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„Enormen wirtschaftlichen Schaden angerichtet“: Was kostet Deutschland der Ukraine-Krieg?
Neben menschlichen Leid hat der russische Überfall auf die Ukraine auch wirtschaftliche Folgen. Die deutsche Wirtschaft könnte ebenfalls geschwächt werden.
Kiel – Nicht nur die Ukraine leidet unter den Auswirkungen des Krieges. Eine neue Studie zeigt, dass Kriege für Nachbarländer mit höherer Inflation und niedrigerem Wachstum einhergehen. Auch für die deutsche Wirtschaft könnte der Ukraine-Krieg zur wirtschaftlichen Herausforderung werden.
So viel wird der Ukraine-Krieg für Deutschland kosten
Ökonomen schätzen, dass die russische Invasion bis 2026 zu einem Bruttoinlandsprodukt-Verlust in der Ukraine von etwa 120 Milliarden US-Dollar führen wird. Nicht am Krieg beteiligte Drittländer müssen bis 2026 mit einem BIP-Verlust von rund 250 Milliarden Dollar rechnen, 70 Milliarden davon allein in der Europäischen Union. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel mit Daten für mehr als 150 Kriege seit 1870, welche am 14. Februar 2024 veröffentlicht wurde. „Der russische Angriff auf die Ukraine hat enormen wirtschaftlichen Schaden in der Ukraine, aber auch in den Nachbarländern und in Deutschland angerichtet“, sagte Moritz Schularick, Co-Autor der Studie.
Deutschland könnte der Krieg in der Ukraine 15 bis 20 Milliarden Dollar kosten
Deutschlands BIP kostet der Ukraine-Krieg demnach bis 2026 etwa 15 bis 20 Milliarden Dollar. Die Ergebnisse beruhen auf einer Analyse von Forschenden des IfW in Kiel und der Universität Tübingen. Um abzuschätzen, wie stark ein Land unter den ökonomischen Folgen im Einzelnen leidet, haben die Forschenden rund um Jonathan Federle und Schularick das Onlinetool Price of war entwickelt. Damit lassen sich laut Angaben der Forschenden hypothetische Szenarien unter bestimmten Annahmen abschätzen.
„Insgesamt zeigen die Berechnungen einmal mehr, wie hoch auch ökonomisch der Wert des Friedens ist und wie katastrophal ein Krieg auf eigenem Boden in jeder Hinsicht ist“, so Schularick. Militärische Stärke und glaubwürdige Abschreckung, die Angriffe von außen unwahrscheinlich machen, seien insofern auch aus ökonomischer Perspektive sinnvoll.
So hat Deutschland bereits in den Ukraine-Krieg unterstützt
Dazu kommen die Kosten für die Aufnahme von mehr als einer Million ukrainischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland, die vor allem von den Bundesländern und den Kommunen getragen werden. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beziffert die Kosten pro Kopf und Jahr auf rund 11.300 Euro.
Folgen des Ukraine-Kriegs für Deutschland: Niedriger Wachstum erwartet?
Noch kurz vor Kriegsausbruch zu Jahresbeginn 2022 bezifferten die Konjunkturprognosen das deutsche Wirtschaftswachstum auf ungefähr 3,5 Prozent für das Jahr 2022 und auf 2,5 Prozent für 2023. Das berichtete die Deutsche Industrie- und Handelskammer. Die Ampel stutzt Insidern zufolge ihre Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft nun deutlich zusammen.
Im Entwurf des neuen Jahreswirtschaftsberichts, der noch veröffentlicht wird, wird nur noch von einem Plus des BIP von 0,2 Prozent ausgegangen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstagabend (13. Februar) aus Regierungskreisen. Bislang hatte die Regierung noch mit 1,3 Prozent gerechnet. Es ist allerdings unklar, ob die gesenkte Prognose in Zusammenhang mit den Kosten im Ukraine-Krieg steht.
Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung
Deutschlands Hilfe für Ukraine ist auch im Haushalt großes Thema
Die finanzielle Unterstützung Deutschlands für die Ukraine im Krieg gegen Russland ist auch ein großes Thema mit Blick auf den Haushalt 2024. Für das Jahr 2025 droht offenbar schon ein großes Haushaltsloch. Einem Bericht zufolge könnte es sich um eine zweistellige Milliardensumme handeln, die Finanzminister Christian Lindner (FDP) auftreiben muss.
Wie das Handelsblatt aus Regierungskreisen erfuhr, zeichne sich schon jetzt ab, dass die Lücke im Haushalt 2025 mindestens 13 Milliarden Euro betragen werde – dieser Wert sei jedoch nur die Untergrenze. „Das Haushaltsloch wird im deutlich zweistelligen Bereich liegen“, zitiert das Blatt einen Regierungsvertreter. Trotzdem will die Bundesregierung die Haushaltsmittel für Militärhilfe für die Ukraine für 2024 Jahr deutlich anheben. Statt der ursprünglich veranschlagten vier Milliarden Euro sind im Etat für 2024 nun acht Milliarden Euro vorgesehen. (bohy)