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Antriebstechnologien

Mercedes-Chef erklärt plötzlichen Kurswechsel: Vom E-Auto zum „Hightech-Verbrenner“

Mercedes-Benz hat den Elektroauto-Kurs aufgeweicht. CEO Ola Källenius erklärt den Rückwärtsgang und warum neue Investitionen in Verbrennermotoren fließen.

Stuttgart/München - Mercedes-Benz hat sich zur Antriebswende verpflichtet und wollte schon ab 2025 nur noch elektrische Fahrzeugplattformen einzuführen. Dieser ambitionierte Zeitplan ist jedoch verworfen worden: Der Autokonzern fokussiert sich angesichts der jüngsten Entwicklungen wieder verstärkt auf Verbrennermodelle.

Wie das konkret aussieht, darüber hat Ola Källenius gegenüber der Wirtschaftswoche Stellung genommen. Der CEO erklärt, dass Mercedes bei den Investitionen doch noch mehr Geld in Verbrenner stecken werde, als ursprünglich geplant.

Mercedes verlässt „Electric only“-Strategie und setzt auf Hybridantriebe

Das baden-württembergische Unternehmen beabsichtigt, allein in der Pkw-Sparte „14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung“ zu stecken, wovon viel Geld auch in die Schwerpunkte Digitalisierung, Elektromobilität und High-Tech-Verbrennertechnologie fließt. Statt „Electric only“ lautet die Devise bei Mercedes also bis auf weiteres Technologie-Offenheit:

Konkret werden Hybridantriebe als Mix aus Elektro- und Verbrennermotor in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen. Den Angaben zufolge können „industrielle Strukturen, die wir heute haben, entsprechend erhalten und effizient genutzt“ werden. In diesem Zusammenhang hebt der Deutsch-Schwede die Anpassungsfähigkeit der verschiedenen Mercedes-Werke und Standorte hervor.

Mercedes will High-Tech-Verbrenner „nochmal richtig überarbeiten“

Die Weiterentwicklung von nachhaltigen Produktionsprozessen soll nicht in den Hintergrund geraten. Primär geht es um die Entwicklung von effizienteren und sparsameren Antrieben, die modernste Abgasnormen einhalten: Mercedes werde den elektrifizierten High-Tech-Verbrenner laut Källenius „noch einmal richtig überarbeiten“, damit er „bis tief in die 2030er-Jahre hält“.

Der Mercedes-CEO posiert vor einem S-Klasse-Modell. Die Stuttgarter stecken noch länger viel Geld in die Weiterentwicklung von Verbrennermotoren.

Die neue Innovationsfreude für Verbrenner bezieht sich in Stuttgart nicht nur auf die Aggregate, auch Getriebeeinheiten will Mercedes modernisieren. Ein erheblicher Teil der erforderlichen Investitionen werden „in Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg“ ausgegeben, verspricht Källenius in dem Bericht.

Stellt Mercedes die elektrische S-Klasse ins Abseits? CEO nimmt Stellung

Derweil dementiert der Manager Gerüchte, wonach Mercedes keinen Nachfolger für die elektrische S-Klasse entwickelt: Dem 56-Jährigen zufolge laufe das Projekt „mit hoher Geschwindigkeit“ - und meint das anstehende Facelift der Modellreihe. Auf wichtigen Absatzmärkten wie China und den USA blieb das Mercedes-Flaggschiff unter den Erwartungen.

Obwohl das Unternehmen vormals angekündigt hatte, ab 2030 nur noch rein elektrische Modelle zu verkaufen, führte die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos zum Umdenken, so dass sich Mercedes später vom Verbrennermotor verabschiedet. Källenius hält fest, dass Mercedes-Benz nicht beabsichtigt, die E-Strategie zu drosseln. Bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts möchte man „bilanziell CO2-neutral“ werden. Und auf dem Weg dahin spielen auch Verbrennungsmotoren eine Rolle.

Batteriezellenproduktion: Mercedes will weiter Gigafabriken hochziehen

Zudem nimmt Källenius Stellung zum Investitionsstopp der geplanten Batteriefabriken mit dem Joint-Venture ACC: „In Summe werden wir weiter wie geplant acht Gigafabriken beziehungsweise eine Batteriekapazität von 200 Gigawattstunden brauchen“, beteuert der Automanager. Einzig der zeitliche Ablauf hätte sich verändert.

Demnach sollen Anpassungen der Zellchemie vorgenommen werden, im Hinblick auf die Entwicklung sowie Produktionskosten. Das Marktumfeld verändere sich derart schnell, dass innovative Technologien schon veraltet sein können, ehe Produktionsanlagen ihren Betrieb aufnehmen: Als Beispiel werden Nickel-Mangan-Cobalt-Akkus (NMC) genannt, die mittlerweile von chinesischen Unternehmen getoppt werden. (PF)

Rubriklistenbild: © Silas Stein/dpa

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