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Statistische Bundesamt 

Trotz Konjunkturflaute: Zuwanderung treibt Beschäftigung auf Höchststand

Deutschland verzeichnet trotz Wirtschaftsflaute einen Beschäftigungsrekord. Ein Anstieg, der vor allem auf Zuwanderung und erhöhte Erwerbsbeteiligung zurückzuführen ist.

München – Trotz Konjunkturflaute ist die Zahl der Beschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau gestiegen. Im Durchschnitt waren rund 45,9 Millionen Menschen erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. „Das waren so viele wie noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990“, hieß es dazu. Der alte Rekord von 2022 wurde damit um 0,7 Prozent oder 333.000 Personen übertroffen - obwohl Europas größte Volkswirtschaft den führenden Instituten zufolge im abgelaufenen Jahr geschrumpft ist. 2020 hatte die Corona-Krise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigenzahl beendet und zu einem Rückgang um 361.000 geführt, seither geht es wieder bergauf.

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Bau) stieg die Erwerbstätigenzahl leicht um 25.000 oder 0,3 Prozent auf rund 8,1 Millionen.

„Erwarten, dass die Erwerbstätigkeit bald ihren Zenit erreichen wird“

„Eine Ursache für die Beschäftigungszunahme im Jahr 2023 war die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte“, erklärte das Statistikamt. Hinzu kam eine höhere Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. „Diese beiden Wachstumsimpulse überwogen die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt, der mittelfristig zu einem deutlichen Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter führen wird“, betonte das Statistikamt.

Dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge könnte die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr die Marke von 46 Millionen knacken und 2025 dann auf 46,082 Millionen steigen. „Wir erwarten, dass die Erwerbstätigkeit bald ihren Zenit erreichen wird“, heißt es auch in der aktuellen Konjunkturprognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Das Potenzial an Erwerbspersonen werde alterungsbedingt und trotz voraussichtlich überdurchschnittlich hoher Zuwanderung in nicht allzu ferner Zukunft zu schrumpfen beginnen. „Die wirtschaftliche Erholung in den kommenden beiden Jahren dürfte dem vorübergehend etwas entgegenwirken“, erklärte das IfW.

Dienstleister als Jobmaschine

Neun von zehn der zusätzlichen Beschäftigten 2023 fanden einen Job in den Dienstleistungsbereichen. Diese verzeichneten einen Zuwachs von insgesamt 295.000 Personen oder 0,9 Prozent auf rund 34,6 Millionen. Die größte absolute Zunahme darunter hatten die Öffentlichen Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit einem Plus von 116.000 Erwerbstätigen oder 1,0 Prozent. Den zweitstärksten Zuwachs meldete der Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit 87.000 Erwerbstätigen (+0,9 Prozent).

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Bau) stieg die Erwerbstätigenzahl leicht um 25.000 oder 0,3 Prozent auf rund 8,1 Millionen. Im Baugewerbe gab es einen Anstieg um 15.000 Erwerbstätige oder 0,6 Prozent auf rund 2,6 Millionen. Im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei waren hingegen 2000 Personen weniger erwerbstätig als 2022, was einem Rückgang um 0,4 Prozent auf 555.000 entspricht.

Entscheidend für die insgesamt positive Entwicklung war die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Sie wuchs 2023 um 363.000 oder 0,9 Prozent auf 42,1 Millionen. Dazu trug maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei. „Bei den Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger setzte sich 2023 dagegen der seit nunmehr zwölf Jahren andauernde Abwärtstrend fort“, hieß es. Ihre Zahl sank um 30.000 auf 3,9 Millionen (minus 0,8 Prozent). (mare/Reuters)

Rubriklistenbild: © Julian Stratenschulte/dpa

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