Landkreise Traunstein, Mühldorf, Altötting und BGL
Studie statt Panikflyer: So bereiten sich die Landkreise in Südostbayern auf einen möglichen Blackout vor
Die Landkreise Traunstein und Mühldorf am Inn, Altötting und Berchtesgadener Land haben sich zusammengeschlossen und eine Studie zum Thema großflächiger und länger währender Stromausfall in Auftrag gegeben.
Landkreise Traunstein/Mühldorf/Altötting/Berchtesgadener Land – Fachexperten haben in diesem Rahmen für alle Landkreise eine Kommunale Impact Analyse (KIA) ausgearbeitet. Die bereits vorliegenden Ergebnisse verwenden die Katastrophenschutzbehörden der Landratsämter, um weitere zielgerichtete Maßnahmen präventiv zu treffen. Hier stimmen sich die Landkreise untereinander ab und arbeiten eng mit den Gemeinden, Feuerwehren, Rettungsdiensten und Versorgungsnetzwerken zusammen. So wird die landkreisübergreifende Notfallplanung gemeinsam weiter ausgebaut.
Vorrangiges Ziel ist dabei, dass kritische Infrastruktur über einen längeren Zeitraum sichergestellt wird. Dazu gehören unter anderem Kliniken, Rettungsdienste, Pflegeheime, digitale Kommunikation, Wasserversorgung, Behörden, Bezahlsysteme und Logistik. Ein Blackout kann durch Naturkatastrophen, Energieknappheit, Extremwetterereignisse, Sabotageakte und Cyberangriffe hervorgerufen werden.
Traunsteiner Landrat Walch: „Gemeinsam sind wir immer stärker“
Traunsteins Landrat Siegfried Walch stellt klar: „Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem derartigen Geschehnis kommt, ist schwer einzuschätzen. Dennoch ist es wichtig, dass wir im Fall der Fälle sowohl über Notfallpläne als auch die nötige Infrastruktur verfügen und somit sehr schnell reagieren können. Schon in den letzten Jahren hat für uns der Katastrophenschutz eine sehr wichtige Rolle eingenommen und wir haben uns in dem Bereich immer weiterentwickelt. Insofern ist es der nächste konsequente Schritt, dass wir hier eine integrierte Planung machen, und das zusammen mit unseren Nachbarn. Denn gemeinsam sind wir immer stärker.“
Mühldorfer Landrat Heimerl: „Wir wollen keine Panik schüren“
„Wir wollen keine Panik schüren“, sagt Mühldorfs Landrat Max Heimerl. „Aber selbstverständlich hat das Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde das Thema Blackout aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen in der Prioritätenliste weit nach oben gesetzt. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass wir im Ernstfall sowohl über Notfallpläne als auch über die nötige Infrastruktur verfügen, um möglichst schnell reagieren können.“
Die Herausforderung könne nicht isoliert auf den eigenen Landkreis betrachtet werden. „Es ist nur logisch und konsequent, dass wir die Planung zusammen mit unseren Nachbarn abstimmen.“ Darüber hinaus müsse sich jede Bürgerin und jeder Bürger auch persönlich mit dem Thema auseinandersetzen, so Heimerl. „Ein gewisses Maß an Vorsorge im privaten Umfeld ist sicher sinnvoll.“
Altöttinger Landrat Schneider: „Können derartige Ereignisse nicht ausschließen“
Altöttinger Landrat Erwin Schneider: „Niemand weiß derzeit, wie groß die Wahrscheinlichkeit von partiellen Blackouts in den nächsten Monaten sein wird. Fakt ist jedoch, dass wir derartige Ereignisse nicht ausschließen können. Aus diesem Grund haben wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Nachbarlandkreisen diese Studie erstellen lassen, um für den Fall der Fälle bestmöglich gewappnet zu sein. Leider kommt es meistens aber dann doch anders als man vorausgedacht hat. Auch dafür sind wir gerüstet.“
Berchtesgadener Land Landrat Kern: „Hoffen, dass wir Planungen nie benötigen“
„Die Landkreise im ILS-Bereich haben sich zu dieser gemeinsamen Aktion entschieden und die Umsetzung schnell und konsequent vorangetrieben“, erklärt Landrat Bernhard Kern. „Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit eines großflächigen und länger währenden Stromausfalls schwer einzuschätzen. Dennoch ist es wichtig, dass wir bei Bedarf über Notfallpläne und die entsprechende Infrastruktur verfügen, um schnell und koordiniert handeln zu können. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten an dem Projekt, insbesondere auch bei den Bürgermeistern in den einzelnen Gemeinden, sowie den Betreibern der kritischen Infrastruktur, die einen maßgeblichen Beitrag zur Studie geleistet haben. Gemeinsam werden wir uns auch in diesem Punkt gut für die Zukunft aufstellen – auch wenn wir hoffen, dass wir die Planungen nie benötigen.“
Pressemitteilungen der Landratsämter Traunstein, Mühldorf am Inn, Altötting und Berchtesgadener Land
+++ Wir sind bemüht, weitere Stimmen aus den Landkreisen einzufangen +++