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Akku prüfen lassen

Gebrauchtes E-Auto kaufen: Warum Sie 100 Euro in einen Batterie-Check investieren sollten

Der Akku ist das wertvollste Bauteil eines Elektroautos – mit einem Batteriecheck für rund 100 Euro gehen Käufer auf Nummer sicher. 

Über Jahrzehnte war für einen Gebrauchtwagenkäufer klar, worauf er zu achten hatte: Aus Laufleistung, Fahreindruck bei der Probefahrt, Pflegezustand und Eintragungen im Scheckheft konnte er sich ein Bild davon machen, wie es um das Auto und wichtige Verschleißteile steht. Beim Elektroauto ist das schwieriger.

Die gute Nachricht: Verschleißteile wie Auspuff oder Kupplung hat das E-Auto nicht, der E-Motor ist wartungsarm. Umso wichtiger ist der Zustand der Batterie für den Wert des Fahrzeugs, er kann bis zu 50 Prozent ausmachen. Was umgekehrt einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeutet, wenn die Restkapazität zu niedrig ist – üblicherweise werden hier Werte unter 70 beziehungsweise 75 Prozent genannt. Selbst kleinste Schäden an der E-Auto-Batterie können zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen.

Gebrauchtes E-Auto kaufen: Warum Sie 100 Euro in einen Batterie-Check investieren sollten

Neben Alter und Kilometerstand ist die Art des Ladens entscheiden für die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien. Wird ein Fahrzeug häufig an der Schnellladesäule geladen, belastet das den Akku, ebenso wie große Temperaturschwankungen, häufiges Vollladen und Tiefentladen oder Vollgasfahrten. Für den Käufer eines gebrauchten Elektroautos sind diese Faktoren kaum einzuschätzen.

Welche Restkapazität der Akku eines E-Autos hat, zeigt ein Batteriecheck – beispielsweise im Rahmen einer Wartung in der Herstellerwerkstatt. Für den potenziellen Käufer eines Fahrzeugs aus Vorbesitz eine vertrauenserweckende Maßnahme, wenn der Verkäufer solche Prüfprotokolle zusammen mit dem Scheckheft vorlegen kann. Den „State of Health“, also den Gesundheitszustand des Akkus kann man aber auch bei verschiedenen Sachverständigen-Organisationen überprüfen lassen. Die Reichweitenangabe der Onboard-Systeme sind hingegen keine zuverlässige Quelle, da sie stark vom Fahrverhalten oder der Außentemperatur abhängen. 

Vor dem Kauf eines gebrauchten E-Autos ist ein Akku-Check ratsam. (Symbolbild)

Batterie-Check für gebrauchte E-Autos: Zertifikat bescheinigt Akku-Zustand

Verschiedene Prüforganisationen bieten Batterie-Checks auch für Privatpersonen an. Bei TÜV Süd und der GTÜ wird ein Diagnosegerät mit der OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs verbunden, das während diverser Alltagsfahrten Daten aus dem Batteriesteuergerät sammelt. Nach Testende erhält der Kunde in ein bis zwei Werktagen ein Zertifikat, das eine prozentuale Angabe über den Zustand der Batterie macht. Kosten: 100 Euro. Auch der TÜV Rheinland hat ein entsprechendes Angebot für Werkstätten in Planung. 

Das sind die zehn meistgebauten Elektroautos Europas

Ein Renault Zoe
Platz 10 – Renault Zoe: Der französische Stromer ist inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen, dennoch gehört der Renault Zoe auch im Jahr 2022 noch zu den meistproduzierten Elektroautos Europas. © Renault
Ein Audi e-tron
Platz 9 – Audi e-tron: Der erste reine Stromer von Audi gehört auch 2022 zu den meistgebauten E-Autos in Europa. Das Foto zeigt die Sportback-Variante. © Audi
Mehrere Tesla Model Y in Grünheide
Platz 8 – Tesla Model Y: Für den europäischen Markt wird das Tesla Model Y in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin gebaut – und es reicht für den achten Platz im Produktions-Ranking. © IMAGO/Jochen Eckel
Ein Audi Q4
Platz 7 – Audi Q4: Ein weiterer Audi gehört zu den meistproduzierten E-Autos Europas: Der Q4 wird wie einige weitere Stromer des VW-Konzerns in Zwickau gefertigt. © Audi
Ein Hyundai Kona
Platz 6 – Hyundai Kona: Ein Koreaner hat es ebenfalls unter die zehn meistproduzierten E-Autos Europas geschafft – der Hyundai Kona wird im tschechischen Hyundai-Werk in Nosovice gebaut. © Hyundai
Ein Peugeot e-208
Platz 5 – Peugeot e-208: Mit dem Peugeot e-208 hat es ein Fahrzeug aus dem Stellantis-Konzern auf den fünften Platz geschafft. © Peugeot
Ein Skoda Enyaq
Platz 4 – Skoda Enyaq: 50.765 Einheiten des Skoda Enyaq verließen im Jahr 2022 das Werk in Tschechien – das reicht für den vierten Platz im europäischen Elektroauto-Produktionsranking. Das Foto zeigt die RS-Version des Stromers. © Skoda
Ein VW ID.3
Platz 3 – VW ID.3: Die Elektro-Kompaktlimousine VW ID.3 wird in Zwickau gebaut – 52.229 Exemplare rollten im Jahr 2022 dort vom Band. © Volkswagen
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4: Auch den zweiten Platz belegt ein Volkswagen – der ebenfalls in Zwickau produzierte ID.4 wurde 63.685 Mal gebaut. © Volkswagen
Ein Fiat 500e
Platz 1 – Fiat 500e: 66.325 Exemplare des italienischen Stromers liefen 2022 in Mirafiori vom Band – damit war er das meistgebaute E-Auto Europas. © Fiat

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Batterie-Check für gebrauchte E-Autos: Käufer gehen auf Nummer sicher

Ein schnelleres Ergebnis verspricht die Dekra (dekra.de/batterie-schnelltest): Hier ist nur eine sehr kurze Testfahrt mit einer Beschleunigung von rund 100 Metern nötig, bei der über die OBD-Schnittstelle Batteriekenndaten ausgelesen werden, die mit Hilfe eines Algorithmus und einer Datenbank eingeordnet werden. Kosten: 120 Euro, eine Terminvereinbarung ist notwendig. 

Verkäufer eines Elektroautos ersparen sich mit der einem Vorab-Check Preis-Diskussionen, Käufer gehen auf Nummer sicher. Aber Achtung, so etabliert wie der Gebrauchtwagen-Check auf der Hebebühne ist die Batterieprüfung längst nicht. Wer im Rahmen einer Probefahrt die Akku-Kapazität eines Fahrzeugs überprüfen will, muss beispielsweise bei der Dekra mit etwas Vorlauf einen Termin vereinbaren, damit Hardware und geschulte Mitarbeiter vor Ort sind, auch sind im System noch nicht alle Fahrzeuge erfasst. Für andere derzeit angebotene Batterie-Checks müssen Fahrten über viele Kilometer absolviert werden, also ebenfalls (noch) kein sinnvolles Verfahren für eine kurzfristige Kaufentscheidung.

Derweil offenbart ein Youtuber schlimme Mängel bei seinem VW e-Golf: „jenseits von Gut und Böse“. (Hanne Schweitzer/SP-X)

Rubriklistenbild: ©  Chromorange/Imago

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