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Bittere Zahlen

Euro-Raum: Deutschland nächstes Jahr Wachstums-Schlusslicht - Bundeswirtschaft schrumpft

Europa steckt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - das ist bekannt. Immerhin: Die Wirtschaft in der Euro-Zone wird im Gegensatz zur deutschen zumindest leicht anwachsen.

Brüssel/Berlin - Anders als Deutschland droht der Euro-Zone laut Prognose der EU-Kommission dieses Jahr keine Rezession. Die Brüsseler Behörde erwartet für die Staaten der Währungsunion 2023 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,6 Prozent, wie aus der am Mittwoch vorgelegten Herbstprognose hervorgeht, die etwas skeptischer ausfiel als die Vorhersage vom September. Damals wurde ein Plus von 0,8 Prozent angenommen. Für Deutschland wurde die Prognose nun leicht nach oben korrigiert, doch mit einem Minus von 0,3 Prozent wird die Bundesrepublik demnach dieses Jahr als einzige der großen Volkswirtschaften im Euroraum schrumpfen.

Nächstes Jahr gibt es aus Sicht von EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni „eine Chance auf moderates Wachstum“. Mit einem veranschlagten Plus beim BIP von 0,8 Prozent wird Deutschland 2024 jedoch in dieser Hinsicht gemeinsam mit Finnland das Schlusslicht der Euro-Zone bilden.

Der Hamburger Hafen: Kaum ein Ort steht so sehr für die wirtschaftliche Stärke der Exportnation Deutschland.

Spanien, Frankreich und sogar Italien: Die Wachstums-Gewinner Europas

Mit Blick auf die größten Volkswirtschaften des gemeinsamen Währungsraumes werden Frankreich mit einem BIP-Wachstum von 1,2 Prozent und Spanien mit 1,7 Prozent gemäß der Prognose besser abschneiden. Auch das lange Zeit als chronisch wachstumsschwach geltende Italien dürfte mit einem BIP-Plus von 0,9 Prozent besser abschneiden als Deutschland. Die maue Weltwirtschaft und hohe Energiekosten setzen dem Industriestandort zu.

2025 werden sich Deutschland und Italien mit einer Wachstumsrate von jeweils nur 1,2 Prozent den letzten Platz in der Euro-Zone teilen, wenn die Auguren der EU-Kommission recht behalten. Gentiloni betonte, die Prognosen der EU-Kommission fußten auf der Annahme einer unveränderten Politik.

Die deutschen Wirtschaftsweisen hatten in ihrem Gutachten deutlich gemacht, dass sie Reformbedarf sehen, um das Wachstumspotenzial der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone zu heben. Dabei solle insbesondere bei den Investitionen der Hebel angesetzt werden. Die Regierungsberater um die Münchner Ökonomin Monika Schnitzer hatten eine Rezession im laufenden Jahr und für 2024 nur eine verhaltene Erholung prognostiziert.

„Herausforderndes Jahr“

„Wir nähern uns dem Ende eines herausfordernden Jahres“, betonte Gentiloni. Die EU-Kommission blickt zudem etwas skeptischer auf 2024 als noch im September. Das BIP dürfte 2024 im Euroraum nur um 1,2 Prozent zulegen und damit einen Tick weniger als bisher gedacht. Der starke Preisdruck, die gestiegenen Zinsen und die schwache globale Nachfrage belasteten Haushalte und Unternehmen, sagte Gentiloni. „Mit Blick auf 2024 erwarten wir einen leichten Anstieg beim Wachstum, da die Inflation weiter nachlässt und der Arbeitsmarkt robust bleibt.“

Die EU-Kommission veranschlagt in ihren Prognosen zugleich einen nachlassenden Preisdruck. Sie erwartet 2023 für Deutschland eine für den europäischen Vergleich berechnete Teuerungsrate (HVPI) von 6,2 Prozent, im September hatte sie noch 6,4 Prozent vorhergesagt. Für die Euro-Zone prognostiziert sie weiter eine Inflation von 5,6 Prozent.

Auch nächstes Jahr dürften die Teuerungsraten demnach in Deutschland mit 3,1 Prozent und in der Euro-Zone mit 3,2 Prozent trotz des erwarteten Rückgangs noch über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent liegen. Angesichts des Konjunkturabschwungs könne die „letzte Meile“ vor Erreichen des Inflationsziels durchaus die schwierigste für die EZB sein, warnte Bundesbankchef Joachim Nagel jüngst. (reuters, lf)

Rubriklistenbild: © Marcus Brandt / dpa

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