Höhere Beiträge absehbar
Kfz-Versicherung dürfte bald teurer werden: Anbietern drohen erneut Milliardenverluste
Autofahrer müssen sich auf weiter steigende Beiträge für die Kfz-Versicherung einstellen. Auch in diesem Jahr fahren die Anbieter voraussichtlich einen Milliardenverlust ein.
Bereits im vergangenen Jahr schrieben die Autoversicherer rote Zahlen – was die Kfz-Versicherung für viele Autobesitzer deutlich verteuerte. Die schlechte Nachricht: Ein Ende der Preissteigerung ist vorerst nicht in Sicht. Eine aktuelle Hochrechnung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt: Auch im Jahr 2024 werden die Kfz-Versicherer – aller Voraussicht nach – einen Verlust in Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro machen.
Hohe Verluste bei Kfz-Versicherern – Grund sind immer weiter steigende Reparaturkosten
„Nach unserer aktuellen Hochrechnung werden die Beitragseinnahmen auf rund 33,6 Milliarden Euro steigen – aber die Versicherer zwischen 34,9 und 35,6 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben müssen“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Grund für die hohen Verluste sind die immer weiter steigenden Preise für Fahrzeugreparaturen. Ursächlich dafür wiederum sind unter anderem aufwendige technische Systeme, über die heute viele Fahrzeuge verfügen: Während früher bestenfalls nur eine kaputte Stoßstange getauscht werden musste, ist heutzutage oft auch ein ganzes Arsenal an hochpreisiger Sensorik zu ersetzen. Nicht nur die Preise für Material sind gestiegen, sondern auch der für die Reparatur benötigte Zeitaufwand.
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Nicht nur die Ersatzteilpreise, auch die Stundensätze in Werkstätten sind deutlich gestiegen
Dazu kommt: Zuletzt sind einer Studie zufolge auch die Stundensätze in Kfz-Werkstätten deutlich gestiegen. „Sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden immer teurer“, so Asmussen. „In diesem Jahr dürfte ein durchschnittlicher Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung eines Pkw etwa 4.000 Euro kosten. 2014 waren es noch 2.500 Euro.“ Besonders kostenintensiv sind Reparaturen an Elektroautos: Sie sind im Schnitt zwischen 30 und 35 Prozent teurer als Verbrenner-Instandsetzungen.
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Wie sich die aktuelle Situation auf die Kfz-Versicherungsprämien auswirke, sei eine Entscheidung des jeweiligen Versicherers und nicht des Verbandes, sagte Asmussen. „Aber selbstverständlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Schäden und den Beiträgen für eine Kfz-Versicherung.“ Angesichts der Zahlen ist also mit einer Preissteigerung bei den Beiträgen für die Kfz-Versicherung zu rechnen.
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