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Völlig ohne Lithium

Elektroauto für weniger als 9.000 Euro: Neue Batterie-Technologie macht Billigpreise möglich

Dank einer Natrium-Batterie soll der BYD Seagull in China für weniger als 9.000 Euro angeboten werden. Einen Haken hat die Sache allerdings.

Wer sich ein Elektroauto leisten will, der muss tief in die Tasche greifen oder zu kuriosen Modellen wie dem Chang Li Freeman greifen. Doch die Stromer sollen billiger werden. VW peilt etwa mit dem ID. 2all einen Preis von unter 25.000 Euro an. Ein möglicher ID.1 könnte gar bei weniger als 20.000 Euro liegen. Bei BYD hat man für solche Ziele nur ein müdes Lächeln übrig. Den Seagull könnte es in China nämlich für grade einmal knapp 9.000 Euro geben.

Damit macht der Stromer so manchem Leichtelektromobil wie dem Opel Rocks-e Konkurrenz. Mit einer Länge von 3,78 Meter und einem Radstand von 2,5 Metern ist der Seagull dabei immer noch bestens für die Stadt geeignet. Seine kompakten Abmessungen sind aber nicht der Grund, warum er so günstig ist. Vielmehr ermöglicht wohl die Batterietechnologie diesen Billigpreis, wie t3n.de berichtet.

Elektroauto für 9.000 Euro: Eine neue Technologie ermöglicht Billigpreise 

Zusätzlich zum klassischen Lithium-Eisenphosphat-Akku bietet BYD auch eine 30 kWh-Natrium-Ionen-Batteire an. Damit soll das Elektroauto nach CLTC-Standard (China Light-Duty Vehicle Test Cycle) rund 305 Kilometer weit kommen. Das besondere an dieser Technologie ist jedoch, dass kein Lithium mehr benötigt wird.

Den BYD Seagull könnte es schon für unter 9.000 Euro geben.

Die Herstellung ist somit wesentlich umweltfreundlicher, da Natrium überall auf der Welt vorkommt und das in deutlich größeren Mengen. Zudem punkten die Natrium-Ionen-Akkus mit hohen Ladegeschwindigkeiten und sind weniger anfällig für Überhitzung. Auch die Lebensdauer ist höher, bei geringeren Produktionskosten. Das wiederum ist gut für den Preis.

Elektroauto laden: Diese zehn kommen nach 20 Minuten am weitesten

Kia EV6
Kia EV6: 309 Kilometer. Dank moderner 800-Volt-Ladetechnik fährt das Mittelklasse-SUV aus Südkorea klar an die Spitze. Die Version mit Heckantrieb und 77,4-kWh-Akku war das einziges Modell des Testfeldes, das die 300-Kilometer-Marke knackte. Basispreis: 46.990 Euro. © weigl.biz
Mercedes-Benz EQS 450+
Mercedes-Benz EQS 450+: 275 Kilometer. Die Luxuslimousine für mindestens 107.326 Euro holt aus der verwendeten 400-Volt-Technik dank präzisem Lade- und Temperatur-Management das Optimum heraus. Getestet wurde die Long-Range-Version mit 108-kWh-Akku und Heckantrieb. © Deniz Calagan/Mercedes-Benz AG
BMW iX
BMW iX: 273 Kilometer. Das große Elektro-SUV trat als xDrive50 mit serienmäßigem Allradantrieb zum Test in der Oberklasse-Kategorie an – und mit mächtigem 105,2-kWh-Akku. Der Basispreis des mächtigem Stromers liegt bei 84.600 Euro. © Uwe Fischer/BMW
Hyundai Ioniq 5
Hyundai Ioniq 5: 272 Kilometer. Das südkoreanische SUV ist technisch mit dem Testsieger Kia EV6 verwandt, und nutzt dieselbe schnelle 800-Volt-Technik. Die sparsamere Heckantriebsversion kostet ab 43.900 Euro, getestet wurde die Ausführung mit 72,6-kW-Akku für 4.000 Euro Aufpreis. © Dino Eisele/Hyundai
Porsche Taycan GTS
Porsche Taycan: 271 Kilometer. In der Oberklasse lagen die Testwerte relativ dicht beieinander. In der Version GTS fährt der Elektro-Porsche (Basispreis 86.733 Euro) mit 93,4-kWh-Akku nur knapp hinter den Klassenbesten her, er kann ebenfalls mit 800 Volt laden. © Porsche AG
Audi e-tron GT quattro
Audi e-tron GT quattro: 237 Kilometer. Der viertürige, Elektrosportler mit Allradantrieb basiert auf dem Porsche Taycan und verfügt daher ebenfalls über schnelle 800-Volt-Technik und einen 93,4-kWh-Akku, ist aber etwas größer und geräumiger. Preis: ab 104.000 Euro. © Audi
BMW i4 eDrive40
BMW i4: 235 Kilometer. Die Elektroversion der konventionell angetriebenen 4er-Reihe ist das sportlichste Modell der Mittelklasse-Wertung. Als eDrive40 kostet er ab 59.200 Euro und verfügt über einen Akku mit 83.9 kWh Kapazität. © BMW
Tesla Model 3
Tesla Model 3: 221 Kilometer. Der Elektroauto-Pionier legt seit jeher mehr Wert auf Reichweite als auf schnelles Laden, was bei der Akku-Auslegung ein Zielkonflikt ist. Der Test der Long-Range-Version mit 82,1-kWh-Akku erfolgte an markeneigenen Superchargern. Basispreis des Model 3: 52.965 Euro. © Tesla
Polestar 2
Polestar 2: 218 Kilometer. Die noch junge Marke gehört zum chinesischen Geely-Konzern, die Autos werden von dessen Tochter Volvo entwickelt und in China produziert. Den Polestar gibt es ab 46.495 Euro, gemessen wurde die heckgetriebene Long-Range-Version mit 78-kWh-Akku. © Polestar
BMW iX3
BMW iX3: 201 Kilometer. Ein weiterer BMW nach dem bewährten Muster, ein Verbrennermodell zum Stromer umzurüsten. Das Mittelklasse-SUV kostet ab 67.300 Euro und verfügt über einen Akku mit 80 kWh Kapazität. © BMW

Elektroauto für 9.000 Euro: BYD Seagull feiert im April Weltpremiere

Nicht so gut sind allerdings die niedrige Energiedichte und das hohe Gewicht der Natrium-Ionen-Akkus. Zum Vergleich: Mit der 38-kWh-Lithium-Batterie kommt der BYD Seagull 405 Kilometer weit – 100 Kilometer mehr als mit der neuen Natrium-Technologie.

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Die offiziellen Preise für das kompakte Elektroauto sollen laut t3n in China bei umgerechnet 10.700 bis 13.300 Euro liegen. Aus bereits geleakten Marketingmaterial geht aber hervor, dass der BYD Seagull bei manchen Händlern bereits für 8.700 zu bekommen ist. Ob es der Billig-Stromer, der am 18. April auf der Shanghai Auto Show Weltpremiere feiert, auch nach Europa kommt, ist noch unklar.

Derweil wird Tesla mit zwei E-Neuheiten die Schlagzahl erhöhen - und die sollen „alles bisherige weit übertreffen“.

Rubriklistenbild: © BYD

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