Schwerere Stürme wüten in Bayern - mehrere Verletzte
Nach dem Unwetter ist vor dem Unwetter: Experten warnen erneut vor Hagel und Starkregen
Viele hatten gehofft, die Region bliebe verschont... Aber gegen 23 Uhr in der Nacht auf Freitag (25. August) hatten die gewaltigen Gewitterzellen auch unsere Region erreicht. Zuvor wütete das Unwetter bereits in Baden-Württemberg und anderen Teilen Bayerns und Deutschlands. Die Flogen: Bahn-Verkehr eingestellt, viele umgestürzte Bäume und Verletzte.
Update, 10.11 Uhr - Nach dem Unwetter ist vor dem Unwetter
Nach dem Unwetter ist vor dem Unwetter? Glaubt man den Experten, könnte es schon am Freitag wieder richtig ungemütlich werden und auch am Samstag sind demnach Gewitter nicht ausgeschlossen.
Denn auch am Freitag bleibt es in Bayern stürmisch. Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll es im Tagesverlauf und in der Nacht zum Samstag zu teils kräftigen Gewittern bis hin zu Unwettern mit Regen, Hagel und schweren Sturmböen mit rund 100 Kilometern pro Stunde kommen.
Auch das Team von „WAS - Wetter für Altbayern und Schwaben“ rechnet gebietsweise mit Sturmböen, Starkregen und Hagel in unserer Region. Allerdings könne man über Zeit und Ausmaß noch keine genauen Angaben machen: „Nachdem der gestrige Donnerstag ja förmlich Bäume ‚fliegen‘ hat lassen, könnte sich heute Teil 2 entwickeln. Samstag dann vielleicht sogar Teil 3.“
Unwetter im Kreis Mühldorf am Freitag (25. August)




Für den gesamten Norden und Nordosten Deutschlands hat der DWD am Freitag bereits eine erneute Vorabinformationen vor schwerem Gewitter veröffentlicht. Und auch in Bayern gilt derzeit eine Warnung vor starkem Gewitter, allerdings vorwiegend im Osten. Unsere Region ist davon noch nicht betroffen. Allerdings könnten sich im Laufe des Tages auch immer wieder neue Gewitterzellen bilden.
Ebenso am Samstag wird es laut DWD regnerisch in Bayern. Bei etwas kühleren Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad sollen zwischen Alpen und Bayerischem Wald erneut teils starke Gewitter aufziehen.
Update, 9.15 Uhr - Blitz schlägt in Gaststätte ein
Ein Blitzeinschlag hat in der Nacht zu Freitag in einer Gaststätte in Freising einen Schaden von 25.000 Euro verursacht. Menschen wurden dabei nicht verletzt, wie das Polizeipräsidium Oberbayern/Nord mitteilte.
Insgesamt 200 Unwetter-Einsätze zählte das Präsidium in seinem Zuständigkeitsbereich. „Der Schwerpunkt war in Freising“, sagte ein Polizeisprecher. Ein weiterer Blitzeinschlag in ein landwirtschaftliches Gebäude verursachte einen Schaden von 5000 Euro, auch in Ampertshausen schlug der Blitz in ein Wohnhaus ein und löste einen Brand aus - ebenfalls 5000 Euro Schaden.
Eine Frau wurde leicht verletzt, als in Dachau ein Baum auf ein Haus stürzte, wie die Polizei mitteilte. Ansonsten lagen zunächst keine Berichte über Verletzte in dieser Region vor. Allerdings wurden Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert, Verkehrsschilder wurden weggeweht und Oberleitungen der Bahn beschädigt.
Update, 8.25 Uhr - Biker in Schwaben von Unwetter überrascht - zehn Verletzte
Bei einem Motorradtreffen im schwäbischen Nördlingen sind in der Nacht zu Freitag zahlreiche Biker vom Unwetter überrascht worden. Zehn Menschen seien von umherfliegenden Teilen verletzt worden, teilte die Polizei mit. Drei von ihnen kamen ins Krankenhaus. Nach Polizeiangaben hatten sich ersten Erkenntnissen zufolge bei dem Treffen auf dem Nördlinger Flugplatz auch Teile einer Bühne gelöst.
Auf einem Campingplatz in Lindau am Bodensee wurden ebenfalls Menschen verletzt. Mehrere Bäume waren umgestürzt und hatten insgesamt sechs Menschen verletzt, einen davon schwer, wie es am Freitagmorgen hieß. Zuvor war noch von „nur“ drei Verletzten die Rede.
Wie ein Polizeisprecher sagte, verbrachten rund 900 Camper die Nacht in der Inselhalle in Lindau, nachdem der Platz geräumt wurde. Erst bei Tageslicht können die Unwetterschäden eingeschätzt und beseitigt werden, hieß es.
Update, 7.47 Uhr - Ast auf Polizeiauto in Mühldorf
Die Unwetterfront war am Abend von West nach Ost über weite Teile des Freistaats gezogen. Zahllose Bäume stürzten um und behinderten vielerorts den Straßenverkehr, wie es aus mehreren Polizeipräsidien übereinstimmend hieß. In Mühldorf am Inn fiel bei Sturm ein Ast auf ein Polizeiauto und beschädigte die Windschutzscheibe. Polizisten wurden dabei nicht verletzt, wie das Polizeipräsidium Oberbayern/Süd mitteilte. Auch zahlreiche weitere Autos wurden nach Polizeiangaben beschädigt. Weitere Verletzte wurden aber zunächst nicht gemeldet.
Bahnpendler müssen am Freitagmorgen mit erheblichen Verzögerungen und kurzfristigen Ausfällen rechnen. Einzelne Streckenabschnitte der Münchner S-Bahn seien nach der Komplettsperrung in der Nacht immer noch gesperrt, teilte die Bahn am frühen Freitagmorgen mit. „Auf der Stammstrecke und im gesamten S-Bahn Gesamtnetz ist mit Verspätungen zu rechnen.“
Auch am Freitag bleibt es in Bayern weiter stürmisch. Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll es im Tagesverlauf und in der Nacht zum Samstag zu teils kräftigen Gewittern bis hin zu Unwettern mit Regen, Hagel und schweren Sturmböen mit rund 100 Kilometern pro Stunde kommen. Die Temperaturen liegen zwischen 27 und 32 Grad. Auch am Samstag wird es laut DWD regnerisch in Bayern. Bei etwas kühleren Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad sollen zwischen Alpen und Bayerischem Wald erneut teils starke Gewitter aufziehen.
Erstmeldung:
Nach schweren Unwettern ist in München der S-Bahn-Verkehr in der Nacht auf Freitag vorübergehend komplett eingestellt worden. In mehreren Regionen in Bayern und Baden-Württemberg gab es Streckensperrungen im Regionalverkehr - vor allem wegen umgestürzter Bäume. Gegen Mitternacht wurde zum Beispiel auch auf der Strecke zwischen Oberaudorf und Kiefersfelden, kurz vor Kufstein, ein Zug von einem Baum getroffen. Den ersten Erkenntnissen nach wurde aber zum Glück niemand verletzt.
Vor allem auf österreichischer Seite kam in diesem Gebiet auch jede Menge kleinkörniger Hagel vom Himmel. Die Deutsche Bahn teilte in diesen Zusammenhängen zudem mit: „Es ist mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen.“ Fast in der gesamten Region konnte gegen Mitternacht auch eine Vielzahl an Blitzen gesichtet werden, teilweise im Sekundentakt.
Unwetter im Kreis Mühldorf am Freitag (25. August)




In der bayerischen Landeshauptstadt wurden die S-Bahnen an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten und warteten dort zunächst, teilte der Betreiber am Abend über soziale Netzwerke mit. „Der Grund dafür sind witterungsbedingte Beeinträchtigungen im gesamten Bereich der S-Bahn München.“
Unwetter mit Orkanböen in sigmaringen 24/08/2023 #Unwetter #Orkanböen #sigmaringen #gewitter #wetter #storm #Tornado #Wind pic.twitter.com/cSB6X653Fw
— lamjed lamjed (@lamjedlamjed780) August 24, 2023
Die Strecken im S-Bahn-Netz sollten begutachtet werden, um zu prüfen, ob Zugfahrten wieder möglich sind. Gegen 0.45 Uhr hieß es dann, dass der Zugverkehr eingeschränkt wieder aufgenommen werde, es aber erhebliche Verspätungen und weiterhin Zugausfälle sowie abschnittsweise Streckensperrungen gebe. Am Freitagmorgen hieß es: „Auf der Stammstrecke und im gesamten S-Bahn Gesamtnetz ist mit Verspätungen zu rechnen.“
Auch die Bahn-Strecken im Allgäu und in Oberbayern wurden in der Nacht erkundet und die Auswirkungen soweit möglich beseitigt. Derzeit kann der Zugverkehr aber weiter zum Teil stark eingeschränkt sein.
Drei Verletzte auf Campingplatz
Unwetterschäden führten auch zur Sperrung mehrerer Regionalzugstrecken in Baden-Württemberg. Auf einem Campingplatz in Lindau am Bodensee stürzten mehrere Bäume um - drei Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Weil weitere Gefahr drohte, wurde die Räumung des gesamten Platzes beschlossen, wie ein Polizeisprecher sagte. 900 Menschen sollten vorübergehend in der Inselhalle in Lindau untergebracht und dort unter anderem von Helfern des Roten Kreuzes versorgt werden.
Auch in der Region Stuttgart sorgte ein Unwetter für zahlreiche Schäden. Ein Video zeigt, wie ein Baum auf einem Auto einschlägt.
Ebenfalls in Freiburg überflutete der Starkregen Keller und Straßen und löste zahlreiche Feuerwehreinsätze aus. Von 19.45 Uhr bis etwa 23 Uhr habe es 383 Einsätze gegeben, weitere würden noch folgen, sagte ein Feuerwehrsprecher. „In und um Freiburg kam der Verkehr für etwa 30 Minuten in Teilen vollständig zum Erliegen“, teilte die Polizei mit. Verletzte gebe es nicht. Auch seien Bäume umgestürzt und eine abgerissene Stromleitung auf ein Auto gefallen. In einem Fall musste eine eingeschlossene Person aus einem überschwemmten Keller gerettet werden.
mz(mit Material der dpa)


