In Breitenbach am Inn
Reiterin im Bezirk Kufstein von Bär verfolgt – Raubtier richtete sich auf und fauchte
Im Bezirk Kufstein ist es zu einer dramatischen Begegnung einer Reiterin mit einem Bären gekommen: Eine Tirolerin war in Breitenbach am Inn mit ihrem Pferd auf einem Forstweg unterwegs, als plötzlich ein Braunbär vor ihr stand. Der Vorfall ereignete sich in einem beliebten Wandergebiet.
Von Wolfgang Otter
Breitenbach am Inn – Dramatische Minuten erlebte am 13. Juli eine Reiterin aus dem Tiroler Unterland auf einem Forstweg in Breitenbach. Die Frau war gegen 15 Uhr im Bereich der Jocher Kapelle, östlich des Berglsteinersees, unterwegs. Das Gebiet ist bei Wanderern, aber auch bei Reitern sehr beliebt. Dem Breitenbacher Vizebürgermeister Adi Moser hat die Unterländerin den Vorfall geschildert, wie er erzählt. „Ihr Pferd ist plötzlich stehen geblieben und wollte nicht mehr weitergehen.“ Es habe einen bestimmten Punkt im Unterholz fixiert. Als die Frau die Stelle genauer beobachtete, sah sie zu ihrem Schreck den Bären. „Sie drehte ihr Pferd um, als sich der Bär aufrichtete und zu fauchen begann“, berichtet Moser weiter.
Begegnung erfolgte in einem beliebten Wandergebiet
Daher trieb die Unterländerin ihr Pferd an und ergriff die Flucht, wobei sie einige Zeit vom Bären verfolgt wurde, wie sie dem Vizebürgermeister erzählt habe. „Sie hatte dann Arbeit, dass sie ihr Pferd halten konnte, weil es zu steigen begann“, erzählt Moser. Ursprünglich war in Breitenbach von einer jungen Wanderin die Rede gewesen, die vom Bär überrascht worden und dann davongelaufen sei.
Bürgermeister will „keine Panik verbreiten, aber die Leute warnen“
Dass der Vorfall überhaupt bekannt wurde, ist ebenfalls Adi Moser zu verdanken. Er hat eine Veröffentlichung auf der Homepage der Gemeinde veranlasst, samt Hinweisen für ein richtiges Verhalten bei einer Begegnung. „Ich wollte keine Panik verbreiten, aber die Leute warnen. Sie sollten auf alle Fälle vorsichtig sein.“ Immerhin wird das Gebiet stark von Wanderern und Reitern frequentiert.
In Breitenbach war es die erste Bärensichtung, wie Moser erzählt. Es seien bislang auch keine Nutztiere durch einen Beutegreifer zu Schaden gekommen. Bislang war ein Bär in Brandenberg gesichtet und nachgewiesen worden. Der dürfte jetzt in Richtung Inntal marschiert und dabei der Reiterin begegnet sein.
Nur zwei Tage später, am 15. Juli, wurde im 15 Kilometer entfernten Langkampfen ebenfalls ein Bär gesichtet - diesmal allerdings aus sicherer Entfernung. Die Tiroler Behörden bitten, Bärensichtungen sofort an die zuständige Stelle des Landes zu melden.
Dieser Text stammt aus der „Tiroler Tageszeitung“.