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Cyber-Kriminalität nimmt zu

„Der Schaden ist enorm“: Nach Cyber-Angriff in Rosenheim – Wer ist ein beliebtes Ziel?

Auch Rosenheim betroffen: Prof. Dr. Michael Hüther, Chef vom Institut für deutsche Wirtschaft, schätzt die Gefahren von Cyber-Kriminalität ein.
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Auch Rosenheim betroffen: Prof. Dr. Michael Hüther, Chef vom Institut für deutsche Wirtschaft, schätzt die Gefahren von Cyber-Kriminalität ein.

Das Risiko von Cyber-Angriffen steigt – das bekam kürzlich auch eine Rosenheimer Firma zu spüren. Wirtschaftsexperte Prof. Dr. Michael Hüther erklärt, wie groß die Gefahr ist, wer was dagegen unternimmt und welche Firmen besonders beliebte Angriffsziele sind.

Rosenheim Um mit der guten Nachricht einzusteigen: Die meisten Unternehmen in der Region scheinen Cyber-Attacken mittlerweile ernst zu nehmen. „Das Thema Cyber-Kriminalität steht bei den bayerischen Unternehmen an der Spitze“, bestätigt Prof. Dr. Michael Hüther, Chef vom Institut für deutsche Wirtschaft, bei der Vorstellung einer aktuellen Studie im Rahmen des Ludwig Erhard Gipfels am Tegernsee. Demnach sind Hacker-Angriffe für mittlerweile knapp 86 Prozent aller Firmen in Bayern ein Risiko, das sie bekämpfen. 

Cyber-Angriffe die größte Gefahr für Firmen

Damit liegt Cybercrime auf dem ersten Platz aller Risikofaktoren und somit beispielsweise noch vor dem Ausfall kritischer Infrastruktur (80 Prozent), Energiekosten (70 Prozent) oder Rohstoffmangel (53 Prozent). 

Nach einer IW-Studie sehen 86 Prozent der Unternehmer in Bayern ein Risiko in Cyber-Kriminalität.

Auch eine Firma aus dem Landkreis Rosenheim bekam die Folgen eines Hacker-Angriffs zu spüren. Und zwar durch einen sogenannte „Man-in-the-Middle“-Angriff. Dabei wurde eine E-Mail mit einer Rechnung durch einen Unbekannten abgefangen. Der Täter, der sich dabei zwischen den E-Mail-Verlauf der Firmen geschoben hatte, änderte bei der Rechnung die Bankverbindung, damit der Rosenheimer Unternehmer das Geld auf ein falsches Konto überweist. Die Folge: ein Schaden im sechsstelligen Bereich.

„Die Verluste können für die jeweiligen Firmen enorm sein“, weiß auch Hüther. Laut ihm versuchen daher mittlerweile 74 Prozent aller bayerischen Unternehmen dauerhaft gegenzusteuern. Weitere sieben Prozent reagieren demnach zumindest vorübergehend auf digitale Angriffe.

Und auch die Entwicklung der Zahlen in den vergangenen Jahren zeigen laut Hüther, wie viel gefährlicher die Cyber-Angriffe geworden sind. Waren es im Jahr 2021 gerade einmal ein Viertel der Firmen, sehen mittlerweile über 41 Prozent ein hohes Risiko. Ein geringes beziehungsweise gar kein Risiko sehen dagegen nur noch 14 Prozent der Befragten.   

Große Unternehmen im Fokus

Das „Lieblingsziel” von Hackern sind dabei Großunternehmen. Rund 55 Prozent aller befragten, größeren Firmen sind bei Cyber-Attacken sensibel geworden und würden teilweise sogar ihre Investitionen und Standortentscheidungen danach ausrichten. Aber selbst 40 Prozent der Unternehmen, die nicht international agieren und nur ein kleines lokales Gewerbe betreiben, haben laut Statistik damit zu kämpfen. 

Um wie im Rosenheimer Fall nicht auf eine falsche Rechnung herauszufallen, empfiehlt die Polizei grundsätzlich: „Ein sicheres Passwort, das nur für das E-Mail-Postfach verwendet wird.” Zudem gibt es mittlerweile die Möglichkeit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder einer qualifizierten elektronischen Signatur, die sich nicht so leicht fälschen lässt. 

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