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Höhere Rabatte für neue Benziner und Diesel

Aktuelle Studie: „Der Verbrenner ist für die nächsten hundert Jahre gesichert“

Autokäufer können sich über steigende Rabatte freuen – allerdings nur für Verbrennermodelle. Schuld daran hat aus Expertensicht die Politik.

Berlin – Der Verkauf von Elektroautos lahmt in Deutschland. Ein Grund ist das abrupte Ende der staatlichen Förderung im Dezember. Aber auch das schlechte Image der Stromer dürfte eine Rolle spielen. Doch nicht nur der Absatz von E-Autos, sondern der Neuwagenmarkt insgesamt entwickelt sich schwach.

Studie von Ferdinand Dudenhöffer: Rabatte beim Kauf von Verbrennern im Schnitt höher als bei Elektroautos

Die Autohersteller haben reagiert und setzen wieder verstärkt auf Verbrennermodelle. Laut einer Studie des Bochumer Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer versuchen VW, BMW, Stellantis & Co., den Absatz von Benzin- und Dieselmodellen mit hohen Rabatten anzukurbeln. Das zeigt die Auswertung der Rabatte im März. Demnach sind die Nachlässe beim Kauf eines Verbrenners im Schnitt sogar höher als bei Elektroautos.

Laut Dudenhöffer konnten Autokäufer im März bei Benzinern und Dieseln im Schnitt mit 16,8 Prozent Rabatt rechnen, bei Elektroautos waren es nur 16,2 Prozent. Im Februar lagen die Rabatte für beide Antriebsarten noch gleichauf. Die Auswertung basiert auf Daten, die bei unabhängigen Neuwagenvermittlern im Internet erhoben wurden. Untersucht wurden jeweils 15 Verbrenner- und Elektromodelle von elf Herstellern.

Autohersteller setzen wieder verstärkt auf Verbrennermodelle.

Studie von Ferdinand Dudenhöffer: Vor allem VW fährt die Rabatte hoch

Vor allem Volkswagen hat der Studie zufolge im März die Rabatte für Verbrennermodelle erhöht. So wurde das im Januar vorgestellte Facelift des Golf 8, das im Sommer ausgeliefert werden soll, im Internet mit einem Nachlass von 17,5 Prozent auf den Listenpreis angeboten. Im Februar waren es noch 13,8 Prozent. Derart hohe Rabatte seien für ein neues Modell ungewöhnlich, so Dudenhöffer.

Damit nähere sich das Rabattniveau dem der VW-Elektromodelle an. Dort gewähre VW mit bis zu 21,7 Prozent für den ID.4 zwar weiterhin höhere Nachlässe. Im Vergleich zum Februar sei das Niveau aber konstant geblieben. Bei den anderen untersuchten Herstellern blieben die Rabatte im März weitgehend stabil. Bei den meisten seien die Rabatte für Verbrenner allerdings schon im Februar höher gewesen als für E-Autos, so Dudenhöffer.

Studie von Ferdinand Dudenhöffer: Mit Verbrennern lässt sich mehr Geld verdienen als mit E-Autos

Nach dem Auslaufen der Kaufprämie für E-Autos in Deutschland Ende 2023 hatten die Hersteller die Rabatte für E-Autos zunächst deutlich erhöht, um den Wegfall der Prämie zu kompensieren. Inzwischen sei aber ein Umdenken zu erkennen, so Dudenhöffer. Angesichts der insgesamt schwachen Nachfrage werde versucht, das Geschäft mit den nach wie vor dominierenden Verbrennungsmotoren anzukurbeln und so die eigenen Fabriken auszulasten.

„Der schwache Automarkt steuert um“, so Dudenhöffer. „Elektroautos werden auch bei den Autobauern weniger propagiert.“ Aufgrund der höheren Gewinnmargen bei Verbrennermotoren falle es den Herstellern leichter, hier Rabatte zu gewähren. Mit Elektroautos ließen sich dagegen nach dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie nur noch geringe Gewinne oder sogar Verluste erwirtschaften. In der aktuellen Flaute setzten die Hersteller daher wieder verstärkt auf Verbrenner, mit denen weiter „gut Geld verdient“ werde.

Das sind die zehn meistgebauten Elektroautos Europas

Ein Renault Zoe
Platz 10 – Renault Zoe: Der französische Stromer ist inzwischen schon etwas in die Jahre gekommen, dennoch gehört der Renault Zoe auch im Jahr 2022 noch zu den meistproduzierten Elektroautos Europas. © Renault
Ein Audi e-tron
Platz 9 – Audi e-tron: Der erste reine Stromer von Audi gehört auch 2022 zu den meistgebauten E-Autos in Europa. Das Foto zeigt die Sportback-Variante. © Audi
Mehrere Tesla Model Y in Grünheide
Platz 8 – Tesla Model Y: Für den europäischen Markt wird das Tesla Model Y in der Gigafactory in Grünheide bei Berlin gebaut – und es reicht für den achten Platz im Produktions-Ranking. © IMAGO/Jochen Eckel
Ein Audi Q4
Platz 7 – Audi Q4: Ein weiterer Audi gehört zu den meistproduzierten E-Autos Europas: Der Q4 wird wie einige weitere Stromer des VW-Konzerns in Zwickau gefertigt. © Audi
Ein Hyundai Kona
Platz 6 – Hyundai Kona: Ein Koreaner hat es ebenfalls unter die zehn meistproduzierten E-Autos Europas geschafft – der Hyundai Kona wird im tschechischen Hyundai-Werk in Nosovice gebaut. © Hyundai
Ein Peugeot e-208
Platz 5 – Peugeot e-208: Mit dem Peugeot e-208 hat es ein Fahrzeug aus dem Stellantis-Konzern auf den fünften Platz geschafft. © Peugeot
Ein Skoda Enyaq
Platz 4 – Skoda Enyaq: 50.765 Einheiten des Skoda Enyaq verließen im Jahr 2022 das Werk in Tschechien – das reicht für den vierten Platz im europäischen Elektroauto-Produktionsranking. Das Foto zeigt die RS-Version des Stromers. © Skoda
Ein VW ID.3
Platz 3 – VW ID.3: Die Elektro-Kompaktlimousine VW ID.3 wird in Zwickau gebaut – 52.229 Exemplare rollten im Jahr 2022 dort vom Band. © Volkswagen
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4: Auch den zweiten Platz belegt ein Volkswagen – der ebenfalls in Zwickau produzierte ID.4 wurde 63.685 Mal gebaut. © Volkswagen
Ein Fiat 500e
Platz 1 – Fiat 500e: 66.325 Exemplare des italienischen Stromers liefen 2022 in Mirafiori vom Band – damit war er das meistgebaute E-Auto Europas. © Fiat

Studie von Ferdinand Dudenhöffer: Politiker haben E-Auto zerstört

Allerdings nimmt Dudenhöffer die Autohersteller in Schutz. Ihnen sei nach dem Wegfall der Subventionen für die E-Mobilität nichts anderes übrig geblieben, um ihre Fabriken auszulasten. „Nicht die Autobauer haben das E-Auto zerstört, sondern die Politiker“, sagte der Autoexperte in der Wirtschaftswoche. Als Hauptverantwortlichen macht er Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) aus, der sich lieber um „Wolkenkuckucksheime“ wie die grüne Stahlproduktion als um die Automobilindustrie kümmere.

Aber auch die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) trägt nach Ansicht Dudenhöffers zum schlechten Stand der Elektroautos bei, indem sie die Überprüfung des Verbrenner-Verbots im Jahr 2026 bekräftigt. Angesichts der aktuellen Entwicklungen kommt Dudenhöffer in der Wirtschaftswoche zu folgendem Schluss: „Der Verbrenner ist für die nächsten hundert Jahre gesichert.“

Rubriklistenbild: © Jochen Tack/Imago

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