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Kampf gegen China

„Wir haben ein Problem“: Frankreich fordert Kaufprämie für Elektroautos auf EU-Ebene

Die europäische Autoindustrie gerät unter Druck. Frankreich sieht in einer gemeinsamen Kaufprämie für Elektroautos die Lösung gegen die China-Konkurrenz.

Die europäische Automobilbranche sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Elektrofahrzeuge sind auf den heimischen Märkten nicht so beleibt, wie erhofft – Norwegen bildet hier die Ausnahme. Parallel dazu verlieren europäische Hersteller Marktanteile an chinesische Konkurrenten. Die EU hat auf die großzügigen Subventionen aus China mit Strafzöllen reagiert, doch Frankreich fordert mehr.

Marc Ferracci, der französische Industrieminister, sprach sich in einem Interview mit dem Handelsblatt für eine EU-weite Kaufprämie für Elektroautos aus. „Wir haben ein Problem bei der Wettbewerbsfähigkeit, bei der Nachfrage und mit den unfairen chinesischen Handelspraktiken“, stellte er fest.

Paris fordert europaweite E-Auto-Förderung nach französischem Modell

Zu Beginn des Jahres führte Frankreich eine neue Kaufprämie für Elektroautos ein, die an die CO₂-Emissionen bei der Herstellung der Fahrzeuge gebunden ist. Dies hat zur Folge, dass viele in China hergestellte Autos von dieser Förderung ausgeschlossen sind. Das Modell könnte als Blaupause für eine einheitliche Kaufprämie in der EU dienen.

Von der EU-Kaufprämie könnten nur europäische Hersteller profitieren.

In Deutschland dürfte dieser Vorschlag auf Zustimmung stoßen. Die SPD hat wiederholt die Wiedereinführung der Förderung für Elektroautos gefordert, nachdem der Absatz nach dem unerwarteten Ende des Umweltbonus im Dezember 2023 stark zurückgegangen war. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck hat sich dafür ausgesprochen.

Neben Kaufprämie: Frankreich für gemeinsamen europäischen Ansatz zur Elektrifizierung

Ferracci sieht neben der Kaufprämie für Privatpersonen auch die Notwendigkeit eines gemeinsamen europäischen Ansatzes zur Elektrifizierung von gewerblichen Fuhrparks. Dabei sollen europäische Fahrzeuge bevorzugt gefördert werden. Im Detail sei das noch zu besprechen, aber das Prinzip lautet, dass wir – so wie unsere Handelskonkurrenz es tut – europäische Autos bei der Förderung bevorzugen, sei es bei der Kaufprämie oder bei Investitionen“, erläuterte Ferracci.

Top 10 Neuzulassungen: Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Mini SE
Platz 10 – Mini Cooper E/SE: 13.953 Neuzulassungen im Jahr 2023 reichten Mini für den Einzug in die Stromer-Top-10. Der Cooper E/SE sicherte sich im Jahres-Ranking den zehnten Platz. © Mini
Ein BMW iX1
Platz 9 – BMW iX1: Die vollelektrische Version des BMW X1 wurde im vergangenen Jahr 14.694-mal neu zugelassen. Damit landet der iX1 auf dem neunten Rang im Jahres-Ranking 2023. © BMW
Ein Tesla Model 3
Platz 8 – Tesla Model 3: Der US-Hersteller Tesla sicherte sich mit seinem Model 3 den achten Platz im Ranking. Laut KBA kam der Stromer 2023 in Deutschland auf 15.865 Neuzulassungen. © Imagebroker/Imago
Fahraufnahme eines Cupra Born
Platz 7 – Cupra Born: Einst ein Seat-Ableger, inzwischen eine eigene Marke: Der vollelektrische Cupra Born wurde im vergangenen Jahr laut KBA 17.464-mal neu zugelassen – und landete damit auf Rang 7. © Cupra
Fahraufnahme eines Audi Q4 e-tron
Platz 6 – Audi Q4 e-tron: Laut KBA kam der Audi Q4 e-tron im Jahr 2023 auf 18.061 Neuzulassungen. Damit erreichte der Ingolstädter den sechsten Platz im Ranking. © Audi
Ein VW ID.3
Platz 5 – VW ID.3: Noch vor den zum Konzern gehörenden Marken konnte sich ein „eigenes“ VW-Produkt platzieren: Mit 22.270 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der VW ID.3 den fünften Rang. © VW
Fahraufnahme eines Fiat 500e
Platz 4 – Fiat 500e: Laut KBA wurde der Elektroflitzer Fiat 500e im Jahr 2023 in Deutschland 22.608-mal neu zugelassen – das reicht für den vierten Platz. © Fiat
Ein Skoda Enyaq
Platz 3 – Škoda Enyaq: Auch auf dem dritten Platz findet sich eine Marke aus dem VW-Reich: 23.498-mal wurde das E-SUV Škoda Enyaq im vergangenen Jahr neu zugelassen. © Škoda
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4/ID.5: Für die erfolgsverwöhnten Wolfsburger reichte es nur für den Vize-Titel des Jahres 2023. 36.353 Neuzulassungen der E-Modelle ID.4 (Foto) und ID.5 zählte das KBA im vergangenen Jahr. © VW
Ein Tesla Model Y auf einer Messe
Platz 1 – Tesla Model Y: Eine Titelverteidigung ist nie einfach – doch Tesla hat es geschafft. Wie schon im Jahr 2022 konnte sich das Model Y auch im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den Neuzulassungen (45.818) in Deutschland sichern.  © Pond5 Images/Imago

Im Interview mit dem Handelsblatt verteidigte der französische Industrieminister auch die Strafzölle gegen China. „Die Zusatzzölle auf aus China importierte Elektroautos sind gerechtfertigt und gerecht“, betonte Ferracci. Untersuchungen der Kommission hätten schließlich gezeigt, dass China die gesamte Wertschöpfungskette in der Elektromobilität staatlich unterstützt.

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Die französische Regierung hält zudem an dem Ziel fest, bis 2035 keine Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. „Ein derartiger Rückschritt würde die Strategie der europäischen Hersteller destabilisieren“, warnte Ferracci im Handelsblatt. Allerdings strebt Frankreich eine „gezielte Lösung“ bei den strengeren Flottengrenzwerten für Emissionen an. Damit soll verhindert werden, dass Hersteller, die sich in der Elektromobilität engagieren, aufgrund der Absatzkrise im kommenden Jahr möglicherweise Milliardenstrafen zahlen müssen.

Rubriklistenbild: © Sylvio Dittrich/Imago

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