Autoindustrie
Porsche in der Krise: Aktie hat sich halbiert – jetzt sind harte Schritte gefordert
Die Autokrise trifft auch Porsche. Das Unternehmen kämpft mit einer schrumpfenden Gewinnmarge. Jetzt wurden Maßnahmen präsentiert, um Porsche wieder auf Kurs zu bringen.
Stuttgart – Der Sportwagenhersteller auf Zuffenhausen will mit einem kostspieligen Maßnahmenpaket gegen die Krise ankämpfen. 2025 werden hohe Summen investiert, um neue Verbrenner- und Plug-in-Hybrid-Modelle zu entwickeln und das Angebot an Sonder- und Exklusivausstattungen zu erweitern. Porsche-Chef Oliver Blume nimmt dafür sogar eine deutlich sinkende operative Marge in Kauf.
Deutlicher Rückgang: Druck auf Porsche nimmt weiter zu
Bereits im vergangenen Jahr stand das Unternehmen unter erheblichem Druck. Laut vorläufigen Zahlen fiel die operative Marge auf den unteren Rand der anvisierten Spanne von 14 bis 15 Prozent – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 18 Prozent aus dem Jahr 2023. Belastend wirkten vor allem das schwache China-Geschäft und die Einführung neuer Modelle quer durch die Produktpalette.
An den Börsen ist Porsche derzeit wenig gefragt. Nach einem Höhenflug nach dem Börsengang im September 2022 erreichte die Aktie im Mai 2023 ihren Höchststand bei über 120 Euro. Seitdem ging es abwärts – der Kurs hat sich halbiert und liegt inzwischen rund 25 Prozent unter dem Ausgabepreis von 82,50 Euro.
Analysten fordern Veränderungen bei Porsche
Analysten wie Jose Asumendi von JPMorgan sehen die geplanten Veränderungen als notwendigen Schritt. Besonders in der Antriebsstrategie sieht er Potenzial, um den Konzern in den nächsten zwei Jahren wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Dennoch senkte er seine Gewinnerwartungen für Porsche aufgrund der hohen finanziellen Belastungen.
Das Jahr 2025 wird Porsche finanziell wohl einiges abverlangen. Die operative Marge könnte laut Prognosen auf nur noch zehn bis zwölf Prozent abrutschen – ein direkter Effekt der umfangreichen Investitionen. Dennoch bleibt das Ziel ambitioniert: Langfristig will Porsche eine Umsatzrendite von über 20 Prozent erzielen.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind massive Investitionen geplant. Neben neuen Modellen fließt Geld in Batterieprojekte und die Optimierung der Unternehmensorganisation. Konkrete Details dazu nannte Porsche allerdings nicht. Die finanzielle Belastung wird spürbar sein. Allein 2025 rechnet Porsche mit einem negativen Einfluss auf den Netto-Cashflow im Automobilbereich von bis zu 800 Millionen Euro.
Stabiler Umsatz bei Porsche trotz Herausforderungen?
Trotz der Krise bleibt Porsche optimistisch: Der Umsatz soll 2025 stabil bei 39 bis 40 Milliarden Euro liegen – vergleichbar mit den Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Laut dem Unternehmen blieben die wichtigsten Leistungsindikatoren innerhalb der erwarteten Bandbreiten.
Intern gibt es jedoch deutliche Umbrüche. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Finanzchef Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen das Unternehmen verlassen müssen. Offizielle Gründe wurden nicht genannt, doch Branchenexperten vermuten, dass das schwache Abschneiden in China eine zentrale Rolle spielte. Mit Material der dpa.
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