Von Wander-Apps geleitet
Bergwacht rettet erneut Urlauber vom verwaisten Hochstaufen-Goldtropfsteig
Am Mittwochabend (28. August) mussten erneut Wanderer durch die Reichenhaller Bergwacht vom Hochstaufen-Goldtropfsteig gerettet werden.
Bad Reichenhall - Einsatzkräfte der Reichenhaller Bergwacht und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Mittwochabend (28. August) in der einsetzenden Dämmerung erneut blockierte Wanderer vom Hochstaufen-Goldtropfsteig gerettet.
Der 27-jährige Mann und die 28-jährige Frau aus Nordrhein-Westfalen waren durch den alpinen Steig im Abstieg und setzten gegen 19.40 Uhr in rund 1.140 Metern Höhe unterhalb des Schotterfelds an der östlichsten Stelle bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, da sich die erschöpfte Frau den weiteren Weg ins Tal geländebedingt nicht mehr zutraute. So schildert es das Bayerische Rote Kreuz Berchtesgadener Land am Tag danach in einer Pressemitteilung.
Hubschrauber rettet Wanderer
„Christoph 14“ entdeckte die Urlauber im Anflug von Traunstein, nahm am sogenannten Flatscherreindl im Nonner Unterland zwei Bergretter auf und setzte sie gegen 20.15 Uhr mit der Winde bei den Unverletzten ab, sodass sie beide in Rettungssitzen sichern konnten. Der Heli nahm dann alle mit der Winde auf und flog sie im letzten Tageslicht ins Tal.
Der Goldtropfsteig ist ein alter und steiler alpiner Steig, der von keiner Organisation gepflegt und unterhalten wird und bis vor wenigen Jahren nur von ortskundigen und erfahrenen Bergsteigern begangen wurde.
Wander-Apps als Problem-Auslöser
Seit die Route in Wander-Apps veröffentlicht und für jedermann abrufbar ist, sind dort wesentlich mehr Leute als zuvor unterwegs und die Bergwacht muss alle paar Wochen unverletzte Verstiegene und Blockierte retten, die häufig mit dem alpinen Gelände und der Wegfindung überfordert sind. Zuvor war im Goldtropfsteig nur alle paar Jahre ein Einsatz und dann meist auch nur wegen schweren Verletzungen nach Steinschlag oder Absturz.
BGLand24.de hatte bereits vor einigen Wochen darüber berichtet, dass Wander-Apps abgelegene Routen immer wieder zur Falle machen können. (nt)