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Leser-Debatte um Cannabis-Gesetz

Bayerische Kiffer-Regeln zu streng? „Doppelmoral“ und „Bsuffa rumliegen ist Kultur“

Ein Mann mit einem T-Shirt mit einem Portrait des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder hält einen Joint.
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Markus Söder hat den Kiffern in Bayern den Kampf angesagt. Unsere Leser haben dazu unterschiedliche Ansichten.

Ministerpräsident Markus Söder hat es angekündigt und zieht es jetzt auch durch: Bayern soll kein Kiffer-Paradies werden, darum wurde hier auch als Erstes ein Bußgeld-Katalog festgelegt, der es in sich hat. Auch unsere Leser diskutieren. Während die einen diese Maßnahmen feiern, gehen sie anderen eindeutig zu weit.

Bayern – Seit dem 1. April gilt das umstrittene Cannabis-Gesetz in Deutschland. Und das legt eigentlich einen bundesweiten Rahmen fest, wie teuer Verstöße werden können. Doch was heißt das genau für ertappte Kiffer und amtliche Kontrollen vor Ort? Als erstes Bundesland hat Bayern einen Bußgeldkatalog und weitere Vorschriften beschlossen.

Deutschlandweiter Flickerlteppich bei Cannabis Bußgeldern

Bayern hat gleich Nägel mit Köpfen gemacht, die auch bundesweit Schule machen könnten. So verbietet der Freistaat das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten komplett. Zudem gibt es ein Kiff-Verbot für den Englischen Garten in München und den Hofgarten Bayreuth. „Unser Ziel ist es, den Cannabis-Konsum in der Öffentlichkeit zu begrenzen. Das ist wichtig für den Gesundheitsschutz - und ganz besonders für den Kinder- und Jugendschutz“, sagt Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Damit schaffe man „klare Verhältnisse trotz eines völlig vermurksten Gesetzes“

Diee strengen Regeln vor allem in der Gastronomie trägt rund die Hälfte der Deutschen mit. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 48 Prozent sagten auf die Frage, welche Regeln die Wirte von Biergärten, Cafés, Kneipen oder Restaurants für die neuerdings legalisierte Droge aufstellen sollen, dass Cannabis in der Gastronomie „gar nicht erlaubt sein“ solle. Weitere 14 Prozent sind der Meinung, Cannabis solle nur in bestimmten Lokalen erlaubt sein.

Bundesjustizminister Marco Buschmann kritisierte den Umgang der bayerischen Staatsregierung mit dem neuen Cannabis-Gesetz. „Ich meine, wir sollten die begrenzten Ressourcen, die wir im Staat haben, darauf konzentrieren, dass wir Einbrecher fangen, dass wir Mörder fangen, dass wir Schwerverbrecher verfolgen“, sagte der FDP-Politiker im Interview mit dem Radiosender „Antenne Bayern“. „Darauf sollten wir uns konzentrieren, anstatt zu überlegen, wie wir erwachsenen Leuten, die eine weiche Droge konsumieren, das Leben maximal schwer machen.“

Stimmt ab: Ist der bayerische Weg gerechtfertigt oder übertrieben?

Das sind Eure Leserbriefe:

Adam Weishaupt

Wunderbar. Hauptsache den Kindern wird dann im Bierzelt gezeigt, wie groß gesoffen, heimlich Kippen geraucht und vor lauter Vollrausch unter den Bierzelttisch gekotzt und uriniert wird! Torkelnd mit 2,5 Promille in der Fußgängerzone, auch egal! Süßigkeiten, Alkohol und Kippen an jeder Supermarktkasse, auch egal! Mit 95 km/h innerorts am Kindergarten und Grundschule vorbei, auch egal! Sind doch schließlich immer noch 100 EUR weniger Strafe als 80 Meter entfernt auf der anderen Straßenseite im Vorbeigehen nen Joint den niemand riecht und sehen wird! DOPPELMORAL dass es mich würgt

Christine Sadri

Bier trinken für Kinder überall sichtbar, das gehört zu Bayern, wenn einer eine raucht Weltuntergang. Ein Kind kann nicht unterscheiden, ob normale Zigarette oder mit Zusatz. Wenn die Bierkrüge überall gestemmt werden und die bsuffan rumliegen - das gehört zur bayerischen Kultur. Bye the way: ich rauche nicht, trinke nicht.

Conny Strasser

Unsere tolle Regierung hat mal wieder nicht das Hirn eingeschaltet, bevor sie entschieden haben. Jetzt is des Gschroa da. Aber meine Meinung ist, dass kiffen ned in ein Bierzelt oder Biergarten gehört. Stellt euch mal vor, man kifft und kimmt aus dem lacha nimma raus und wird dann noch unartig. Nicht auszudenken, wenn man dann statt dem kiffen oder den Besitz von Marihuana wegen Unsittlichkeit oder ähnlichen verhaftet wird

Sarah Horn

Guter Ansatz, insbesondere weil man das dann nicht passiv mitrauchen muss. Ich denke, vielen sind die gesundheitlichen Folgen immer noch nicht bewusst … Wenn sie jetzt dann bei den anderen „legalen Drogen“ auch noch härter durchgreifen würden.

Roman Hartl 

Find ich auch ok. Wenn jemand neben mir Bier trinkt, dann betrifft mich das wenig, außer er schüttet mich voll. Beim Kiffen ist der Transport der Wirkstoffe nun mal leider über die Luft, was man halt schlecht kontrollieren kann.

Christian aus Mühldorf 

Prinzipiell ist es mir egal, weil ich lieber in einer kleinen geselligen Runde nen joint rauche als auf einem öffentlichen Fest/Veranstaltung. Man kann es auch übertreiben! Es sollte für Alkohol, Nikotin und THC die gleichen bzw. sehr ähnliche Regeln gelten. Keines der drei sollte man bedenkenlos konsumieren, aber auch nicht eines herauspicken und vollkommen überzogene Strafen verhängen.

Franz Berger

Das Verbot wäre doch gar nicht nötig. Es heißt ja sowieso im Gesetz: Der Genuss von Cannabis ist in der Umgebung von Minderjährigen verboten. Und bei einem Volksfest hast du immer Minderjährige in der Nähe!

Schickt uns Eure Meinung:

Wie seht Ihr das: Ist Bayern mit seinen strengen Regeln beim Verstoß gegen das Cannabis-Gesetz auf dem richtigen Weg? Sind die hohen Strafen gerechtfertigt oder findet Ihr das Vorgehen völlig übertrieben? Schickt uns Eure Meinungen an leserbriefe@ovb24.de (Kennwort Cannabis) mit Eurem Namen und Eurem Wohnort und am besten noch mit einem Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

si mit Material der dpa

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