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US-Flugzeugbauer liefert nicht

Dank Boeing-Problemen: A380 hat bei Lufthansa wieder eine Zukunft – Passagiere klagen über massive Probleme

Deutschlands größte Fluggesellschaft wartet sehnsüchtig auf 777X-Langstreckenjets. Der Mangel zwingt Lufthansa-Chef Spohr zum Flottenumbau.

München – Die anhaltenden Probleme bei Boeing machen Lufthansa (LH) zunehmend zu schaffen. Deutschlands größte Airline wartet seit Jahren auf neue Maschinen, doch der US-Flugzeugbauer kann nicht liefern. Jetzt muss Lufthansa-Chef Carsten Spohr unfreiwillig umplanen und den bereits ausrangierten A380 dauerhaft reaktivieren.

Seit mehreren Jahren schon wartet Lufthansa auf das Langstreckenjet 777X. Neben dem Dreamliner sollte es zu Boeings neuem Flaggschiff werden. Erste 777X flogen Anfang 2020, 2021 sollten die ersten Maschinen ausgeliefert werden – auch an die Lufthansa. Doch seitdem verschiebt der Airbus-Konkurrent die Liefertermine immer wieder, und gibt als Grund Fertigungsprobleme an.

Lufthansa muss Flotte wegen Boeing-Problemen umstrukturieren

Spohr hat inzwischen wenig Hoffnung, dass die Flugzeuge, wie versprochen, bis Ende 2025 kommen. „Da glaubt intern keiner mehr dran – bei Lufthansa nicht, bei Boeing wahrscheinlich auch nicht“, soll der LH-CEO bei einem internen Mitarbeiter-Treffen in München dem Handelsblatt zufolge gesagt haben.

Gigant der Lüfte: Der Airbus A380

Der Airbus A380 hoch über den Wolken.
Der Airbus A380 hoch über den Wolken. Der Gigant der Lüfte ist derzeit das größte Verkehrsflugzeug der Welt © dpa
Rumpfsektion für das Airbus-Großraumflugzeug A380
Die erste, 2004 in Hamburg fertiggestellte Rumpfsektion für das Airbus-Großraumflugzeug A380 © dpa
Airbus A380 steht 2006 in der Lackierhalle auf dem Airbus-Werksgelände
Fertig: Der erste in Hamburg-Finkenwerder lackierte Airbus A380 steht 2006 in der Lackierhalle auf dem Airbus-Werksgelände © dpa
Ein Cockpit-Segment eines Airbus A380
Ein Cockpit-Segment eines Airbus A380 wird im Januar 2009 vom neuen A380-Transportschiff "City of Hamburg" an der Airbus Kai-Anlage in Hamburg-Finkenwerder entladen © dpa
Airbus A380
Der erste Airbus A380, der im Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder an die arabische Airline Emirates ausgeliefert wurde, startete am 29.07.2008 vom Werksflughafen in Hamburg-Finkenwerder Richtung Dubai © dpa
Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder
Egal, wo der Super-Vogel abhebt, er sorgt für Aufsehen: Tausende Airbus-Mitarbeiter feiern  im Juli 2008 im Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder die Auslieferung des ersten Airbus A380 an Emirates © dpa
ILA auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld
Zuschauer verfolgen im Mai 2008 auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld bei einer Luftfahrtschau, wie der Airbus A380 abhebt © dpa
Der Riesenflieger 2008 in Indien bei einer Flugzeugmesse
Der Riesenflieger 2008 in Indien bei einer Flugzeugmesse © dpa
Airbus A380  2007 auf dem Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel
Jede Menge Bewunderer: Ein Airbus A380 steht während der Airport Days 2007 auf dem Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel © dpa
Airbus A380
Der Vogel von unten: Die Spannweite des Riesenfliegers beträgt knapp 80 Meter, die Länge der Maschine liegt bei 72, 3 Metern © dpa
Frankfurt am Main im Cockpit des A380
Wunderwerk der Technik: Ein Testpilot sitzt 2007 auf dem Flughafen in Frankfurt am Main im Cockpit des A380 © dpa
Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz im Flugsimulator für den Airbus A380 bei der Fluggesellschaft Emirates in Dubai mit Kapitän Cliff Chetcuti
Auch Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, will mit diesem Vogel abheben: Hier im Flugsimulator für den Airbus A380 bei der Fluggesellschaft Emirates in Dubai mit Kapitän Cliff Chetcuti © dpa
Airbus A380
So lässt es sich fliegen: Das Bad erster Klasse im Riesenflieger - alles vom Feinsten © dpa
Na dann gute Nacht: Ein Passagier entspannt während des Fluges im A380 in einem Liegesessel der 1. Klasse
Na dann gute Nacht: Ein Passagier entspannt während des Fluges im A380 in einem Liegesessel der 1. Klasse © dpa
Bar im Airbus A380
Drink gefällig? Eine Bar im Airbus A380 © dpa
Airbus A380
Entspannen können die Fluggäste auch im Salon © dpa
Der Erste-Klasse-Bereich
Der Erste-Klasse-Bereich © dpa
Airbus A380
Kein Halsverrenken mehr, wenn man den Monitor nicht gut im Blick hat. Jeder Passagier hat seinen eigenen Bildschirm © dpa
Airbus A380
Auch die australische Airline Qantas fliegt seit  2008 einen Airbus A380 © dpa

Er plane nun Ende 2026 mit den 777X, „um etwas Puffer zu haben“, wie Spohr sagte. Doch weil die Maschinen fehlen, muss der Manager jetzt umdisponieren – zum Nachteil des Flughafens Münchens. „Wir fliegen auf der Langstrecke mit 23 alten Flugzeugen, die schon längst nicht mehr hätten fliegen sollen“, erklärte der Lufthansa-Chef. Insgesamt seien es 41 moderne Maschinen weniger. Die Konzernführung erwägt daher, fünf der in München stationierten Airbus A350-900 für die kommende Sommersaison nach Frankfurt zu verlagern.

Lufthansa plant Umbau: Maschinen sollen von München nach Frankfurt verlagert werden

„Wir werden unser geplantes Wachstum in München reduzieren müssen“, sagte Spohr. Die Konzernspitze prüft das auch deshalb, weil die Verspätungen am Münchner Flughafen unerträglich geworden sind. Spohr berichtete, dass deshalb eine Flugbegleiterin und einmal er selbst von einem Passagier angegangen worden seien.

Bei Lufthansa dürfte der A380 dauerhaft in den Linienverkehr zurückkehren.

Weil auch die Nachfrage nach Langstrecken-Flügen nach Asien abnahm, spielt Lufthansa mit dem Gedanken, die Strecke Frankfurt - Peking einzustellen, „eine Strecke, die wir seit 30 Jahren jeden Tag fliegen“, so Spohr. Wegen Sanktionen infolge des Überfalls auf die Ukraine verweigert Russland Flugzeugen den Überflug. Maschinen müssen deshalb einen teuren Umweg in Kauf nehmen. Fluggesellschaften aus China hingegen dürfen über Russland fliegen.

Riesen-Flugzeug A380 hat bei Lufthansa wieder eine Zukunft

Durch die wegfallenden Verbindungen wolle man versuchen, den A340-600 bereits im kommenden Sommer außer Dienst zu stellen, erklärte Spohr. Laut dem Portal airliners.de erwägt Lufthansa dennoch, sich auf Langstreckenflüge zu konzentrieren. Kurz- und Mittelstrecke sollen die Töchter Discover und Eurowings übernehmen.

Für Fans des Doppeldeckers A380 ist die angedachte Umplanung eine gute Nachricht. Eigentlich sollte keine der acht Maschinen im Besitz der Lufthansa mehr fliegen, doch inzwischen sind sie alle wieder in der Luft. Mehr noch: Dem Handelsblatt zufolge wolle LH das Großraumflugzeug vorerst weiterbetreiben. Ab 2026 sollen die A380 sogar eine neue Business-Class bekommen. (mt)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa | Silas Stein

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