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„Werden Trend nicht aufhalten können“
Putin-Rede: Für Russlands Wirtschaft gibt es vom Kreml-Chef nur leere Versprechen
Bei der Rede zur Lage der Nation sprach Putin auch über die wirtschaftliche Lage – und versichert Chance auf Besserung. Doch hält er sich an seine Worte?
Moskau – Präsident Wladimir Putin spricht gerne Drohungen gegen den Westen aus – wie auch in seiner Rede zur Lage der Nation. Der russische Präsident nutzte auch die Gelegenheit, um den Ukraine-Krieg, den er als „militärische Spezialoperation“ nennt, zu rechtfertigen. Zudem macht er einige Wochen vor der Präsidentschaftswahl Wahlversprechen an die Bürger. Er will vor allem kinderreichen Familien in prekären Lagen helfen und den Mindestlohn erhöhen. Doch die Realität holt ihn bereits ein.
Putin spricht in seiner Rede auch über die Wirtschaft – Versprechen nur für Wahlkampf?
Auf Anfrage von fr.de ordnet ein Experte Putins Versprechen ein. „Die Ankündigungen Putins sollte man meines Erachtens vor allem in den Kontext der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen stellen. Putin geht es hier in erster Linie darum zu zeigen, dass er sich um die Belange der ‚normalen‘ russischen Bevölkerung kümmert“, sagte Russlandexperte Sebastian Hoppe. In Russland steht vom 15. bis 17. März 2024 die Präsidentschaftswahl an. In aktuellen Umfragen dominiert der russische Präsident.
Putin könnte dementsprechend versuchen, schon Sympathiepunkte für die Wahl zu sammeln und Empathie für die Situation der Bürger zu zeigen. In seiner Rede versprach er als Maßnahmen zur Stützung der Familien höhere Steuerfreibeträge für Kinder und regionale Sozialprogramme vor, die aus dem föderalen Haushalt gestützt werden sollen. Der Mindestlohn solle von 19.000 Rubel (190 Euro) im Monat bis 2030 auf 35.000 Rubel (350 Euro) steigen.
Russlands Wirtschaft leidet – doch Putin könnte Mehrausgaben einplanen: „Eher bereit, sich zu verschulden“
„Seit Kriegsbeginn scheint die russische Finanzelite eher bereit, sich zu verschulden. In diesem Zusammenhang sind also auch Mehrausgaben – solange sie in Rubel daherkommen – denkbar und möglich. Russland hat nach wie vor einen sehr geringen Schuldenstand, der durchaus Spielräume lässt“, so Experte Hoppe.
Putins Wirtschaft vor Zusammenbruch? Experte sieht „Entwicklung der Sowjetunion“
Hoppe zufolge, wird die derzeitige Wirtschaftslage eine „Entwicklung der Sowjetunion“ mit sich ziehen. „Die Schwerindustrie sowie die Militärproduktion wurden priorisiert, die Servicesektoren und die zivile Produktion vernachlässigt. Die gemachten Versprechungen, sollten sie denn tatsächlich umgesetzt werden, werden diesen Trend nicht aufhalten können“, resümiert Hoppe.
Es sei durchaus denkbar, dass einige soziale Gruppen in Zukunft vom Staat finanziell bessergestellt werden könnten. Die Versprechungen würden aber den Lebensstandard der breiten Bevölkerung nicht signifikant heben können. „Die derzeitigen Erfolgsmeldungen sind vor allem dem enormen Wachstum des militärisch-industriellen Komplexes zu verdanken. Hier hat es in der Tat Lohnsteigerungen gegeben, genauso wie beim Militär selbst.“
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
Sorge um russische Wirtschaft? Putin verspricht Chance auf Besserung
Zudem sollte laut Hoppe man nicht vergessen, dass „nationalen“ Projekte in der Vergangenheit nur äußerst bruchstückhaft oder auch gar nicht umgesetzt wurden. „Die Wahrscheinlichkeit ist also gegeben, dass es sich mit den neuen Maßnahmen genauso verhält“, so der Experte Hoppe von der Freien Universität in Berlin.
Es ist Putins 19. Rede zur Lage der Nation. Zuletzt hatte der Präsident im Februar 2023 die Rede gehalten und dabei die Aussetzung des Atom-Abrüstungsvertrags New Start erklärt. Im ersten Kriegsjahr hatte er die Rede zur Lage der Nation ausfallen lassen.