Amtliche Warnungen auch in der Region
Hochwassergefahr hält in Bayern noch einige Tage an
Landkreis/Bayern – In vielen Teilen Bayerns hält Hochwasser Einsatzkräfte am Wochenende auf Trab. Milde Temperaturen und weiterer Regen bringen keine Entspannung. Der DWD warnt auch für die Region:
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Update, 17.23 Uhr - Hochwassergefahr hält in Bayern noch einige Tage an
Die Hochwassergefahr an einigen bayerischen Flussläufen wird nach Einschätzung von Experten in den nächsten Tagen andauern. In vielen Regionen des Freistaats setze Tauwetter ein, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag in München mit. Außerdem zögen mehrere Tiefdruckgebiete durch Bayern und brächten Regen mit. Zwischen den Allgäuer Alpen und der Mitte Oberbayerns rechnen die Meteorologen mit Dauerregen zwischen Dienstagmittag und Mittwochmorgen. Ab Freitag erwartet der DWD sinkende Temperaturen. Dann könne der Regen wieder in Schnee übergehen.
Nach Angaben des bayerischen Hochwassernachrichtendienstes (HND) waren am Montag alle sieben Regierungsbezirke von Hochwasser betroffen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Ein Schwerpunkt der aktuellen Hochwasserlage liegt nach Angaben des HND weiterhin an der oberen Vils südlich von Landshut. Dort befänden sich die Wasserstände weiterhin auf Meldestufe 3, vereinzelt könne Meldestufe 4 erreicht werden, hieß es.
Meldestufe 3 bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, überörtliche Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssen oder vereinzelt Einsätze der Wasser- oder Dammwehr erforderlich sind. Bei Meldestufe 4 werden bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder es ist ein Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich.
Während es in Franken nach Angaben des HND nur noch vereinzelt zu Ausuferungen kommt, werde sich die Lage an der Donau eher verschärfen. Bei Kelheim in Niederbayern werde voraussichtlich in der Nacht zu Dienstag Meldestufe 3 erreicht. Im oberbayerischen Neuburg werde der Scheitelpunkt erst für Mittwoch mit Meldestufe 3 erwartet. An der Wörnitz bei Harburg (Landkreis Donau-Ries) könne ebenfalls Meldestufe 3 überschritten werden, hieß es vom HND.
Trotz Tauwetter und Regen gab es seit Sonntag in Bayern nach Angaben der Polizei nur wenige Einsätze wegen Hochwassers in den Flüssen. Vielerorts habe sich die Lage beruhigt. Im schwäbischen Monheim (Landkreis Donau-Ries) merkte eine Autofahrerin am Sonntagmorgen zu spät, dass eine Ortsverbindungsstraße komplett unter Wasser stand. Ihr Wagen trieb in die Ussel, einen Zufluss der Donau, ab und stand laut Polizei zeitweise komplett unter Wasser. Die 52-jährige Fahrerin blieb unverletzt, am Auto entstand Totalschaden.
In Manching bei Ingolstadt fuhr ein Mann nach Polizeiangaben mit dem Auto in eine Bahnunterführung, obwohl diese wegen Überflutung gesperrt war. Dort blieb der Fahrer mit seinem Wagen am frühen Montagmorgen in den Wassermassen stecken. Die Feuerwehr habe das Auto aus dem Wasser ziehen müssen, hieß es. Der Mann blieb unverletzt, sein Wagen war den Angaben zufolge jedoch nicht mehr einsatzfähig.
Das Hochwasser hat auch Auswirkungen auf den Fährverkehr in Bayern. Die Verwaltungsgemeinschaft Volkach (Landkreis Kitzingen) teilte am Montag mit, dass die Mainfähren in Nordheim am Main und dem Volkacher Stadtteil Fahr vorübergehend eingestellt wurden. In Niederbayern fällt die Donaufähre zwischen Mariaposching (Landkreis Straubing-Bogen) und Stephansposching (Landkreis Deggendorf) bis auf Weiteres aus, wie das Landratsamt Straubing-Bogen mitteilte.
Update, 7.24 Uhr – HND warnt auch in der Region
Deutscher Wetterdienst (DWD) und Hochwassernachrichtendienst (HND) warnen auch für mehrere Landkreise in der Region vor Ausuferungen. Demnach bestehen Warnungen für die Landkreise
- Altötting
- Berchtesgadener Land
Gültig ist die Warnung bis Dienstag (12. Dezember) 8 Uhr.
„Aufgrund der gefallenen Niederschläge und der einhergehenden Schneeschmelze ist es zu einem teils kräftigen Anstieg der Wasserstände an den Gewässern im Amtsgebiet gekommen. Diese Entwicklung setzt nach den uns vorliegenden Prognosen bis in die kommende Woche fort. Hauptsächlich betroffen sind die Gewässer Isen im Landkreis Altötting und die die Sur im Landkreis Berchtesgadener Land“, schreibt der HND.
- Isen: Am Pegel Engfurt / Isen ist der Wasserstand wegen der hohen Temperaturen und der damit verbundenen Schneeschmelze stark angestiegen und wird nach aktueller Vorhersage am Montag gegen Abend die Meldestufe 1 überschreiten und könnte im Laufe der Nacht weitere Meldestufen erreichen. Nach den derzeitigen Prognosen ist im Laufe der nächsten Tage mit einem Hochwasserscheitel im Bereich der Meldestufe 2 zu rechnen.
- Sur: Die Pegel an der Sur sind auch bereits deutlich angestiegen und werden im weiteren Verlauf des Montags noch weiter ansteigen. In den nächsten Stunden ist mit Erreichen der Meldestufe 1 am Pegel Brodhausen ist zu rechnen.
„Die weitere Entwicklung der Hochwasserlage hängt von den für die nächsten Tage vorhergesagten Niederschlägen in Verbindung mit dem Abschmelzen der Schneedecke ab“, schreibt der HND abschließend.
Erstmeldung
Erst Schnee, nun Tauwetter und anhaltender Regen: Ein Wetterwechsel hat Flüsse und Bäche im Freistaat am Wochenende vielerorts anschwellen lassen. An einigen Orten trat das Wasser über die Ufer und sorgte für Überschwemmungen. Mehrere Autofahrer gerieten in Wassermassen.
In Ober- und Mittelfranken waren zahlreiche Zuflüsse von Regnitz und Rednitz betroffen, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Sonntag mitteilte. Auch die Fränkische Saale bei Baunach (Landkreis Bamberg) und die Itz im Landkreis Coburg traten über die Ufer.
Im Süden Bayerns führten vor allem mehrere Zuflüsse der Donau mehr Wasser als üblich. Im Landkreis Donau-Ries mussten nach Angaben der Polizei mehrere Straßen wegen Hochwassers gesperrt werden, etwa in Donauwörth.
Warnung vor Meldestufe 1 im Kreis Mühldorf
Zum Wochenbeginn erwartet der HND an vielen Orten eine Ausbreitung des Hochwassers. Auch in der Region warnt der HND vor Ausuferungen. Demnach wird im Kreis Mühldorf Meldestufe 1 erwartet. Erste Hochwasser-Einsätze gab es beispielsweise in Garching an der Alz. Das Wasser drohte in die Biogasanlage auf einem Hof zu laufen. Auch in der Oberpfalz und im Bayerischen Wald zeigten die Wasserstände eine steigende Tendenz, hieß es.
In Monheim (Landkreis Donau-Ries) blieb eine 52-Jährige laut Polizei am Sonntag mit ihrem Auto im Wasser stecken. Zuvor sei sie am Morgen bei Dunkelheit und Starkregen in Aquaplaning geraten und stand schließlich etwa hüfthoch mit ihrem Fahrzeug im Wasser. Demnach habe das Wasser an der Unfallstelle 70 bis 80 Zentimeter hoch gestanden. Die Frau blieb unverletzt und konnte sich selbstständig aus ihrem Fahrzeug befreien.
In Niederbayern bleibt Fahrzeug im Wasser stecken – Mann hatte Sperrung missachtet
In Landshut in Niederbayern fuhr ein Mann trotz Sperrung wegen Hochwassers durch eine Straße. Als das Auto am Sonntag rund einen halben Meter hoch vom Wasser umschlossen war, stoppte laut Polizei der Motor des Wagens. Eine Weiterfahrt war demnach nicht mehr möglich, die Türen ließen sich nicht öffnen, und es lief Wasser ins Auto. Zahlreiche Helfer von Feuerwehr, Wasserwacht und Rettungsdienst befreiten den 63-Jährigen und seinen Beifahrer aus dem Wagen. Weil er das Durchfahrtsverbot missachtete, wurde er von der Polizei verwarnt. Das Auto war anschließend nicht mehr fahrbereit.
Auch im unterfränkischen Landkreis Haßberge sorgten starke Regenfälle für zahlreiche Einsätze. In Ebern und Untermerzbach mussten am Sonntag Steine von mehreren Straßen beseitigt werden, nachdem diese wegen des Regens auf die Fahrbahn gespült worden waren, wie die Polizei mitteilte. Durch die Regenmassen und die stark angestiegene Itz mussten zudem mehrere Straßen gesperrt werden, die vom Hochwasser überflutet waren. Auch liefen den Angaben zufolge ein Keller sowie ein Wohnhaus und eine angrenzende Scheune voll. Bei keinem der Fälle sei ein größerer Schaden entstanden.
Hochwasser-Gefahr in Bayern: Alarmstufe rot bei DWD und HND
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet zum Wochenbeginn in Bayern weiteren Regen und Tauwetter. In den Alpen könnten demnach bis Mittwochnachmittag bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, im Oberallgäu gar bis zu 140. Für das Alpenvorland rechnet der DWD mit Niederschlag von 30 bis 45 Litern pro Quadratmeter. Zudem soll es windig werden mit Böen aus Südwest. Die Temperaturen steigen am Montag voraussichtlich auf 5 bis 12 Grad.
mh/dpa