Zahlreiche Einsätze in Bayern und der Region
Blitzeis, Schnee, Unfälle, Chaos: So dramatisch war das Wochenende für Rettungskräfte
München/Landkreis – Blitzeis, Schnee, Hagel und Graupelschauer haben in Bayern und in der Region für ein ungemütliches Wochenende gesorgt – und streckenweise für Chaos auf den Straßen. Die Einsatzkräfte hatten durch den Wintereinbruch im April alle Hände voll zu tun – eine erste Bilanz:
Besonders dramatisch war die Situation anfangs auf der A8 (München - Salzburg) im Landkreis Rosenheim. Im Bereich des Bernauer Berges war es am Samstagmittag (20. April) nach einer Blitzeis-Bildung im Bereich des Bernauer Berges zu einem Massenunfall mit insgesamt acht beteiligten Fahrzeugen gekommen. rosenheim24.de hatte bereits berichtet. Weil Autos und Autoteile auch auf die Gegenfahrbahn geschleudert wurden, musste die A8 in beide Richtungen zwischen Frasdorf und Bernau für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, die Retter waren jedoch mit einem Großaufgebot im Einsatz. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf etwa 200.000 bis 250.000 Euro.
Unfall auf der A8 am Bernauer Berg am 20. April 2024




Über 200 Retter bei Massenkarambolage im Einsatz
Nicht so glimpflich ging dagegen eine Massenkarambolage auf der A70 in Oberfranken aus. In den Glätte-Unfall auf der Autobahn zwischen Bayreuth und Bamberg waren insgesamt 29 Fahrzeuge verwickelt, darunter auch ein Reisebus und ein Lastwagen. Insgesamt 15 Menschen wurden verletzt und kamen in Krankenhäuser. Auch darüber hatte rosenheim24.de bereits berichtet. Als Unfallursache nannte die Polizei „Starkregen und Hagel in Verbindung mit überhöhter Geschwindigkeit“ sowie nicht ausreichenden Sicherheitsabstand.
Auch hier waren die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter 130 Feuerwehrleute, sechs Notärzte und 70 Rettungssanitäter. Drei Rettungs- und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz, dazu 15 Rettungswagen. 32 Menschen wurden am Feuerwehrhaus Thurnau betreut und versorgt. Die A70 wurde zwischen den Anschlussstellen Schirradorf und Thurnau-West in beide Richtungen gesperrt. Die Schadenshöhe beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf 250.000 bis 300.000 Euro.
Schwerer Unfall bei Riedering
Die OVB24-Region war jedoch noch weitere Male betroffen. Unter anderem war quasi zeitgleich zu dem Blitzeis-Unfall auf der A8 auch ein schwerer Crash zwischen Rimsting und Riedering gemeldet worden (rosenheim24.de hatte berichtet). Auf schneeglatter Fahrbahn hatte sich ein VW-Bus auf der Kreisstraße RO30 überschlagen. Das Fahrzeug blieb auf dem Dach liegen. Das Ehepaar, das im Auto saß, kam mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
Schwerer Unfall bei Riedering am 20. April 2024




Und auf der A94 (München - Mühldorf) sorgte am Samstagnachmittag ein plötzlich einsetzender starker Hagelschauer dafür, dass die Fahrbahnen in beide Richtungen laut Polizei „binnen Sekunden weiß bedeckt“ gewesen waren. Deshalb kamen zwischen den Anschlussstellen Pastetten und Lengdorf mehrere Fahrzeuge von der Straße ab und landeten im Graben. Es kam auch zu mehreren Zusammenstößen von Autos. Wie die Verkehrspolizei in Hohenbrunn mitteilte, entstand dabei ein Gesamtschaden von über 50.000 Euro. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Am Sonntagvormittag (21. April) wurde dann ein weiterer Blitzeis-Unfall von der A94 gemeldet – diesmal zwischen Dorfen und Schwindegg. innsalzach24.de hatte berichtet.
Schwerverletzte in Schwaben, ein Toter in Thüringen
In Schwaben wurden zwei Autofahrer nach einem Frontalzusammenstoß auf regennasser Straße schwer verletzt. Ein 20-Jähriger war mit seinem Wagen in einer lang gezogenen Rechtskurve bei Eppishausen (Landkreis Unterallgäu) auf die Gegenspur geraten, wie die Polizei inzwischen mitteilte. Sein Fahrzeug prallte frontal mit dem entgegenkommenden Auto eines 58-Jährigen zusammen. Rettungskräfte versorgten die Verletzten, die im Anschluss in Krankenhäuser kamen.
In Thüringen gab es sogar ein Todesopfer zu beklagen. Bei Ilmenau war am Samstagvormittag bei einem Graupelschauer und Temperaturen knapp über 0 Grad ein 65 Jahre alter Mann bei einem Unfall mit mehreren Autos ums Leben gekommen. Er sei mit seinem Wagen ins Schleudern geraten, teilte die Polizei mit. Dann sei das Auto in den Gegenverkehr geraten und frontal mit einem Fahrzeug zusammengestoßen. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Auch aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen wurden mehrere schwere Unfälle gemeldet. Dabei gab es zahlreiche Verletzte, darunter auch mehrere Schwerverletzte.
mw