ADAC-Auswertung
Wo das Tanken in Deutschland am günstigsten ist: regionaler Spritpreis-Vergleich
Der Sinkflug der Spritpreise hält auch im Dezember an. Zwischen den Bundesländern gibt es jedoch deutliche Differenzen. Im neuen Jahr werden Diesel und Benzin aber wieder teurer.
Die Entwicklung der Spritpreise in den vergangenen Jahren gleicht einer Achterbahnfahrt. Die Coronapandemie sorgte zunächst dafür, dass Tanken so günstig war wie seit Jahren nicht mehr. Spätestens mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine war das vorbei. Binnen weniger Monate kletterten die Spritpreise auf neue Höchstwerte. Auch 2023 schienen neue Höchstwerte zeitweise zum Greifen nah, doch seit Mitte Oktober sinken die Spritpreise beharrlich.
Im Vergleich zur Vorwoche hat sich insbesondere Diesel deutlich vergünstigt. Der Liter verbilligt sich um 1,9 Cent auf durchschnittlich 1,696 Euro, wie eine Auswertung des ADAC zeigt. Der Liter Super E10 kostete im bundesweiten Mittel 1,717 Euro, das sind 1,5 Cent weniger als in der Vorwoche.
Spritpreise sinken: Super E10 ist in Berlin am günstigsten
Allerdings ist die Freude über die gesunkenen Spritpreise nicht überall gleich groß. Denn der ADAC sagt es schon, die oben genannten Preise sind ein Mittelwert. Und die Unterschiede zwischen den Bundesländern fallen mitunter beachtlichen aus, wie die Daten des Automobilklubs zeigen.
Im Vergleich zum November gibt es ein paar Verschiebungen. Bei Super E10 ist Hessen mit 1,730 Euro neuer Spitzenreiter. Dicht dahinter liegen Baden-Württemberg (1,723 Euro) und Sachsen-Anhalt (1,714 Euro). Am günstigsten bleibt der Kraftsorff in Berlin. Dort tanken Autofahrer im Schnitt für 1,647 Euro. Das sind etwa zehn Cent weniger als in Hessen.
| Bundesland | Aktueller Preis Super E10 in Euro | Preis Vormonat in Euro |
|---|---|---|
| Berlin | 1,647 | 1,686 |
| Bremen | 1,669 | 1,758 |
| Nordrhein-Westfalen | 1,679 | 1,735 |
| Niedersachsen | 1,685 | 1,726 |
| Sachsen | 1,686 | 1,763 |
| Mecklenburg-Vorpommern | 1,686 | 1,740 |
| Rheinland-Pfalz | 1,691 | 1,744 |
| Schleswig-Holstein | 1,967 | 1,740 |
| Brandenburg | 1,699 | 1,737 |
| Hamburg | 1,701 | 1,723 |
| Bayern | 1,704 | 1,785 |
| Thürigen | 1,709 | 1,772 |
| Saarland | 1,713 | 1,754 |
| Sachsen-Anhalt | 1,714 | 1,766 |
| Baden-Württemberg | 1,723 | 1,793 |
| Hessen | 1,730 | 1,781 |
Diesel kostet in Brandenburg am meisten
Auch beim Diesel sind die Preise in den vergangenen Wochen unterschiedlich stark gesunken. Im November war der Kraftstoff in Bayern noch am teuersten. In der aktuellen Auswertung hat der Freistaat diese rote Laterne an Brandenburg abgegeben. Dort kostet der Liter 1,698 Euro. Es folgen Berlin (1,691 Euro) und Sachsen-Anhalt (1,689 Euro). Am günstigsten ist Diesel mit 1,648 Euro in Rheinland-Pfalz. Mit rund fünf Cent ist der Preisunterschied vergleichsweise gering.
| Bundesland | Aktueller Preis Diesel in Euro | Preis Vormonat in Euro |
|---|---|---|
| Rheinland-Pfalz | 1,648 | 1,706 |
| Nordrhein-Westfalen | 1,561 | 1,725 |
| Saarland | 1,663 | 1,727 |
| Niedersachsen | 1,656 | 1,711 |
| Mecklenburg-Vorpommern | 1,661 | 1,733 |
| Schleswig-Holstein | 1,661 | 1,733 |
| Hamburg | 1,664 | 1,711 |
| Bremen | 1,664 | 1,738 |
| Baden-Württemberg | 1,678 | 1,761 |
| Hessen | 1,680 | 1,743 |
| Sachsen | 1,683 | 1,752 |
| Thüringen | 1,686 | 1,748 |
| Bayern | 1,689 | 1,766 |
| Sachsen-Anhalt | 1,689 | 1,759 |
| Berlin | 1,691 | 1,759 |
| Brandenburg | 1,698 | 1,764 |
Spritpreise steigen ab Januar: So können Sie sparen
Lange anhalten dürfte die Freude über die sinkenden Spritpreise aber wohl nicht mehr. Zum einen stehen die Weihnachtsfeiertage und der damit verbundene Reiseverkehr vor der Türe. Zum anderen wird im neuen Jahr der CO2-Preis deutlich erhöht, um die Löcher im Bundeshaushalt zu stopfen. Diesel und Benzin dürften mit dem Jahreswechsel somit um vier bis fünf Cent teurer werden.
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Entsprechend sollten Autofahrer genau überlegen, wo und wie sie sparen können. Das kann beispielsweise im Ausland der Fall sein. Dort sind Benzin und Diesel meist günstiger als in Deutschland. Doch auch wer nicht in Grenznähe lebt, kann leicht sparen. Denn nicht immer ist die erste Tankstelle die günstigste. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Tanken die Spritpreise per App zu vergleichen. Der ADAC rät zudem dazu, wenn möglich die Sorte Super E10 zu tanken statt dem teuren E5. Auch ein Blick auf die Uhr hilft, denn hier spart man besonders. Morgens sind Diesel und Benzin am teuersten. Abends zwischen 18 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr sind sie dagegen am günstigsten.
Rubriklistenbild: © Gottfried Czepluch/Imago
