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Niedersachsenmetall

„Falsch abgebogen“: Arbeitgeber-Verband stellt sich gegen Verbrenner-Aus

Patrick Brembs
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Ein Qualitätsfacharbeiter verschraubt Stator und Phasenkabel an einem Elektromotor. Ein Verband hat sich nun gegen das Verbrenner-Aus gewandt und will statt nur Elektromobilität Technologieoffenheit. (Archivbild)

Ab 2035 soll in Europa das Verbrenner-Aus kommen, doch die Transformation zur Elektromobilität verläuft bisher stockend. Ein Verband, der viele deutsche Zulieferer vertritt, äußerte nun scharfe Kritik.

Wolfsburg – Die Pläne in Europa sind ambitioniert: 2035 soll das Verbrenner-Aus kommen. Nur: Bisher läuft die Transformation weg vom Verbrenner und hin zur Elektromobilität eher holprig. Der Absatz von Elektroautos am deutschen Markt stockt – die Stromer sind teuer, viele Kunden greifen nach wie vor beim Autokauf lieber zu Verbrenner-Modellen.

Verbandschef: „Mit dem Verbrennerverbot ist die europäische Politik falsch abgebogen“

In der Zuliefererbranche der Autoindustrie regt sich deswegen Unmut – sogar in der niedersächsischen Heimat des Volkswagenkonzerns, der sich hinter das Verbrenner-Aus gestellt hat. „Mit dem Verbrennerverbot ist die europäische Politik falsch abgebogen, die Entscheidung muss dringend korrigiert werden“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeber-Verbands Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Niedersachsenmetall vertritt vor allem die Autozulieferer, in Summe sind das 1.500 Unternehmen mit mehr als 600.000 Beschäftigten.

Schmidt zweifelt daran, dass die Transformation zur Elektromobilität gelingt. „Wer will denn angesichts der tief sitzenden Verbrauchervorbehalte gegenüber der E-Mobilität allein in Deutschland und Europa ernsthaft glauben, dass wir in absehbarer Zeit einen globalen Umstieg auf klimafreundliche Mobilität nur über Neuzulassungen von E-Fahrzeugen schaffen?“, fragt er in der Zeitung. Der Verbandschef setzt sich stattdessen für Technologieoffenheit ein, in der neben E-Mobilität auch „grüne Verbrenner“ und Wasserstoffantrieb einen Platz finden sollen.

Bei dem Autobauer VW klingt das aber ganz anders. Erst vor kurzem bestätigte VW-Nachhaltigkeitschef Dirk Voeste im Interview mit dem Münchner Merkur noch einmal: „Wir bei VW planen in Europa mit dem Verbrenner-Aus im Jahr 2035. Ab dann werden wir zumindest in Europa nur noch Elektroautos auf den Markt bringen. Das gilt für die Marke VW und für alle anderen Marken im Konzern wie zum Beispiel Audi, Porsche oder Skoda. Wir werden wie geplant auch aus der Entwicklung der Verbrenner-Technik aussteigen.“

Zulieferer in der Autobranche: „Luft wird immer dünner“

Zwischen Zulieferern und den Autobauern zeigen sich immer stärkere Risse. Eine aktuelle Analyse der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY legt nahe, dass die Autohersteller beim Wachstum viel besser abschneiden als die Zulieferer, die durch die Veränderungen stärker unter Druck geraten sind. EY-Marktexperte Constantin Gall sagte gegenüber der Wirtschaftswoche, dass für die Zulieferer „die Luft immer dünner“ werde.

„Wer als Zulieferer zukunftsfähig sein möchte, muss massiv in neue Technologien und investieren“, sagte er dem Magazin. Jedoch komme der Hochlauf der Elektromobilität nicht in Fahrt, die erwarteten und benötigten Stückzahlen würden bei weitem nicht erreicht, so der Experte. Das koste die Branche viel Geld und sorge für Unsicherheit. Gall rechnet daher laut dem Magazin mit einer weiteren Konsolidierung unter Zulieferern. 

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