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BMW, Tesla, BYD und Co.

Wegen starkem Preisdruck: E-Autos sind nicht mehr unbezahlbar

Die deutschen Autobauer bekommen immer stärkere Konkurrenz aus dem Ausland. Mittlerweile locken fast alle E-Auto-Hersteller mit Rabatten. Das hat erfreuliche Auswirkungen für Verbraucher.

München - Elektroautos sind viel teurer als Verbrenner. Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig - stimmt mittlerweile aber nicht mehr flächendeckend. Für viele Modelle gilt mittlerweile: „Jeder, der sich ein neues Auto leisten kann, kann sich ein Elektroauto leisten.“ Das schlussfolgert eine Analyse der Wirtschaftswoche (WiWo). Was Spitzenpolitiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vergangenes Jahr auf der Automesse IAA und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in TV-Talk-Runden forderten - E-Autos, die für die Masse erschwinglich sind - scheint mittlerweile Realität geworden zu sein. Das liegt an mehreren Faktoren, die den Markt für E-Autos in letzter Zeit stark verändert haben.

Die Kaufprämie für Elektrowagen lief im Dezember 2023 zwar frühzeitig aus. Mittlerweile geben die Autobauer aber selbst große Rabatte auf ihre Wagen. Das vollwertige kleine E-Fahrzeug Dacia Spring gibt es mittlerweile zu einem Preis von rund 12.000 Euro. Den größeren Wagen Skoda Enyaq gibt es schon für eine Leasingrate ab 260 Euro - im selben Preissegment bekommt man bei den Verbrennern nur den kleineren VW Golf, berichtet die WiWo. Auch bei Traditionshäusern, wie BMW können Kunden mittlerweile auf Rabatte von bis zu 23 Prozent hoffen, schreibt das Wirtschaftsmagazin.

E-Auto beim Aufladen: Elektrofahrzeuge sind mittlerweile nicht mehr unbezahlbar.

Rabatte der E-Autobauer

Ein Grund für die teilweise hohen Preisnachlässe ist die veränderte Lage am Markt. Vor allem während der Coronakrise konnten VW, Tesla, BMW und Co. weniger Autos herstellen, als nachgefragt wurden. Das trieb die Preise in die Höhe. Mittlerweile hat sich die Lage wieder normalisiert - weswegen die Hersteller Rabatten anbieten. Verstärkt wird der Preisdruck durch Tesla und chinesische Hersteller wie MG und BYD. Sie wollen sich in Deutschland Marktanteile sichern und locken mit Rabatten, Wechselprämien und Preissenkungen, die zum Teil höher sind, als die Umweltprämie war.

„Der E-Auto-Markt gleicht einem Hexenkessel! Wer nicht in die Preisreduzierung einsteigt, hat ein hohes Risiko, Marktanteile zu verlieren“, heißt es in einem Bericht des Car-Instituts Duisburg. Die Auswertung stellt auch fest, dass der Markt für Verbrenner sich ebenfalls im Sinne der Verbraucher dreht.

Preise für gebrauchte Elektroautos sinken deutlich

Auch die Preise für gebrauchte Elektroautos sind zuletzt deutlich gesunken. Das ergab eine Auswertung des Portals Autoscout24. Der Durchschnittspreis lag 2023 bei 36.703 Euro und damit deutlich unter dem Höchstwert von 2022 mit 44.000 Euro. Das Angebot habe zudem stark zugenommen - allein auf Autoscout24 habe es sich von 2021 bis 2023 verdreifacht. Mit den aktuell sinkenden Preisen der Neuwagen könnte dieser Effekt noch weiter verstärkt werden. Je mehr rabattierte Neuwagen auf den Markt dringen, desto stärker sollte der Preiswettbewerb die Preise auf dem Markt der Gebrauchtwagen drücken.

2023 waren gebrauchte Verbrenner im Durchschnitt zwar nach wie vor günstiger, heißt es von dem Online-Automarkt: Für Diesel-Fahrzeuge berechnete Autoscout24 einen Durchschnittspreis von 29.631 Euro im vergangenen Jahr, für Benziner 26.281 Euro. Neuere E-Automodelle - auch als Gebrauchtwagen - seien trotzdem eine „zuverlässige Wahl“, wird Batterie-Spezialist Maximilian Fichtner, Leiter des Helmholtz-Instituts für Elektrochemische Energiespeicherung in Ulm, von der Plattform zitiert. Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos könne genauso gut funktionieren wie der eines gebrauchten Verbrenners. „Autos wie Tesla-Modelle aus dem Jahr 2017 sind gute Beispiele. Viele, die 2021 gebraucht verkauft wurden, weisen immer noch mehr als 95 Prozent ihrer Batteriekapazität auf.“

Elektroautos ohne Risiko - Leasing ist eine Option

Trotz sinkender Preise der elektrischen Neuwagen kann bei Verbrauchern eine Unsicherheit bleiben, denn: Wer weiß schon, ob die E-Autos von heute in wenigen Jahren nicht komplett veraltet sind? In der Branche wird schon seit langem an Nachfolger-Technologien für den aktuell gängigen Lithium-Ionen-Akku geforscht.

Der große Nachteil von Lithium ist, dass die globalen Reserven begrenzt sind, der Abbau teuer und kaum umweltschonend. Die Batterien benötigen laut der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) gegenwärtig auch Cobalt und Nickel. Das sind ebenfalls Metalle, die unter problematischen Bedingungen abgebaut werden und hochgiftig sind. Was also, wenn es bald gravierende Fortschritte in der Batterietechnik gibt und die aktuelle Generation der E-Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt keine Abnehmer mehr findet?

Mit Leasing-Verträgen könnten Verbraucher dieses Problem umgehen. In Deutschland gibt es zwar noch keine Pläne für ein subventioniertes „Sozial-Leasing“, wie in Frankreich. Trotzdem locken Anbieter auch hierzulande mit attraktiven Leasingraten. Laut dem Vergleichsportal leasingkostencheck.de gibt es beispielsweise den Kleinwagen Dacia Spring ab 99 Euro im Monat, den BMW i3 ab 245 Euro monatlich, den Skoda Anyaq ab 203 Euro oder den Tesla Model 3 ab 499 Euro pro Monat.

(mit Material von dpa und AFP)

Rubriklistenbild: © Daniel Bockwoldt/dpa

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