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Gespräche zwischen USA und Russland

Wende bei Nord Stream 2: Putins Gas könnte fließen – Deutschland wehrt sich

Spekulationen über eine mögliche Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 werden durch die Gespräche über die Ukraine angeheizt. Ein CEO aus dem Energiesektor thematisiert die Abhängigkeit von Putins Gas.

Berlin – Die Zukunft der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 steht erneut zur Diskussion. Aufgrund des Ukraine-Kriegs wurde die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline auf Eis gelegt. Nun laufen im Hintergrund offenbar Gespräche über die Pipeline, nachdem die jüngsten Entwicklungen Hoffnung auf ein Ende des Kriegs befeuert haben.

Möglicher Start von Nord Stream 2 – Energie-CEO äußert sich zu russischem Gas

So rechnet der CEO des Ölkonzerns TotalEnergies mit einer Inbetriebnahme der Pipeline – wenn auch keine vollständige. „Es würde mich nicht überraschen, wenn zwei der vier Gaslieferanten wieder in Betrieb genommen würden, nicht vier“, sagte Patrick Pouyanne auf einer Branchenveranstaltung in Berlin. Drei der vier Leitungen von Nord Stream 1 und 2 wurden durch nachfolgende Explosionen beschädigt, während eine Leitung noch intakt ist, aber nie genutzt wurde. „Mit LNG, egal woher, kann man gegen russisches Gas nicht wettbewerbsfähig sein“, so Pouyanne.

Die Zukunft der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 steht erneut zur Diskussion. (Montage)

Europa werde auch weiterhin ein gewisses Maß an russischen Gaslieferungen benötigen, wenn seine Industrien wettbewerbsfähig bleiben wollten, sagte der CEO des Ölkonzerns TotalEnergies. Europas Strategie zur Diversifizierung seiner Energieressourcen sei sinnvoll, Europa müsse jedoch darauf achten, dass es in Zukunft nicht zu der gleichen Situation wie mit den USA komme. Damit bezog sich Pouyannw auf die steigenden US-Importe von Flüssigerdgas.

„Ich denke, es wird interessant zu sehen, ob wir dem billigen russischen Gas widerstehen können oder nicht“, sagte Pouyanne und wies darauf hin, wie wichtig billige Energie für die Industrie in Europa, insbesondere in Deutschland, sei.
„Ich glaube, Mitteleuropa wird keinen umfassenden Widerstand leisten“, sagte er. Russland belieferte Deutschland jahrzehntelang mit Gas, bevor es die Lieferungen über Nord Stream zunächst reduzierte und 2022 schließlich einstellte.

Geht Nord Stream 2 an den Start? Russland bestätigt Gespräche mit den USA

Berichte über Gespräche zwischen den USA und Russland über einen Start von Nord Stream 2 heizen die Diskussionen über die Zukunft der Pipeline an. Inzwischen hat die russische Seite die Gespräche bestätigt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte dem russischen Staatsfernsehen, dass über Nord Stream gesprochen wird. Eine „normale Energieversorgung Europas“ – wie er es nannte – liege nicht nur im Interesse der USA und Russlands. Es werde interessant sein zu sehen, „ob die Amerikaner ihren Einfluss auf Europa nutzen und es zwingen, russisches Gas nicht weiter abzulehnen“, sagte Lawrow.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, Nord Stream 2 sei nicht zertifiziert und rechtlich nicht zugelassen. „Die Frage der Nutzung stellt sich damit nicht“, zitierte das Handelsblatt die Sprecherin in einem Bericht am 27. März 2025. Ein Sprecher von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte, es gebe „keinerlei Veränderungen zu unserer Position, uns völlig unabhängig von russischen Energielieferungen machen“ zu wollen.

Spekulationen über Nord Stream 2 – EU will Abhängigkeit von russischem Gas weiter reduzieren

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat Europa diverse Maßnahmen ergriffen, um Alternativen zum russischen Gas auszubauen. Auch weiterhin gilt die Reduzierung der Abhängigkeit von Wladimir Putins Gas als oberste Priorität. „Es ist völlig unhaltbar, weiterhin fossile Brennstoffe aus Russland zu kaufen und damit indirekt Putins Kriegskasse zu füllen“, sagte EU-Kommissar Dan Jørgensen dem Handelsblatt.

„Seit Kriegsbeginn haben wir so viel Geld für fossile Brennstoffe aus Russland ausgegeben, wie 2400 F-35-Kampfjets kosten würden.“ Das sei „unglaublich“, wenn man darüber nachdenke. Die EU wolle nicht von Energie aus autoritären Regimen wie dem russischen abhängig sein. Das müsse „sehr bald“ aufhören. Der EU-Kommissar will einen Fahrplan für Wege aus diesen Abhängigkeiten vorlegen. Dazu gehört seiner Meinung nach auch der Import von Flüssig-Erdgas (LNG) aus den USA. (bohy mit Material von reuters)

Rubriklistenbild: © IMAGO / ABACAPRESS & IMAGO / SNA Vyacheslav Prokofyev

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