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Handel muss unterbrochen werden

Türkischer Aktienmarkt schmiert ab – Erdogan gerät stark unter Druck

Die umstrittene Verhaftung des Oppositionspolitikers Imamoglu schlägt in der Türkei hohe Wellen. Während auf den Straßen Proteste ausbrechen, bricht der Aktienhandel an der Börse ein.

Frankfurt - Die türkischen Märkte kommen nach der Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters und größten Rivalen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, Ekrem Imamoğlu, nicht zur Ruhe. Die Börse in Istanbul sackte am Freitag (21. März) in der Spitze um fast acht Prozent ab. Zeitweise musste der Handel wegen zu hoher Verluste unterbrochen werden. Der Bankenindex gab mehr als neun Prozent nach. Seit der Verhaftung İmamoğlus am Mittwoch hat die Istanbuler Börse inzwischen rund 16 Prozent an Wert verloren.

Türkei: Istanbuler Bürgermeister überholt in Umfragen Erdogan - und wird prompt verhaftet

İmamoğlu wird unter anderem Korruption und Unterstützung einer Terrorgruppe vorgeworfen. Mit dem Vorgehen gegen den 54-Jährigen, der Erdogan Umfragen zufolge in der Wählergunst überholt hat, erreichte die seit Monaten andauernde Verfolgung von Oppositionellen einen neuen Höhepunkt. Kritiker sehen darin den Versuch, die Wahlchancen der Opposition mit juristischen Mitteln zu schwächen. Seit der Verhaftung des populären Istanbuler Bürgermeistern nehmen die Proteste in der Türkei indes zu: Auch bei Demonstrationen am Donnerstag wurden zahlreiche Menschen von der Polizei verhaftet.

Recep Tayyip Erdogan: Der türkische Präsident steht nach der umstrittenen Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters unter Druck. Der Aktienhandel ist seit Mittwoch eingebrochen.

Auch die türkische Währung blieb angeschlagen und notierte mit 38 Lira in Reichweite ihres jüngsten Rekordtiefs zum Dollar. Am Mittwoch war der Dollar bis auf 42 Lira gestiegen. Seit Jahresbeginn ist die Währung um rund sieben Prozent eingebrochen. Die türkische Zentralbank hatte am Donnerstag in Reaktion auf den Kursverfall angekündigt, den Zinssatz für kurzfristige Kredite von 44 auf 46 Prozent hochzusetzen. (reuters, lf)

Rubriklistenbild: © Marton Monus / dpa

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