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Statistik der Versicherer

Autodiebstähle haben massiv zugenommen – eine deutsche Marke ist bei Langfingern besonders populär

Im letzten Jahr hat die Zahl der Autodiebstähle deutlich zugenommen. Eine deutsche Marke ist bei den Autodieben besonders gefragt.

Wenn das Auto verschwunden ist, gibt es grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Vielleicht hat man einfach nur vergessen, wo genau man geparkt hat – wie kürzlich ein Dacia-Fahrer, der erst mithilfe der Polizei seinen Wagen wiederfand. Vorstellbar ist auch, dass das Auto abgeschleppt wurde, weil man falsch geparkt hat. Oder: Das Auto wurde gestohlen. Im vergangenen Jahr sind die Autodiebstähle in Deutschland wieder deutlich angestiegen. Der Schaden für die Versicherer ist hoch.

Hoher Schaden für Versicherer: Autodiebstähle haben um 20 Prozent zugenommen

Laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) wurden im vergangenen Jahr 14.585 kaskoversicherte Pkw gestohlen – 20 Prozent mehr als noch 2022. Auch die Schadenshöhe pro Fahrzeug stieg an: 21.400 Euro zahlten die Versicherer pro Diebstahl, das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt entstand für die Autoversicherer ein Schaden von mehr als 310 Millionen Euro. Besonders gefährdet sind unter anderem Besitzer von Fahrzeugen mit Keyless-Go-Systemen: Ein Test des ADAC zeigte kürzlich, dass nahezu alle Fahrzeuge mit der Technik leicht zu knacken sind.

Die Zahl der Autodiebstähle ist 2023 wieder deutlich angestiegen: 14.585 kaskoversicherte Pkw wurden geklaut. Besonders gefährdet sind Autobesitzer in Berlin. (Symbolbild)

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Gefährliches Pflaster: Berlin ist „Hauptstadt des Autodiebstahls“

„Hauptstadt des Autodiebstahls“ ist die Bundeshauptstadt: Im Jahr 2023 verschwanden in Berlin 4.266 Autos, ein Anstieg um knapp 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während bundesweit im Durchschnitt auf 10.000 kaskoversicherte Autos vier Diebstähle kommen, sind es in Berlin 42 – also mehr als zehnmal so viele. Platz zwei belegt Hamburg (13 Diebstähle pro 10.000 Autos), Rang drei Brandenburg (11 Diebstähle auf 10.000 Autos). Deutlich sicherer leben Autobesitzer im Süden Deutschlands: In Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz war es lediglich 1 Diebstahl auf 10.000 kaskoversicherte Autos. Auf bestimmte Marken haben es die Diebe allerdings besonders abgesehen.

Die Top 10 der meistgestohlenen Automarken in Deutschland (nach absoluten Zahlen):

MarkeAnzahl
1. VW1.810
2. Toyota (inkl. Lexus)1.475
3. Audi1.377
4. Mercedes1.287
5. BMW (inkl. Mini)1.172
6. Hyundai887
7. Ford840
8. Kia724
9. Mazda696

Favorit der Autodiebe: Der Toyota Land Cruiser

Extrem beliebt bei Dieben sind Modelle von Toyota: Die japanische Marke taucht in den Top 10 der Modelle gleich fünfmal auf – und belegt die ersten drei Plätze. Ganz vorne liegt der Land Cruiser (4. Generation), gefolgt vom Lexus NX (1. Generation) und dem Lexus UX (1. Generation).

Langfingers Liebste: Das sind die zehn am meisten geklauten Autos 2023

Toyota Prius+
Platz 10 – Toyota Prius+: Über die Optik des Prius+ lässt sich streiten. Doch Schönheit scheint für die Diebe nicht besonders wichtig zu sein. Gebaut wurde der Hybrid-Van von 2011 bis 2021 und war in Deutschland eher weniger erfolgreich. Dafür greifen die Langfinger nun um so häufiger zu. Mit 66 Diebstählen auf 1.000 Fahrzeugen ist der Hybrid-Van aber dennoch der wohl überraschendste Vertreter auf dieser Liste. © Toyota
Range Rover fährt auf einer Straße.
Platz 9 – Range Rover: Luxus gepaart mit der Fähigkeit im Gelände zufahren. Welcher Dieb sagt da schon nein? Immerhin macht der Range Rover sowohl vor der Oper als auch in der Kiesgrube eine gute Figur. Dazu ist der SUV nicht grade billig: Ab rund 140.000 Euro geht es los. Und doch ist er mit 68 Diebstählen auf 1.000 Autos nur minimal beleibter als der Toyota Prius+ © Land Rover
Jeep Grand Cherokee
Platz 8 – Jeep Grand Cheerokee (4. Generation): Auch dieser Geländewagen macht ordentlich was her. Kein Wunder, gilt in den USA doch das Motto: „Höher, schneller, weiter!“ Das dürften sich wohl auch die Langfinger auf der Flucht denken. Auf 1.000 Fahrzeuge kommen 87 Diebstähle. Die vierte Generation ist dabei aber noch beliebter als das aktuelle Modell, das seit 2022 auf dem Markt ist. Womöglich auch wegen der besseren Motorisierung. © Jeep
Hyundai Santa Fe
Platz 7 – Hyundai Santa Fe: Lange wurde Hyundai in Europa etwas belächelt. Doch inzwischen haben sich die Koreaner gemacht. Das bleibt auch den Dieben nicht verborgen. Mit 90 Diebstählen auf 1.000 Fahrzeuge landet der komfortable SUV von Hyundai im soliden Mittelfeld. Ob der neue Santa Fe es auch in die Herzen der Langfinger schafft, muss sich noch zeigen. © Hyundai
Toyota RAV4
Platz 6 – Toyota RAV4 (5. Generation): Ja, da ist der nächste Japaner auf der Liste. Das Duell mit dem Hyundai Santa Fe entscheidet der RAV4 nur knapp für sich. Auf 1.000 Fahrzeuge komme 91 Diebstähle. Bei Kunden und Dieben erfreut er sich schon lange hoher Beleibtheit. Der SUV erinnert dabei etwas an den VW Käfer: Läuft immer und lässt sich in alle Welt verkaufen. © Toyota
Kia Stinger
Platz 5 – Kia Stinger: Der Koreaner ist fast schon ein Exot in diesem Ranking. Immerhin ist er kein SUV, sondern ein klassisches Coupé. 2017 brachte Kia den Stinger nach Europa, um sein Image aufzupolieren. Das hat auf jeden Fall gut geklappt – auch bei den Dieben. Mit 110 Diebstählen auf 1.000 Fahrzeuge zieht der Koreaner dieser förmlich an. Auch bei den Kunden war der Stinger bliebt. Trotzdem war nach sechs Jahren Schluss. © Kia
Range Rover Sport
Platz 4 – Range Rover Sport (2. Generation): Neben dem klassischen Rang Rover schafft es auch dessen sportlicher Ableger ins Ranking. Und der kommt bei den Dieben noch etwas besser an. Kein Wunder: Die Autos der Briten sind traditionell ein beleibtes Diebesgut, dabei gelten sie als schwer zu klauen. Offensichtlich aber nicht schwer genug. Mit 121 Diebstählen auf 1.000 Fahrzeug kratzt der Luxus-SUV (Neupreis damals ca. 100.000 Euro) am Podium. © Lanf Rover
Lexus UX
Platz 3 – Lexus UX: Auch wenn hier nicht Toyota drauf steht, ist Toyota drin. Die Edelmarke der Japaner zieht die Diebe ebenfalls an wie das Licht die Motten. Auf 1.000 Autos kommen beim UX 136 Diebstähle. Kein Wunder: Immerhin gibt es Regionen, wo man ebenbürtig ist mit Mercedes. Als Neuwagen bekommt man den UX seit dem Ukraine-Krieg nicht mehr. © Lexus
Lexus NX
Platz 2 – Lexus NX: Noch beliebter als der UX ist dessen größerer Bruder. Von 1.000 Fahrzeugen werden satte 157 gestohlen. Ein Grund dafür: Seit dem Ukraine-Krieg ist der NX als Neuwagen nicht mehr zu bekommen. Nachschub muss als auf anderem Wege her. Erstaunlicherweise schaffte es das Flaggschiff RX nicht in die Top 50 der GDV. © Lexus
Toyota Land Cruiser
Platz 1 – Toyota Land Cruiser: Noch vor den beiden Konzernbrüdern schafft es der SUV auf das oberste Treppchen. Kein Auto ist bei den Langfingern beliebter. 160 Diebstähle kommen auf 1.000 Fahrzeuge. Dafür liefert der Land Cruiser auch gute Argumente: Er überzeugt im Gelände ebenso wie auf Asphalt. Zudem ist er mit 60.000 Euro auch nicht besonders teuer. Ob die neue Generation genauso beliebt ist, wird sich aber noch zeigen. Der Modellwechsel erfolgt im Herbst. © Toyota

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Wenn einem tatsächlich das Auto gestohlen wurde, gibt es einige Dinge zu beachten. Wichtig ist, im ersten Schritt Anzeige bei der Polizei zu erstatten, anschließend muss die Versicherung informiert werden. Vorsicht: Falsche Angaben können den Versicherungsschutz gefährden. Und falls man fahrlässig gehandelt hat – und etwa den Schlüssel hat steckenlassen – empfiehlt sich eine juristische Beratung. Wer die Chancen erhöhen will, ein gestohlenes Auto wiederzufinden, kann in seinem Wagen einen GPS-Tracker verstecken.

Rubriklistenbild: © Depositphotos/Imago

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