten sowie kommunale Verkehrsüberwacher im Einsatz. Sie maßen die Geschwindigkeit an 1800 Messstellen. Im Sommer 2024 wird es dann einen weiteren Blitzermarathon geben. Vorgesehen dafür ist die Woche 5. bis 11. August.
mw/mh