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Win-win-Situation

Tempolimit ist nicht nur gut fürs Klima – auch Wirtschaft profitiert

Gegner eines Tempolimits auf der Autobahn führen als Argument gerne eine geringe Klimaschutzwirkung an. Diese wäre aber nicht der einzige positive Effekt, wie eine Studie nun zeigt.

Tempolimit oder kein Tempolimit. Das ist hier die Frage. Und über die Antwort darauf streiten sich Politiker seit Jahren, während die Zustimmung in der Bevölkerung immer weiter wächst. Zuletzt hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn von 130 km/h noch als unnötig abgetan. Doch eine neue Studie könnte noch einmal Bewegung in das Thema bringen, denn offenbar würde es nicht nur dem Klima, sondern auch der Wirtschaft helfen.

Die Beschränkung der Autobahn-Maximaltempos auf 130 km/h würde in Deutschland Wohlfahrtsgewinne von mindestens 950 Millionen Euro pro Jahr einfahren. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie einer internationalen Forschergruppe, die nun im Fachjournal „Ecological Economics“ veröffentlicht wurde.

Tempolimit ist nicht nur gut fürs Klima – auch Wirtschaft profitiert

Demnach würden sich der gesparte Kraftstoff, geringere Unfallzahlen, sinkende Lieferkettenkosten und Einsparungen bei der Infrastruktur positiv auf die Ökonomie auswirken. Allein diese Effekte summieren sich auf einen Wohlfahrtsgewinn von 660 Millionen Euro pro Jahr. Dazu kommen die Vorteile für das Klima. Es handele sich somit um eine Win-win-Situation.

Tempo 130 ist nicht nur gut für das Klima, sondern fördert auch den Wohlstand.

Insbesondere um den Nutzen für das Klima gibt es eine rege Debatte. So ergab eine Untersuchung des Umweltbundesamts (UBA), dass der Effekt noch größer sei als bisher angenommen. Eine andere Analyse im Auftrag der FDP zweifelte jedoch an den Ergebnissen der Studie des UBA.

Spritschleudern der Autogeschichte: 43,5 Liter auf 100 Kilometer

Ein Chevrolet Camaro.
Mit dem Camaro reagierte Chevrolet Ende 1966 auf den beleibten Ford Mustang. Das Muscle Car aus Detroit erwies sich mit dem V8-Motor und 7 Litern Hubraum jedoch als sehr durstig: Bis zu 43,5 Liter auf 100 Kilometern waren keine Seltenheit. © Chevrolet
Ein roter Lamborghini Countach.
Im Heck des ersten Lamborghini Countach verrichtete ein V12-Motor mit 5 Litern Hubraum seinen Dienst. Mit bis zu 33,5 Litern auf 100 Kilometern war der Sportwagen jedoch alles andere als sparsam. Die Neuauflage dürfte dank Hybrid-Antrieb deutlich weniger verbrauchen. © Thomas Zimmermann/Imago
Rolls Royce Corniche Cabrio Baujahr 1984
Der Rolls-Royce Corniche ist mit rund drei Tonnen wahrlich kein Leichtgewicht. Kein Wunder also, dass sich auch der V8-Motor mit 7 Litern Hubraum als Schluckspecht erwies. Bis zu 29 Liter gönnte sich der edle Brite auf 100 Kilometer. © Sebastian Geisler/Imago
Ein Dodge Charger.
Auch der Dodge Charger ist ein Klassiker der amerikanischen Automobil-Geschichte. Getreu dem Motto „Höher, schneller, weiter“ fällt auch sein Spritverbrauch üppig aus. Bei frühen Modellen waren bis zu 27 Liter auf 100 Kilometer möglich. © Panthermedia/Imago
Aston Martin Lagonda
Optisch kann man vom Aston Martin Lagonda halten, was man möchte. In Sachen Spritverbrauch zählt der Brite, mit bis zu 26,1 Liter auf 100 Kilometern, aber zu den durstigsten Autos, die jemals gebaut wurden.  © Tim Graham/Imago
Hummer H1
Der Hummer H1 wurde ursprünglich vom US-amerikanischen Militär-Herstellers AM General gebaut. Dieser verkaufte die Markenrechte schließlich an General Motors. So wuchtig wie der Geländewagen aussieht, war auch sein Verbrauch, der bei bis zu 24,5 Liter auf 100 Kilometer lag. Die Neuauflage des Klassikers ist im übrigen rein elektrisch unterwegs. © Sebastian Geisler/Imago
Bentley Arnage
Bis 2010 baute Bentley den 2,6 Tonnen schweren Arnage, auf dem auch die State Limousine der verstorbenen Königin Elisabeth II basierte. Mit dem größten Motor war ein Verbrauch von 24,2 Liter auf 100 Kilometer möglich.  © Sebastian Geisler/Imago
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport L Edition Type 35
Der Bugatti Veyron war eines der ersten Autos mit Straßenzulassung, das mehr als 1000 PS unter der Haube hatte. Der Motor des „Super Sport“ leistete sogar 1.200 PS. Die Folge: ein Verbrauch von durchschnittlich 24,1 Litern auf 100 Kilometer. Innerorts sind sogar bis zu 37,2 Liter möglich. © Sebastian Geisler/Imago
Dodge Challenger RT
Neben dem Charger eroberte Dodge auch mit dem Challenger den US-Muscle-Car-Markt. Letztere zeigte sich mit einem Verbrauch von 23,5 Litern auf 100 Kilometer etwas „sparsamer“. © Andre Poling/Imago
Dodge Viper RT10
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das gilt auch für Dodge, denn auch die Viper erweist sich als besonders durstig: bis zu 21,1 Liter auf 100 Kilometer waren möglich. Gebaut wurde der Sportwagen von 1992 bis 2017. © Eibner/Imago

Tempolimit ist nicht nur gut fürs Klima – keine höheren Kosten wegen längerer Reisezeit

Die neue Studie reiht sich in eine Vielzahl an Untersuchungen ein, die sich mit dem gesellschaftlich umstrittenen Tempolimit befassen. Sie will als erste alle wichtigen volkswirtschaftlichen Nutzen und Kosten eines Tempolimits auf der Autobahn untersucht haben. Die Autoren sehen die Ergebnisse auch als Beleg gegen das von Limit-Gegnern häufig vorgebrachte Argument, niedrigere Geschwindigkeiten würden höhere Kosten verursachen, da die Reisezeiten steigen würden.

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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Aus Sicht von Professor Udo Becker vom Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr an der TU Dresden zeigen die Ergebnisse der Studie, dass ein Tempolimit volkswirtschaftlich sehr vorteilhaft sei. Fahrerinnen und Fahrer würden durch ein Tempolimit Kraftstoff im Wert von 766 Millionen Euro pro Jahr sparen. In der Studie seien alle wesentlichen Wirkungen einbezogen worden. „Um die Klimaprobleme ebenso wie die Flächenverbrauchs-, Abgas- und Lärmprobleme des Verkehrs zu reduzieren, ist ein Tempolimit auf Bundesautobahnen damit ein volkswirtschaftlich sinnvolles Vorgehen“, sagte Becker. (Mit Material von SP-X und dpa)

Rubriklistenbild: © IlluPics/Imago

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