US-Präsident sorgt für Aufruhr
Trump greift Amazon öffentlich an: Droht dem Online-Riesen jetzt das Börsen-Chaos?
Ein Medienbericht, wonach US-Präsident Donald Trump die Marktmacht von Amazon begrenzen will, hat den Online-Riesen an der Börse unter Druck gebracht.
New York - Am Mittwoch fiel der Aktienkurs in der Spitze um mehr als sieben Prozent, zeitweise sank der Börsenwert um rund 53 Milliarden Dollar. Trump sei „besessen von Amazon“ und denke laut darüber nach, wie er dem Konzern wettbewerbsrechtlich beikommen könnte, schrieb der Informationsdienst Axios unter Berufung auf einen Insider. Insgesamt stützte die Website ihren Bericht auf fünf Quellen, die das Thema mit dem Präsidenten diskutiert hätten.
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Trump soll mit einer „Internetsteuer“ gedroht haben
Die Sprecherin des Weißen Hauses Sarah Sanders sagte bei der täglichen Pressekonferenz, die Trump-Regierung erwäge hinsichtlich Amazon keinen politischen Kurswechsel. Trump hat Amazon wiederholt kritisiert und mit einer „Internetsteuer“ gedroht.
Nun jedoch äußerte sich Trump doch noch öffentlich: Der US-Präsident kritisierte den Konzern: „Sie zahlen wenig oder gar keine Steuern an Bundesstaaten und Kommunen und sie benutzen unser Postsystem als ihren Botenjungen“, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. Dies lasse den Vereinigten Staaten enorme wirtschaftliche Schäden entstehen. Viele Tausend Einzelhändler würden aus dem Geschäft gedrängt, schrieb der Präsident. Droht die Amazon-Aktie jetzt einzubrechen?
I have stated my concerns with Amazon long before the Election. Unlike others, they pay little or no taxes to state & local governments, use our Postal System as their Delivery Boy (causing tremendous loss to the U.S.), and are putting many thousands of retailers out of business!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 29. März 2018
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Hintergrund: Trump missfällt, dass Konzernchef Jeff Bezos privat Besitzer der „Washington Post“ ist. Trump bezichtigt die Zeitung immer wieder, „Fake News“ zu verbreiten, ohne dafür Belege zu haben. Allerdings hatten die Aktien andererer Tech-Unternehmen zur Wochenmitte ebenfalls einen schweren Stand. Im späteren Handel erholten sich die Amazon-Papiere auch wieder etwas und schlossen letztlich 4,5 Prozent schwächer.
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dpa, mke