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Nicht alles ist erlaubt

Wunschkennzeichen: Welche Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen verboten sind

Viele möchten an ihrem Auto ein „Wunschkennzeichen“. Doch nicht jede Buchstaben- und Zahlenkombination ist in Deutschland erlaubt. Wir klären auf.

Für die einen ist ein Nummernschild einfach nur eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen – für andere ist ein Autokennzeichen Ausdruck persönlicher Individualität. Viele Menschen wollen an ihrem Fahrzeug ein sogenanntes Wunschkennzeichen. In Dubai zahlte vor einiger Zeit ein vermögender Autobesitzer für ein spezielles Nummernschild sogar mehr als 13 Millionen Euro. In Deutschland die wohl beliebteste Wahl: Für die Buchstaben nach der Ortskennung nimmt man die Initialen des eigenen Namens, die vier Zahlen bilden das Geburtsjahr. Doch es gibt Menschen, denen zumindest ersteres verwehrt bleibt. Der Grund: ihre Initialen ergeben eine „verbotene Kombination“. Aber: Was genau ist denn nun hierzulande nicht erlaubt?

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Kombinationen auf Kennzeichen dürfen „nicht gegen die guten Sitten verstoßen“

Der entscheidende Satz findet sich in § 9 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV). Dort heißt es, die Kombinationen auf dem Kennzeichen dürfe „nicht gegen die guten Sitten verstoßen“. Was genau verboten ist, wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Einige Abkürzungen, die in Zeiten des Nationalsozialismus eine Bedeutung hatten, werden bundesweit nicht ausgegeben, dazu gehören:

  • „KZ“ (Konzentrationslager)
  • „HJ“ (Hitlerjugend)
  • „SS“ (Schutzstaffel)
  • „SA“ (Sturmabteilung)
  • „NS“ (Nationalsozialismus)

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Auch bestimmte Ziffernfolgen können in Deutschland verboten sein

Um das „Buchstaben-Verbot“ zu umgehen, nutzen laut der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung Rechtsextreme auch bestimmte Zahlenkombinationen. Zum Beispiel:

  • 14 – weist auf eine US-amerikanische Neonazi-Parole mit 14 Wörtern hin
  • 18 – steht für den ersten („A“) und achten („H“) Buchstaben im Alphabet, die Abkürzung für Adolf Hitler
  • 28 – steht für den zweiten („B“) und achten („H“) Buchstaben im Alphabet, die Abkürzung für die im Jahr 2000 verbotene Skinheadorganisation Blood & Honor
  • 88 – steht für den achten („H“) Buchstaben im Alphabet, Abkürzung für „Heil Hitler“

Die oben genannten Ziffernkombinationen sind deshalb in Brandenburg genauso wenig erlaubt, wie die Zahlenreihen „188“, „888“, „1888“, „8818“ und „8888“. Ebenso ist in einigen Bundesländern zusätzlich zu den weiter oben genannten Kombinationen die Abkürzung „SD“ („Sicherheitsdienst“ der Nazis) auf Kennzeichen verboten.

Autobahnen der Extreme: In Deutschland ist keine Strecke länger als die A7 – eine andere hört einfach auf

Autobahn A7 bei Hamburg.
Autobahn A7: Mit einer Länge von 962,2 Kilometern ist die A7 die mit Abstand längste Autobahn der Bundesrepublik und nach der Autovía 7 in Spanien auch die zweitlängste Fernstraße Europas. Die A7 führt von Flensburg-Handewitt bis ins südliche Bayern. Seit 2012 läuft der Ausbau der Schnellstraße auf acht Spuren.  © Lobeca/Imago
Stau auf der Autobahn A3 in der Nähe von Köln.
Autobahn A3: Mit 769 Kilometern Länge muss sich die Fernstraße der A7 knapp geschlagen geben. Dafür ist die A3 die meist befahrene Autobahn in Deutschland. Laut der Straßenverkehrszählung 2021 sind alleine zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und dem Dreieck Köln-Heumar täglich mehr als 166.000 Autos unterwegs. © NurPhoto/Imago
Die Autobahn A1 in Richtung Fehmarn
Autobahn A1: Mit 749 Kilometern Länge ist die A1 nur etwas kürzer als die A3. Dafür dürfte es sich wohl um eine der längsten Baustellen Deutschlands handeln. Im Vergleich zur A1 wirken die 14 Jahre Bauzeit des BER wie ein Augenzwinkern. Denn der erste Spatenstich für die Autobahn wurde 1934 getätigt. Fast 80 Jahre später klafft in der Eifel immer noch eine 25 Kilometer lange Lücke. Wann diese geschlossen wird ist unklar. © Panthermedia/Imago
Fahrzeuge sind auf der Autobahn 4 in Höhe des Rasthofes Frechen in Richtung Köln und Olpe unterwegs.
Autobahn A4: 583 Kilometer Länge reichen für Platz vier im Ranking der längsten Autobahnen. Doch die A4 zeichnet sich auch durch ein besonders hohes Nebelrisiko auf dem viel befahrenen Streckenabschnitt zwischen Aachen und Köln aus. Am 20. Dezember 1987 musste die Strecke nach dem Aufkommen einer Nebelbank mit Sichtweiten von weit unter 30 m erstmals voll gesperrt werden. Inzwischen wurde dort eine Nebelwarnanlage installiert. © Mangold/Imago
Vor der Ausfahrt Köln-Rodenkirchen hat sich auf der Autobahn A555 in Fahrtrichtung Köln ein erheblicher Stau gebildet.
Autobahn A555: Mit grade einmal 18 Kilometern Länge zählt die Fernstraße zwischen Köln und Bonn zu den kürzeren Strecken. Doch historisch ist die A555 von größter Bedeutung, denn es ist die erste und älteste Autobahn der Bundesrepublik. 1932 wurde die Schnellstraße vom damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer eingeweiht. Sie trägt bis heute zudem den Spitznamen Diplomatenrennbahn. © Future Iamge/Imago
Seitenstreifen eines A8-Teilstücks freigegeben.
Autobahn A831: Die mit Abstand kürzeste Fernstraße befindet sich in Baden-Württemberg und trägt die Bezeichnung A831. Sie ist grade einmal 2,3 Kilometer lang und besitzt fünf Ausfahrten. Die Autobahn startet und endet in Stuttgart.  © Marijan Murat/dpa
Frankfurter Kreuz der Autobahn A5.
Autobahn A5: Mit 440 Kilometern ist die A5 verhältnismäßig kurz. Dennoch ist eine der meist befahrenen Straßen Hessens. Künftig könnte sie auch eine von Deutschlands breitesten Autobahnen sein, denn in der Nähe von Frankfurt ist ein Ausbau auf zehn Spuren geplant. Das Projekt ist jedoch sehr umstritten. © Schöning/Imago
Baustelle A 49.
Autobahn A49: Ähnlich wie die A1 ist auch die A49 in Hessen noch im Bau. Zudem stellt sie den am seltensten befahrenen Autobahnabschnitt. Bei Ansbrach wurden im Rahmen der Straßenverkehrszählung 2021 grade einmal 819 Auto pro Tag gezählt.  © Uwe Zucchi/dpa
Stau auf der A114.
Autobahn A114: Auf dieser Fernstraße brauchten die Autofahrer bis zum Oktober 2022 starke Nerven. Satte 95 Prozent (15 von 16 Kilometern) der A114 Kilometer waren Baustelle. Inzwischen ist die Autobahn im Nordosten Berlins wieder komplett befahrbar. Überraschenderweise fielen die Baukosten sogar niedriger aus als zunächst geplant. © Soeren Stache/dpa
Kochertalbrücke der Autobahn A6 über das Kochertal.
Autobahn A6: Die A6 ist wohl eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen und das über die deutschen Grenzen hinaus. In dieses Ranking hat sie es aber nicht wegen ihrer Länge von 484 Kilometer geschafft, sondern wegen der Kochertalbrücke. Dabei handelt es sich nämlich um Deutschlands höchste Autobahnbrücke. In 185 Metern Höhe verläuft die A6 über 1,1 Kilometer durch das Kochertal. Damit ist sie 27 Meter höher als die Moseltalbrücke auf Platz zwei. © Arnulf Hettrich/Imago

Kennzeichen müssen stets lesbar sein – sonst droht ein Bußgeld

Doch nicht nur für die geprägten Buchstaben und Zahlen gibt es Vorschriften. So ist der Fahrer dafür verantwortlich, dass sein Kennzeichen lesbar ist: In §12 FZV ist festgelegt, dass ein Nummernschild weder spiegeln noch verdreckt sein darf. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld rechnen. Gleiches gilt, wer sein Kennzeichen mit Folien, Aufkleber oder Glas versieht.

Für ein Wunschkennzeichen wird übrigens eine Gebühr fällig: Bundesweit werden dafür 10,20 Euro fällig, eine Online-Reservierung kostet zusätzliche 2,60 Euro – alles in allem, kann man also zumeist mit mindestens 12,80 Euro für das Nummernschild der Wahl rechnen. Natürlich nur, wenn der Wunsch legal – und die gewünschte Kombination noch nicht vergeben ist. Ganz spezielle Kennzeichen haben beispielsweise Diplomatenfahrzeuge – wer den Code entschlüsseln kann, erfährt einiges über den Fahrer.

Manche Kombination aus Ortskennung und Buchstaben auf dem Kennzeichen will gut überlegt sein. (Symbolbild)

Ob man nun in Esslingen gerne als „ES-EL“ unterwegs sein will, in Dortmund mit dem Wörtchen „DO-OF“ oder vielleicht im Kreis Mettmann unter der Bezeichnung „ME-GA“ muss natürlich jeder für sich entscheiden. Und: Nicht immer muss es eine eigens gewählte Kombination sein, die andere Verkehrsteilnehmer zum Lachen bringt: Viele Ortskennungen auf Nummernschildern werden gerne allgemein verspottet.

Rubriklistenbild: © blickwinkel/Imago

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