Cybertruck unter der Lupe
Wechselt Tesla im Cybertruck unbemerkt die Batterien? Besitzer kritisieren den Fahrzeughersteller
Teslas Cybertruck ist ein Hingucker: Trotz steigender Absatzzahlen in den USA, sorgen Produktionsfehler und heimliche Akkuwechsel für Verwirrung – es fehlt an Offenheit.
Frankfurt – Das Elektroauto Cybertruck von Tesla sorgt weltweit für Schlagzeilen und zieht mit seinem futuristischen, kantigen Design aus Edelstahl enorme Aufmerksamkeit auf sich. Doch in Deutschland und anderen europäischen Ländern würde das auffällige Fahrzeug keine Straßenzulassung erhalten. Um den europäischen Vorschriften zu entsprechen, müsste der Cybertruck erst grundlegend überarbeitet werden.
In Nordamerika hingegen erfüllt das Fahrzeug alle Anforderungen und erfreut sich großer Beliebtheit: Allein im Jahr 2024 wurden laut Business Insider dort bereits mehr als 28.000 Cybertrucks verkauft – ein Beweis für die hohe Nachfrage.
Seit der ersten Zulassung Ende 2023 wurden aber immer wieder Herstellungsmängel aufgewiesen. Jetzt wird dem Autobauer vorgeworfen, heimlich Batterien ausgetauscht zu haben.
Unentdeckter Mangel beim Tesla Cybertruck
Es gibt offenbar einen bisher nicht offiziell kommunizierten Mangel bei Teslas Cybertruck-Modellen, der nun zu einer proaktiven Maßnahme des Unternehmens geführt hat. Tesla hat offenbar begonnen, bestimmte Cybertrucks auszusondern und deren Batterien auszutauschen, oft im Rahmen von Inspektionen und Reparaturen, die nicht unmittelbar mit den Akkus zu tun haben, berichtet das IT-Newsportal golem.
Proaktiver Akkutausch bei bestimmten Cybertruck-Modellen
Ein Reparaturprotokoll eines US-amerikanischen Cybertruck-Besitzers, das dem Magazin Cleantechnica zugespielt wurde, weist auf eine mögliche Ursache für den Austausch hin: „Cybertruck-High Voltage Battery Replacement (Cell Side Dent Induced Core Collapse)“. Das ist ein technischer Begriff, der sich auf ein Problem oder eine Reparatur im Zusammenhang mit der Hochvolt-Batterie des Tesla Cybertruck bezieht.
Laut dem Kunden handelt es sich hierbei um einen präventiven Schritt, da einige der Batteriezellen Dellen an den Seiten aufweisen, die einen Kurzschluss verursachen könnten. Auf Rückfrage erklärte der Besitzer, dass er darüber informiert wurde, dass der Akkutausch rein vorsorglich erfolge.
Für einige betroffene Kunden bedeutete das jedoch eine längere Wartezeit auf ihr Fahrzeug, teils mehrere Wochen. Es scheint auch, dass nicht alle Fahrzeuge von diesem Problem betroffen sind. Insbesondere Modelle, die im Sommer 2024 gebaut wurden, haben wohl einen Austausch bekommen.
Fehlende öffentliche Kommunikation von Tesla
Der Austausch der Batterien erfolgt demnach aber ohne eine offizielle Ankündigung von Tesla und das Unternehmen hat auch keinen offiziellen Rückruf des betroffenen Modells ausgesprochen – eine Maßnahme, die in den USA für Rückrufe erforderlich wäre.
Es gebe wohl auch Hinweise darauf, dass Tesla den Reparaturvorgang später umbenannt hat, um die genaue Natur des Schadens – eine Delle in der Zellwand – zu verschleiern, heißt es in dem Bericht.
Rubriklistenbild: © USA TODAY Network / IMAGO
