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Bereits lange Lieferzeiten

VW strebt an, die Produktion von Elektroautos in Emden um 50.000 zu erhöhen: Neues Modell erzielt hohe Verkaufszahlen

Ein kürzlich eingeführtes Modell von VW ist sehr gefragt. Aus diesem Grund beabsichtigt der Konzern, die Herstellung im Werk Emden beträchtlich zu erweitern.

Wolfsburg/Emden – Der vor rund einem Jahr vorgestellte VW ID.7 kann derzeit nicht als Verkaufsschlager bezeichnet werden. In den ersten sieben Monaten des Jahres registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt 3.187 Neuzulassungen des Modells in Deutschland. Dies entspricht einem Marktanteil von einem Prozent.

Starke Nachfrage nach VW ID.7: Werk Emden wäre im Zwei-Schicht-Betrieb ausgelastet

Der Start des VW ID.7 verlief nicht wie erhofft, doch mit der Kombiversion, dem VW ID.7 Tourer, scheint die Wende gelungen zu sein. Das zeigt sich vor allem daran, dass im kommenden Jahr deutlich mehr Elektroautos im Werk Emden produziert werden sollen als geplant. Das berichtet die Nordwest-Zeitung.

Die Produktion im VW-Werk in Emden wird ausgebaut.

In den ursprünglichen Planungen war VW noch davon ausgegangen, im kommenden Jahr 140.000 Elektroautos im Werk Emden zu produzieren. Nun sollen insgesamt 190.000 Fahrzeuge vom Band laufen. Damit wäre das Werk im Zwei-Schicht-Betrieb ausgelastet. Theoretisch könnten in Emden im Drei-Schicht-Betrieb 250.000 Autos vom Band rollen, eine Zahl, die jedoch so schnell nicht erreicht wird.

Starke Nachfrage nach VW ID.7: Vor allem die Kombiversionen kommt gut an

Einen großen Anteil an der Kapazitätserweiterung hat offenbar der ID.7, der die Hälfte der Produktion ausmachen soll. Die andere Hälfte entfällt übrigens auf den Kompakt-SUV ID.4. Vor allem vom VW ID.7 Tourer sollen mehr gebaut werden. Die Nachfrage nach dem Kombi ist deutlich größer als die nach der Limousine. Das scheint sich bereits auf die Lieferzeiten auszuwirken. „Wer heute einen ID.7 Tourer bestellt, bekommt ihn erst im nächsten Jahr“, sagte Werksleiter Uwe Schwartz der Nordwest-Zeitung.

Das sind ähnliche Verhältnisse wie beim Verbrenner-Pendant Passat, der früher in Emden und jetzt in Bratislava produziert wird. Deutlich besser als die Limousine verkauft sich die Kombiversion Passat Variant. Die neunte Passat-Generation, die 2023 auf den Markt gekommen ist, wird daher nur noch als Kombi gebaut.

Starke Nachfrage nach VW ID.7: Durch Produktionssteigerungen könnten Strafzahlungen vermieden werden

Die Entscheidung, die Produktion zu erhöhen, basiert vor allem auf den positiven Marktreaktionen auf den im März vorgestellten und seit Sommer im Handel erhältlichen ID7 Tourer. Das Modell, aber auch die Limousine, wurde in der Fachpresse überwiegend positiv bewertet. Zudem gibt es in Europa derzeit nur wenige Elektro-Kombis, sodass der Wettbewerbsdruck geringer ist.

Von Audi bis Jaguar: Diese Autos wurden 2024 bereits eingestellt

Renault Megane in Blau
Renault Mégane: Seit knapp 30 Jahren bauen die Franzosen den Kompaktwagen. Er ist damit ein absoluter Dauerbrenner. Doch für den Verbrenner ist nun Schluss! Die elektrische Version mit dem Namenszusatz E-Tech darf jedoch weiterleben. © Renault
Ein Renault Zoe.
Renault Zoe: Obwohl der Kleinwagen rein elektrisch unterwegs ist, sind seine Tage nach knapp zehn Jahren gezählt. Damals war der Zoe eines der ersten elektrischen Massenmodelle. In seine Fußstapfen tritt Ende des Jahres der 5. Damit verabschiedet Renault ein Modell und holt den Namen eines anderen sehr erfolgreichen Pkw wieder zurück. © Renault
Kia e-Soul.
Kia e-Soul: Und auch ein weiterer Wegbereiter der Elektromobilität verschwindet vom deutschen Markt. Und auch hier füllt ein anderes Modell die Lücke. Der Kia EV3 soll den e-Soul beerben. Die Gründe liegen auf der Hand: Der EV3 ist günstiger und bietet mehr Leistung als der e-Soul. Mit der veralteten Technologie und dem unkonventionellen Design war der e-Soul in Deutschland nie besonders beliebt. 2023 wurden lediglich 556 Einheiten in Deutschland verkauft. © Kia
Smart ForTwo EQ.
Smart ForTwo EQ: Der Abschied des Kleinstwagen kommt alles andere als unvorbereitet. Er ist die Folge der Neuausrichtung der Marke an sich. Nach 25 Jahren ist seit Ende März endgültig Schluss. Ein neuer Zweisitzer ist aber in Planung und könnte 2026 auf den Markt kommen. © Mercedes-Benz
Mitsubishi Space Star.
Mitsubishi Space Star: Mit dem Japaner stirbt ein weiterer Kleinwagen den Modelltod. Mitsubishi begründet das Aus des Space Star mit steigenden Anforderungen an Assistenzsysteme und Cybersicherheit. © Mitsubishi
Volvo S60
Volvo S60: Ein kompletter Abschied ist das eigentlich nicht. Denn der S60 soll ab 2025 in China und der Türkei weiter angeboten und gebaut werden. In Deutschland ist er dann jedoch nicht mehr erhältlich. Der Kombi V60 hingegen vermutlich schon. © Volvo
Ein Peugeot 508 Hybrid lädt an einer Wallbox
Peugeot 508: Und auch bei den Franzosen muss ein Mittelklassemodell gehen. Mit dem 508 trat Peugeot gegen den VW Passat und den Audi A4 an. Anfang 2023 spendierte man dem 508 noch einmal ein Facelift. Hier erwischt es neben der Limousine aber auch den Kombi. Diese gibt es schon jetzt nur noch als Plug-in-Hybride. Ende des Jahres ist dann Schluss. © Peugeot
Maserati Levante
Maserati Levante: Im Jahr 2016 war der Levante der erste SUV der Nobelmarke aus Italien. Sieben Jahre später heißt es frei nach Andrea Bocelli: Time to say Goodbye. Die Produktion lief bereits im März aus. Einen Nachfolger soll es ab 2027 geben. Natürlich rein elektrisch! © Maserati
Ein Jaguar F-Type.
Jaguar F-Type: Mit einem finalen Sondermodell schicken die Briten den Sportwagen in seinen wohlverdienten Ruhestand. Das letzte Exemplar wird im Markenmuseum ausgestellt. Doch auch andere Modellreihen werden nur noch abverkauft. Jaguar stellt nämlich konsequent auf Elektro um und verkauft vorerst keine Neuwagen mehr. © Jaguar
Audi R8
Audi R8: Sportwagen kann man auch in Ingolstadt. Das hat Audi mehrfach beweisen und mit dem R8 im GT-Bereich zahlreiche Rennen und Titel gewonnen. Und auch auf der normalen Straße war der Sportwagen eine Ikone. Im März 2024 verließen die letzten Exemplare die Manufaktur Böllinger Höfe in Heilbronn. Insgesamt wurde der R8 seit 2006 45.949 Mal gebaut.  © Audi

Ein weiterer Grund für die Produktionssteigerung könnte sein, dass VW unter Druck steht, die strengen CO₂-Grenzwerte der EU einzuhalten, die im kommenden Jahr in Kraft treten. Wie andere Unternehmen müssen auch die Wolfsburger genügend Elektroautos verkaufen, um hohe Strafzahlungen zu vermeiden.

Rubriklistenbild: © Lars Penning/dpa

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