Von wegen Billigheimer
Dacia Sandero: Deutschlands günstigstes Auto im Fahrtest
Dacia hat den Sandero überarbeitet. Der Kompaktwagen bleibt nach wie vor das günstigste Auto hierzulande. Wie schlägt er sich im Test?
Der Dacia Sandero ist aber kein langweiliger Billigheimer, sondern stattdessen hierzulande der Bestseller der Marke und in Europa unangefochten die Nummer eins im Privatmarkt. Der Hersteller hat den Kleinen nun etwas überarbeitet, am auffälligsten ist sicherlich das neue Dacia-Logo am Kühler. Das Basismodell SCe 65 Essential wird ab 11.300 Euro offeriert. Uns stand für einen ausgiebigen Test der TCe 90 im Ausstattungsniveau Expression zur Verfügung, für den als Basis 13.750 Euro aufgerufen werden.
Bei diesem Auto fehlt es an nichts
Unser Eindruck: Da fehlt nichts. Wer angesichts des Preises denkt, dass man in ein puristisches Auto steigt, bei dem man froh sein muss, wenn es überhaupt vier Räder und ein Lenkrad hat, sieht sich getäuscht. Der Sandero des Jahrgangs 2023 ist rundum gut ausgestattet und lässt es einen nicht spüren, dass der Preis ganz heiß ist.
Markenfremde Mitfahrer äußern überrascht, dass der Sandero ja eine ganze Menge zu bieten habe: Navi, Klima, elektrische Fensterheber, und elektrisch einstellbare Außenspiegel. In der Expression-Ausstattung kommen noch Feinheiten wie Keyless-Go, Einparkhilfen, Rückfahrkamera und Toter-Winkel-Warner. Der Standard bei Material und Funktion ist allerdings etwas niedriger als bei teureren Modellen.
Dreizylindermotor mit 91 PS und einem maximalen Drehmoment von 160 Nm
Der Dreizylindermotor mit einem Liter Hubraum und 91 PS Leistung brummelt zwar vernehmlich, schafft es aber problemlos, den Sandero auf bis zu 174 km/h zu beschleunigen. Das ist kein mühevolles Unterfangen und es ist bei Weitem keine Strafe, mit dem Sandero auch mal etwas ausgiebigere Etappen zurückzulegen, da ausgewogenes Fahrwerk, rund 800 Kilometer Reichweite, ordentlicher Sitzkomfort und das maximale Drehmoment von 160 Nm Langstreckentauglichkeit garantieren. Im Nahverkehr macht der gerade mal 4,08 Meter lange Kleinwagen sowieso eine gute Figur.
Ordentliches Ladevolumen für einen Kleinwagen
Der Gepäckvolumen wird mit 328 Litern angegeben, erweiterbar ist es durch Umlegen der Rückbank auf 1108 Liter. Das ist für einen Kleinwagen ein ordentliches Ladevolumen. Allerdings muss man beim Beladen eine 75 Zentimeter hohe Ladekante überwinden und innen das Gepäck wieder auf eine Höhe von 50 Zentimetern absenken – das geht bei schwerer Ladung auf Dauer auf den Rücken.
Trotz der überschaubaren Maße ist die Karosserie des Sandero etwas unübersichtlich und man parkt nur dank der Sensoren entspannt ein. Am Armaturenbrett wird der Materialunterschied, der den günstigen Preis rechtfertigt, dann doch sehr deutlich, es wirkt optisch und haptisch recht billig.
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Dacia Sandero: Kein luxuriöser Reisewagen, aber ein ordentliches Transportgefährt
Der Verbrauch lag bei unseren Fahrten bei gut sechs Litern Benzin auf 100 Kilometern, im Eco-Modus waren wir knapp einen Liter sparsamer unterwegs. Unser Testwagen hatte reichlich Extras an Bord, die ihm ein Preisschild in Höhe von 16.750 Euro umhängten.
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Fazit: Der Sandero ist kein luxuriöser Reisewagen, aber ein ordentliches Transportgefährt, mit dem man vor allem im Kurzstreckenbetrieb bestens unterwegs ist. Wer sich auf die Autobahn wagt, sollte wissen, dass das Überholprestige der Fahrzeuge dieser Marke nach wie vor gegen Null tendiert – wir wurden auch bei gar nicht mal so langsamen 150 Stundenkilometern immer wieder mal von leistungsstärkeren Autos angehupt. Da hilft nur lächeln und immer schön an den Preis denken.
Rubriklistenbild: © Volker Pfau
