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Spezieller Zweck

Leitpfosten am Straßenrand: Was bedeuten blaue Reflektoren?

Weiße Reflektoren hat jeder Leitpfosten, gelegentlich kommen auch orangefarbene vor. Doch es gibt auch blaue – nur: Wozu sind sie gut?

Es gibt Dinge, die man als Autofahrer nahezu täglich sieht, aber über die man sich oft keine weiteren Gedanken macht. Doch so manches hat durchaus seine Bedeutung – wie beispielsweise der schwarze Trennstrich auf einigen Verkehrsschildern oder auch die Zahl in der Bezeichnung einer Autobahn. Gelegentlich stutzt man dann aber doch: Etwa, wenn an einem Leitpfosten am Straßenrand ein blauer Reflektor angebracht ist. Was hat es damit auf sich?

Weiße Reflektoren haben alle Leitpfosten entlang der Landstraßen – gelegentlich gibt es jedoch blaue Zusatz-Reflektoren.

Leitpfosten entlang der Landstraßen: Für Autofahrer in vielerlei Hinsicht hilfreich

Generell können die Leitpfosten entlang von Landstraßen für Autofahrer in vielerlei Hinsicht hilfreich sein: Etwa, um den korrekten Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug abschätzen zu können. Denn die Pfosten stehen in der Regel in einem Abstand von 50 Metern – und das würde bei einer Landstraßengeschwindigkeit von 100 km/h nach der Faustformel „halber Tacho“ der korrekten Distanz entsprechen. Gleiches gilt für den Einsatz der Nebelschlussleuchte: Diese darf erst ab einer durch Nebel bedingten Sichtweite von weniger als 50 Metern eingeschalten werden.

Rätselhafte Verkehrszeichen: Zehn Schilder, deren Bedeutung nicht jedem klar ist

Ein Carsharing-Parkplatz-Verkehrsschild
Vier Personen stehen um ein halbiertes Auto – dieses Schild gibt vielen Verkehrsteilnehmern Rätsel auf. Betrachtet man das Fahrzeug allerdings als „geteilt“, wird die Sache schon deutlich klarer: Dieses Zeichen weist nämlich auf einen Carsharing-Parkplatz hin. © Stefan Sauer/dpa
Verkehrszeichen für autonomes Fahren
Es gibt Verkehrszeichen, die wirken wie aus einer anderen Welt – und in diesem Fall ist es tatsächlich auch so: Dieses schwarz-weiße Schild ist nämlich für die digitale Welt bestimmt – für den menschlichen Fahrer ist es bedeutungslos. Das Schild, das vor allem in Südbayern zu finden ist, ermöglicht es autonomen Fahrzeugen im Testbetrieb, exakt ihren Standort zu bestimmen.  © Future Image/Imago
Verkehrsschild Fahrradstraße
In einer Fahrradstraße dürfen grundsätzlich nur Fahrräder und E-Scooter fahren. Allerdings gibt es Ausnahmen, auf die durch Zusatzschilder hingewiesen wird. In diesem Beispiel sind (Klein-)Krafträder, Mofas sowie mehrspurige Kraftfahrzeuge – also auch Lkw – zugelassen. Es gilt jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h – und auf Radfahrer muss besondere Rücksicht genommen werden. © Gottfried Czepluch/Imago
Verkehrszeichen Radschnellweg
Ein grünes Schild mit einem weißen Fahrrad kennzeichnet sogenannte Radschnellwege – unabhängig von der Beschaffenheit der Straße. Auch bei sandigen Straßen beispielsweise, soll dadurch kenntlich gemacht werden, dass es sich um einen Radschnellweg handelt. © Panthermedia/Imago
Schild Sackgasse Durchgang für Radfahrer und Fußgänger
Das Sackgassen-Schild dürften die meisten Verkehrsteilnehmer kennen – doch es gibt auch eine besondere Variante, die nicht so oft zu sehen ist. Für Kraftfahrzeuge ist in diesem Fall Schluss – doch für Fußgänger und Radler gibt es in dieser Sackgasse einen Durchgang. © Christian Ohde/Imago
Verkehrsschild Spielstrasse
Verwechslungsgefahr! Wenn man Autofahrer fragt, welches Verkehrsschild an einer Spielstraße zu sehen ist, dürfte man wohl von nahezu jedem die gleiche Antwort bekommen: Ein blau-weißes Rechteck, auf dem ein Erwachsener und ein Kind abgebildet sind, die Fußball spielen – dazu ein sich näherndes Auto. Doch das ist falsch: Dieses Schild weist auf einen verkehrsberuhigten Bereich hin. Hier sind Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Trotz des Gebots der gegenseitigen Rücksichtnahme müssen Autos und Radfahrer besonders vorsichtig fahren und notfalls auch anhalten. Zudem ist nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Gerichten zufolge sind das zwischen 5 und 15 km/h. © Michael Gstettenbauer/Imago
Verkehrsschild Spielstrasse
Und hier ist das „echte“ Spielstraßen-Schild: Es besteht aus einem Verbotsschild für Fahrzeuge aller Art, darunter ist ein Zusatzschild mit einem Fußball spielenden Kind angebracht. „Hier dürfen weder motorisierte Fahrzeuge noch Fahrradfahrer fahren und parken. Die Spielstraße ist allein für spielende Kinder und Fußgänger gedacht“, erklärt der ADAC auf seiner Homepage. © Carsten Koall/dpa
Grünpfeil an roter Ampel
Der Grünpfeil (nicht: Grüner Pfeil) an Ampeln erlaubt allen Fahrzeugen das Abbiegen nach rechts trotz roten Lichtzeichens. Allerdings nur, wenn diese zuvor an der Haltelinie angehalten haben und wenn eine Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere des Fußgänger- und Fahrzeugverkehrs der freigegebenen Verkehrsrichtung, ausgeschlossen ist. © Martin Müller/Imago
Verkehrsschild grüner Pfeil für Radfahrer
Vom Grünpfeil-Schild gibt es auch noch eine spezielle Variante: In diesem Fall ist es nur Radfahrern erlaubt, bei Rotlicht rechts abzubiegen. Natürlich nur unter den Voraussetzungen, die auch für den „normalen“ Grünpfeil gelten. © Rüdiger Wölk/Imago
Verkehrsschild Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen
Das Verkehrszeichen für das „normale“ Überholverbot dürfte allen Autofahrern bekannt sein. Dieses Schild ist eine Abwandlung davon. Es schreibt explizit ein Überholverbot von einspurigen Fahrzeugen vor. Das bedeutet in Straßenabschnitten, die mit diesem Verkehrszeichen ausgeschildert sind, dürfen mehrspurige Fahrzeuge (Autos, LKWs) keine Motorräder oder Fahrräder überholen. © Michael Gstettenbauer/Imago

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Orangefarbene Reflektoren an Leitpfosten – sie weisen auf Einmündungen hin

Auch die Form der Reflektoren an den Leitpfosten ist kein Zufall: Auf der linken Straßenseite sind zwei kreisförmige Reflektoren angebracht, auf der rechten Seite ein Reflektor in Form eines breiten, vertikalen Strichs. Gelegentlich findet man aber auch orangefarbene Reflektoren an den Leitpfosten: Sie weisen auf Einmündungen auf Landstraßen hin. Einer markiert den Beginn der Einfahrt, der andere das Ende – damit die Abzweigung auch nachts zu erkennen ist.

Blaue Reflektoren an Leitpfosten: Sie sollen das Wild abschrecken

Und auch blaue Reflektoren an Leitpfosten gibt es. Diese sollen das Wild nachts und in der Dämmerung davon abhalten, vor einem nahenden Auto die Straße zu überqueren – wodurch es oft zu schlimmen Unfällen kommt. Das Konzept: Wenn Scheinwerferlicht auf den blauen Reflektor trifft, wird das blaue Licht in den Wald reflektiert. Dieser Effekt ist vergleichbar mit CDs, die in Bäumen aufgehängt werden, um Vögel fernzuhalten – und soll bei Wild besonders wirkungsvoll sein. Unumstritten sind die blauen Reflektoren nicht, manche Kritiker bemängeln, dass das Wild durch die blauen Reflektoren tatsächlich von der Straße ferngehalten wird.

Rubriklistenbild: © Jürgen Schwarz/Imago

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